Cover des Buches Sklaven für den Kalifen (ISBN: 9783739287621)
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Rezension zu Sklaven für den Kalifen von Manfred Lentz

Schicksalhafte Reise – emotional und anschaulich

von Belis vor 7 Jahren

Rezension

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Belisvor 7 Jahren

Malina, Slawin aus Spandau, wird samt ihren Brüdern von Sklavenhändlern gefangen. Bei seinem Versuch dies zu verhindern gerät der Deutsche Krieger Heinrich ebenfalls in die Fänge der erbarmungslosen Häscher. Auf ihrem qualvollen Weg nach Cordoba ereignen sich unvorhergesehene Zwischenfälle. Endlich am Ziel werden sie auf dem Sklavenmarkt neuen Besitzern verkauft. Nach einigen ruhigen Monaten erfolgt der nächste Schock – Heinrich reist nach Afrika. Eine enorme Belastung für die junge Liebe…..

Das Cover beeindruckt mich durch Hände, welche trotzig zueinander stehen. Diese haben mich neugierig gemacht. Wie lange kann eine Liebe solche Umstände ertragen?

Der Schreibstil dieses historischen Romans ist emotional und lebendig. Die Erzählerform aus unterschiedlichen Sichtweisen verbindet sich zu einem Leserlebnis. Wesentlichen Anteil daran haben auch immer wieder eingeflochtene Geschichten und Mythen der jeweiligen Regionen. Die detaillierte Beschreibung der Landschaften zaubert Bilder vor das Auge,

emotional geschilderte Ereignisse lassen Tränen sowie Glücksgefühle aufkommen. Die flüssige Erzählung lässt mich in die unterschiedlichen Regionen und Jahreszeiten eintauchen.

Die Spannung steigt im Laufe der Geschichte, lädt zum spekulieren und nachdenken an.

Die Protagonisten erfahren Schreckliches, lernen neue Gegenden kennen, finden sich in unterschiedlichen Kulturkreisen (gezwungenermaßen) zurecht und machen dabei persönliche Entwicklungen mit. Jeder auf seine Weise.

Malina erfährt neben Gefahr und Verlust auch Liebe und Vertrauen, Missgunst und Glück.

Heinrich beschützt und muss doch seine Grenzen erkennen, findet glücklicherweise aber Mittel und Wege diese zu überwinden.

Myslaw, Bruder Malina`s, ein eigenwilliger Charakter und eingefleischter Slawe …..

Nebencharaktere mit sympathischer Ausstrahlung wie Ibn Said, dessen Sohn Qasim welcher gerne Ärger heraufbeschwört, sowie verschlagene Händler sorgen für Aufregung und Spannung.

Ich war begeistert mit Malina und Heinrich auf dieser ungewöhnlichen Reise. Es gab viele Slawen mit diesem grausamen Schicksal wobei nicht allen soviel Glück zuteil wurde. Aber eine Erzählung darf auch manchmal schwelgen.

Zum Schluss erfreut der Autor mit einem Kapitel: Geschichtlicher Hintergrund sowie Glossar.

Das mit viel Herzblut geschriebene Buch gibt Einblicke in die Zeit um 1000, unterschiedliche Formen der Sklaverei und Kulturen jener Tage. Eintauchen in vergangene Welten mit anfangs bedrückender Stimmung, aufgeheitert durch Leichtigkeit in Al-Andalus und faszinierende Zeiten in Afrika. Anschließend märchenhafte Szenen und..?

Wer sich auf dieses Buch einlässt bekommt jede Menge Emotionen, bildhafte Eindrücke und geschichtliche Fakten in unterhaltsamer Form präsentiert. Daher meine Empfehlung mit fünf Sternen für historisch interessierte reiselustige Leser.

Mein Dank gilt auch Manfred Lentz, dem engagierten Autor, für die vielen Antworten und ergänzenden Beiträge in der passenden Leserunde.

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