Manfred von Conta

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Cover des Buches Der Spion, der aus der Kälte kam (ISBN: 9783548281513)
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Rezension zu "Der Spion, der aus der Kälte kam" von John le Carré

Fantastisch, fanastisch und nochmal fantastisch
emilayanavor 7 Jahren

Der Spion der aus der Kälte kam

 

Genre: Agentenroman / Thriller

Autor: John le Carré

Verlag: Ullstein

Preis: 10 €

Seiten: ca. 250

ISBN: 978-3548281513

 

1.     Handlung: Alec Leamas ist im britischen Geheimdienst tätig und ihm war der Bereich Ostdeutschland unterstellt. Mundt, ein anderer Agent, hat mehrere Agenten die Leamas unterstanden ermordet, dadurch sinnt er auf Rache. Er scheidet aus dem Geheimdienst aus um Mundt im geheimen in den Misskredit zu treiben. Er lässt sein Leben verkommen und lässt sich scheinbar als Überläufer einkaufen.

2.     Schreibstil: Der Schreibstil Carrés ist einzigartig. Er ist unglaublich detailversessen und beinhaltet unglaubliche Beschreibungen. Zudem ist alles extra so geschrieben, dass man den Leser auf eine falsche Fährte lockt nur um danach immer wieder die Wahrheit zu bestätigen. So weiß man nie ob das was man lies nun doch der Wahrheit entspricht oder wieder ein gewiefter Schachzug des Autoren ist. Somit gibt es zu Hauf Überraschungen und Wendungen die das Buch so unglaublich spannend machen. Auch die Dialoge sind sehr besonders. Man bekommt manchmal wirklich nur den Gesprächsanteil und dann plötzlich doch wieder die Gedanken von Leamas, die einen dann das Gespräch in einem vollkommen anderen Licht zu sehen.

3.     Charaktere: Die interessantesten Charaktere sind wohl Leamas selbst, dem man die Rolle des Doppelagenten unglaublich gut abnimmt. Das ganze Buch bereitet ihn außerdem auf die Entscheidung vor die er am Ende trifft. Er ist ein außergewöhnlich intelligenter Man, der diese allerdings niemals nach außen zu Schau stellt. Er weiß es selber von sich ganz genau, behält dies für sich, damit die anderen ihn unterschätzen und sich überschätzen. Das sieht man besonders in den Gesprächen mit Ashe. Außerdem der Antagonist Mundt. Er tritt eigentlich das ganze Buch nicht in Erscheinung, aber wenn er es tut verkörpert er genau das was an erwartet. Zudem kommen die unantastbar wirkenden und dargestellten Chefs der Geheimdienste. Diese werden nicht einmal mit Namen genannt. Im Gegensatz zu denen steht die aus dem Volk kommende Liz. Sie verkörpert eine normale Frau die in die Fänge dieser geheimen Organisationen gerät und sich von diesen nicht mehr befreien kann.

4.     Umsetzung: Die Umsetzung des Buches ist meiner Meinung nach überaus gelungen. Man wird in die Welt von Leamas eingeführt und dann immer tiefer. Durch die immer wiederkehrenden Momenten in denen man auf Glatteis geführt wird nur um danach wieder die „Wahrheit“ zu erfahren bleibt das Buch spannend bis zur letzten Minute. Auch der Spannungsbogen ist unglaublich passend. Mir persönlich kam es so vor als ob dieser eigentlich niemals unterbrochen wurde, außer vielleicht einmal in der Mitte des Buches,  und dann zum Höhepunkt kam. Außerdem liebe ich die Metapher der Kälte, die erst im allerletzten Kapitel wieder aufgenommen wird.

5.     Cover: Das Cover ist weitestgehend unspektakulär, allerdings sehr passend und deshalb gut.

6.     Ende: Das Ende war überraschend. Es gibt wieder einen Plottwist, den man einfach nicht mehr erwartet, da im Vorhinein schon so viele waren. Am Ende zerreißt es einem das Herz, doch passender hätte das Ende überhaupt nicht sein können. Es war das einzige war passte und war dem Buch angemessen.

7.     Bewertung:

 

1.     Handlung:            40 / 40

2.     Schreibstil:          15 / 15

3.     Charaktere:         18 / 20

4.     Umsetzung:         8   / 10

5.     Cover:                    4  / 5

6.     Ende                      10/ 10

 

                                                        95 / 100

 

Gesamtwertung:   9.5 P

Genrewertung:      9.5 P

 

Ein brillanter Roman, der die Botschaft hat: für den Geheimdienst zählt nur das Ergebnis.

 

Link zur Rzension auf meinem Blog: hier

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Cover des Buches Der Spion, der aus der Kälte kam (ISBN: 9783548281513)
BarbaraDruckers avatar

Rezension zu "Der Spion, der aus der Kälte kam" von John le Carré

Ein beklemmend dreckiges Geschäft
BarbaraDruckervor 7 Jahren

Fernab jeglicher James-Bond-Romantik erzählt Le Carré eine Spionage-Aktion aus der Zeit des kalten Krieges. Alec Leamas, britischer Geheimdienstler und operativer Leiter für Ostdeutschland, wird als Überläufer aufgebaut, um der DDR Informationen zuzuspielen und seinen hochrangigen Gegenspieler auszuschalten.

