Cover des Buches Gesucht: Anne Bonny, Piratin (ISBN: 9783570146231)
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Rezension zu Gesucht: Anne Bonny, Piratin von Manfred Theisen

Rezension zu "Gesucht: Anne Bonny, Piratin" von Manfred Theisen

von DieKirsche vor 12 Jahren

Rezension

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DieKirschevor 12 Jahren
Karibik, Piraten und mittendrin ein Mädchen, dass zur Piratin wird. Das alles basierend auf einer real existierenden Person klang für mich wirklich gut. Über das Leben der Anne Bonny gibt es kaum gesicherte Aufzeichnungen und so beruht die von Theisen dargelegte Geschichte in vielen Punkten auf Fiktion. Es wird beschrieben wie aus dem unehelichen Kind eines Plantagenbesitzers eine der wenigen Frauen wurde, die sich in der rauen Welt der Piraten durchzusetzen vermochte. Mit der Art und Weise wie das Ganze beschrieben wird, kann ich mich aber nicht anfreunden. Nennen wir es realitätsnah, denn das ist es wohl. Theisen verschweigt nichts von der Brutalität der damaligen Zeit. Doch fangen wir von vorne an. Die Geschichte wird rasch vorangetrieben. An sich nicht schlecht. Doch ich bin kaum mitgekommen. Plötzlich sind zwei dann irgendwann vier Jahre vergangen. Von den vorkommenden Charakteren sind mir etwa sieben im Gedächtnis geblieben – mit Namen. Viel mehr erfährt man über sie nicht. Sie werden nicht dargestellt, erhalten keine Persönlichkeit. Anne wird zum Beispiel fast ausnahmslos kaltblütig, gefühllos beschrieben. Ihre Partner wechselt sie in der Geschichte mehrfach. Immer von jetzt auf gleich und scheinbar ohne vorher viele Worte mit ihnen zu wechseln. Ich will keine Piratenromantik, aber Authentizität. Diese ist hier nicht vorhanden. Die Handlung wirkt wie eine Aneinanderkettung von Ereignissen ohne roten Faden. Natürlich wird von einer realen Person erzählt, doch in einem Roman erwarte ich auch eine in sich geschlossene Geschichte. Der Schreibstil hat mir so gut wie gar nicht gefallen. Ständig springt die Handlung, keine Gegebenheit wird wirklich ausgestaltet. Auch ein Jugendroman verdient das! Die Sätze an sich sind einfach gehalten, aber sie sie geben dem Ganzen kein Leben. Auch die Darstellung der Brutalität der damaligen Zeit hätte man besser lösen können. So wie es beschrieben ist war es mir für einen Roman zu nüchtern. Ich will nicht wissen, wie viel Blut fließt, wenn jemand angeschossen wird, aber ich will auch kein Sachbuch. Ich höre an dieser Stelle auf, da ich dem Buch wirklich kaum etwas Gutes abgewinnen kann. FAZIT: Leider ein Fehlkauf. Die Idee der Geschichte finde ich nach wie vor gut, daher noch relativ hohe Punkte für Thematik. Die Umsetzung ist einfach schlecht – wirklich schade drum. Wer wirklich etwas über Piraten wissen will, greift wohl besser zu einem Sachbuch. Mich hätte dieses Buch auch mit zwölf nicht angesprochen.
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