Das steht auf der Rückseite des Buches und beschreibt seinen Inhalt sehr gut. Es beginnt mit einem Kapitel zur Geschichte der Region, die vor allem durch den Kampf zwischen Venedig und Habsburg bestimmt wurde. Danach folgen 20 kleine Reisen durch Istrien, die nicht nur hervorragend beschrieben werden, sondern auch viele Detail enthalten, die man nicht unbedingt erwartet. Da die Frau des Autors fürs Kulinarische verantwortlich ist, findet man neben den vielen Beschreibungen und geschichtlichen Bemerkungen auch zahlreiche Rezepte.
Man kann die einzelnen Touren mit dem Auto locker an einem Tag schaffen, muss also nicht herumhetzen. Auf diese Weise Istrien zu entdecken, ist sicher nicht jedermanns Sache, aber für ein interessiertes Publikum ist dieses Buch gewiss ein Schatz. Auf jeden Fall ist es kein gewöhnlicher Reiseführer, weil die technischen und praktischen Dinge fehlen.
Wirklich schlecht hingegen ist die Bindung des Buches. Hier zeigt sich, dass der Verlag offenbar keine Ahnung davon zu haben scheint, wie man Reiseführer benutzt. Die stabile Bindung hält das ca. drei Zentimeter dicke Buch fest zusammen, sodass man große Schwierigkeiten hat, wenn man das Buch lesen will. Es bedarf einiger Kräfte, um es auseinanderzudrücken. Und natürlich will man keine Gewalt anwenden, um es nicht zu zerstören. Mir ging das schon beim Lesen gehörig auf die Nerven.
Nicht ohne Grund verwenden einige Verlage bei Reiseführern dünnes, aber stabiles Papier und eine Ringbindung, die das ganze Gegenteil von der Art ist, wie dieses Buch zusammengehalten wird. Eine Ringbindung ist äußerst praktisch, wenn man ein Buch bei einer Tour in einer Hand mitführt. Man muss die passende Seite nicht ständig suchen, muss das Buch nicht auseinanderpressen und kann einfach zwei Seiten perfekt lesen ohne zu blättern.
Manfred Matzka
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Manfred Matzka
Istrien entdecken in kleinen Reisen
Die Staatskanzlei - 300 Jahre Macht und Intriege am Ballhausplatz
Die Wiener Regierungspalais
Hofräte, Einflüsterer, Spin-Doktoren
Istrien
Mein Istrien-Kochbuch
Rundumadum: Reichenauer Spaziergänge
Schauplätze der Macht
Neue Rezensionen zu Manfred Matzka
„Das ist ein Buch für die hoffentlich nicht aussterbende Gattung der bildungsorientierten Reisenden.“
Und genau als solches Buch muss man es auch sehen. Es ist kein Reiseführer mit Restauranttipps oder Preis-Leistungs-Angeboten diverser Sehenswürdigkeiten. Es ist ein ruhiges Buch mit wahnsinnig viel Information, kurzen Routenstrecken und der einen oder anderen Anekdote. Ergänzt durch einige Fotos und kulinarische Genüsse sowie so mancher Flasche Wein fühlt man sich rasch wie im Urlaub.
Nachdem man anfangs einen historischen Exkurs erhält (kein Wunder, ist doch der Autor Historiker), lernt man etliche Städte kennen, besucht die kleinste Stadt der Welt, verkostet Käse oder Trüffel bevor man sich der Politik widmet.
Das Buch enthält sehr viel Information, was gar nicht so leicht aufzunehmen ist. Aber in kleinen Häppchen genossen, kann man beim nächsten Istrien-Urlaub bestimmt mit einigen Tipps auftrumpfen.
Leider ist das Buch nicht optimal gebunden. Man kann das Buch nicht aufgeschlagen hinlegen sondern man muss es auseinanderdrücken was beim Lesen störend ist. Hier hätte man eine andere Variante wählen können, das wäre angenehmer beim Lesen. Das kostet einen Stern, somit 4 Sterne.
Rezension zu "Die Staatskanzlei - 300 Jahre Macht und Intriege am Ballhausplatz" von Manfred Matzka
Bellis-Perennis2017 ist das Jahr der großen Jubiläen in Österreich. Wir feiern 200 Jahre Kataster, den 300. Geburtstag von Maria Theresia und 300 Jahre Staatskanzlei am Ballhausplatz.
Wenn heute wieder einmal eine neue Regierung angelobt wird, ist es Zeit, die Zentrale der Macht zu begutachten.
In 15 Kapiteln bringt uns Autor Manfred Matzka die Geschichte und G’schichtlen rund um das ehrwürdige Gebäude der Casa d’Austria bis hin zur aktuellen Republik näher.
Wir erfahren einiges zur Baugeschichte, von geplanten und nicht realisierten Umbauten des ziemlich schwierigen Grundrisses mitten in Wien. Der berühmte Barockbaumeister Lucas von Hildebrandt, der gewöhnt ist, auf leeren Flächen imposante Bauwerke hinzustellen (Schloss Belvedere, Palais Schönborn etc.) muss mit dem vorhandenen fünfeckigen Grundriss das Auslangen finden. Ein Pentagon als Schaltzentrale der Macht? Das gibt es außer in Wien nur noch in Washington.
Ihren wahren Höhepunkt erfährt die „Geheime Hofkanzley“ während des Wiener Kongress 1814/15, obwohl der Kongress wegen unterschiedlicher Auffassungen und persönlicher Differenzen der teilnehmenden Monarchen beinahe platzt. Nur die Flucht Napoleons von Elba und die darauffolgenden 100 Tage einen die Kongressteilnehmer eine letztes Mal.
Mehrmals spielt das Gebäude als Herberge kriegerischer Regierungen eine unrühmliche Rolle.
Manch interessantes, bislang unbekanntes Detail wird aufgedeckt.
Dass Staatskanzler Metternich seine Kongressteilnehmer bespitzeln und alle (?) Gespräche heimlich und offiziell protokollieren ließ ist bekannt. Aber, dass es bis zur Regierung Schüssel I (2000) gelebte Praxis und Usus ist, alle Besprechungen zu dokumentieren (vermutlich auch als Selbstschutz gegenüber Verleumdungen) ist mir neu.
Unter der Regierung Schüssel werden diese Dokumentationen ersatzlos gestrichen. Nun ist die vormals „Geheime Staatskanzley“ wirklich geheim (S.165).
Dass im Zentrum der Macht viel Platz für Intrigen und Animositäten sowie für das Schmieden von persönlichen Allianzen ist, ist selbstverständlich. Wir erfahren einiges über historische und gegenwärtige Abneigungen.
Ergänzt wird dieses informative Buch durch zahlreiche Fotos, Faksimiles, Baupläne sowie schöne alte Ansichten von Wien.
Autor Manfred Matzka kennt die ehemalige Staatskanzlei (heute Bundeskanzleramt) wie seine Westentasche, hat er doch als hoher Beamter jahrelang dort seinen Dienst versehen.
Gespräche aus der Community
Welche Genres erwarten dich?
Community-Statistik
in 11 Bibliotheken
auf 4 Merkzettel