In nüchternem Erzählstil zeichnet Le Carré eine äußerst dichte und beklemmende Atmosphäre und ein perfides zwischenmenschliches Spiel. Geheimdienstarbeit wird dadurch nicht glorifiziert, sondern in ihrer Kälte und Menschenverachtung entlarvt, Menschen bedenkenlos benutzt. Noblesse ist fehl am Platz, Spionage ist ein dreckiges Geschäft.

Die Auflösung war für mich überraschend, schlüssig und vor allem ernüchternd. Selten ließ mich ein Buch dermaßen verstört zurück. Hut ab vor dieser erzählerischen Leistung!

Kommentare: 1
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Cover des Buches Der Spion, der aus der Kälte kam (ISBN: 9783548281513)
BlackTeaBookss avatar

Rezension zu "Der Spion, der aus der Kälte kam" von John le Carré

Konnte mich leider nicht überzeugen
BlackTeaBooksvor 7 Jahren


Zum Buch:
Spionageromane zählen eigentlich nicht zu meinen üblichen Genres, und von selbst wäre ich wohl auch nie zu diesem Buch gekommen. Aber mein Großvater hat es mir ausgeliehen, und was Opa empfiehlt, das liest man schließlich auch :)

Meine Meinung:
Diese Ausgabe begann mit einem Vorwort des Autors, das ihn mir nicht wirklich sympathisch gemacht hat. Trotzdem wollte ich aufgeschlossen an die Geschichte gehen, doch ich wurde einfach nicht warm mit Alec Leamas, einem englischen Spion der zur Zeit des Mauerbaus in der DDR, der BRD und in London operiert. Der Anfang war recht interessant, aber ich hatte durchgehend das Gefühl irgendetwas verpasst zu haben, den Kontext nicht richtig zu verstehen oder einfach in einer Gedankenwelt zu sein, die sich mir nicht vollständig erschließen konnte. Das hat sich mit den Seiten natürlich gebessert da man mehr Informationen bekommt und den Kontext besser kennen lernt, doch hier liegt auch ein weiterer Kritikpunkt.

Der Mittelteil war für mich unglaublich zäh - wie sich schon einige von euch anhören mussten, dachte ich mir immer wieder dass einige Passagen völlig überflüssig waren. Am liebsten hätte ich Leamas gesagt, wie herzlich wenig mich dieses oder jenes Detail interessierte. Er verliert alle seine Informanten in Deutschland, seinen Job in England und jedes bisschen Würde, dass ihm noch geblieben war. Lange Zeit unternimmt er buchstäblich nichts, außer Trinken und in Selbstmitleid zerfließen. Im Nachhinein kann ich nachvollziehen, was der Grund für diesen handlungsarmen aber informationsreichen Teil war. Es ging hier vor allem um eine perfekte Täuschung, der auch ich als Leser unterlag. Mit der Zeit hat sich der eigentliche Fall herauskristallisiert, der ja die Spannung bringen soll. Vielleicht hätte ich es mit mehr Übung gleich erkannt, aber das war mir nicht vergönnt. Ich werde auch gerne mal von einem Buch an der Nase herumgeführt bis die Wahrheit plötzlich klar wird, aber hier hätte der Weg dahin nicht so beschwerlich sein müssen.

Im letzten Drittel, natürlich mit der Auflösung des Falls, wurde es endlich spannender. Man bekommt eine Idee davon, was hinter dieser Maskerade des hoffnungslosen Ex-Spion steckt. Sobald es für ihn wieder nach Deutschland geht, wird es interessanter und gefährlicher. Dort gibt es ein paar Überraschungen und Wendungen, die ich dem Autor wirklich zu Gute halten muss. Falls ihr das Buch noch lesen möchtet will ich natürlich nicht zu viel verraten, aber dieser Teil hat meine Meinung wirklich noch einmal korrigieren können. Leider waren die letzten, entscheidenden Seiten gar nicht mein Fall und haben mich ziemlich enttäuscht zurückgelassen - dafür hatte ich mich durchgekämpft? Ich hätte mir definitiv ein anderes Ende gewünscht.

Fazit:
Der Spion der aus der Kälte kam ist eine viel gepriesene Spionagegeschichte, die mich leider nicht wirklich überzeugen konnte. Das Lesen fiel mir für lange Zeit schwer, aber ich bin ganz froh dass ich Bücher fast nie aufgebe. Die Konstruktion des Falls konnte einige Pluspunkte sammeln und mit der großen Wende kam auch für mich Spannung auf. Auch wenn es nicht unbedingt mein Fall war, kann ich verstehen was leidenschaftliche Spionageroman-Leser in diesem Buch sehen. Es gibt solide

3 / 5 Black Tea Cups 

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