Rezension zu "Kapitän Schröder und die Irrfahrt der St. Louis" von Stefan Lipsky
Gustav Schröder wird 1885 in Hadersleben, nördlich von Flensburg, geboren. Bereits mit 16 Jahren beschließt er Seemann zu werden. Auf dem Schulschiff Großherzogin Elisabeth geht er zum ersten mal an Bord eines Schiffes. Innerhalb der nächsten 38 Jahre schafft er es vom Leichtmatrosen zum Kapitän. Am 13. Mai 1939 tritt Kapitän Gustav Schröder mit der St. Louis die wohl bedeutendste Fahrt seiner Laufbahn an....
Das Buch "Kapitän Schröder und die Irrfahrt der St. Louis" beschreibt zunächst wie Gustav Schröder es zum Kapitän schafft. Danach folgt eine Vorstellung des Schiffes St. Louis und seiner Passagiere. Der Hauptteil des Buches berichtet über die Irrfahrt der St. Louis mit 937 jüdischen Emigranten. Doch damit ist das Buch noch nicht am Ende. In einem weiteren sehr interessanten Kapitel erfahren wir, was aus einigen der Passagiere geworden ist.
Im Jahre 2016 wird auf dem Dachboden einer Hamburger Villa eine alte Seekiste gefunden. Es handelt sich um die Kiste von Gustav Schröder. Wir erfahren, was sich in ihr befunden hat. Am Ende des Buches gibt es noch kurze Einblicke in die Dreharbeiten zum Film "Die Ungewollten - Die Irrfahrt der St. Louis" der ARD (Zur Filmseite).
Das Buch gefällt mir sehr gut. Es ist interessant geschrieben und die zahlreichen Originalfotos aus der damaligen Zeit helfen dabei, sich in diese Zeit zu versetzen. Bei den Fotos handelt es sich größtenteils um unveröffentlichte Fotos aus Schröders Nachlass. Die Texte basieren u.a. auf Manuskripten des Kapitäns.