Manuel Puig

 3,7 Sterne bei 31 Bewertungen
Autor*in von Der Kuß der Spinnenfrau, Herzblut erwiderter Liebe und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Manuel Puig wurde 1932 in der argentinischen Provinzstadt General Villegas geboren. Schon früh zeigte sich seine Begeisterung für das Kino und die Vorliebe für Melodramen des Hollywoodfilms der dreißiger und vierziger Jahre. Er studierte auf Drängen der Eltern zunächst Architektur in Buenos Aires, wechselte aber bald in die Fakultät für Philosophie und Literatur. 1956 reiste er mit einem Stipendium des »Centro Sperimentale di Cinematografia«, der bedeutendsten italienischen Filmhochschule, nach Rom, wo er bei Vittorio De Sica und Cesare Zavattini lernte und Drehbücher zu schreiben begann. Zwischen 1961 und 1962 arbeitete er als Regieassistent bei verschiedenen Projekten in Rom und Buenos Aires mit. Nach Aufenthalten in London und Stockholm zog er 1963 vorübergehend nach New York, wo er seinen ersten Roman, La traición de Rita Hayworth (1968, dt. Von Rita Hayworth verraten, 1976), schrieb. Der Fortsetzungsroman Boquitas pintadas (1969, dt. Der schönste Tango der Welt, 1975) entwickelte sich bald zum Bestseller. Mit seinen anfänglich als Kitschliteratur verschrieenen Romanen durchbrach er die Grenzen zwischen sogenannter »hoher« und »niederer« Literatur. Weltweiten Ruhm erlangte Manuel Puig mit der Verfilmung seines Romans El beso de la mujer araña (1976, dt. Der Kuß der Spinnenfrau, 1979) durch den Regisseur Héctor Babenco, 1985. Eine Bearbeitung für die Bühne hatte Puig bereits 1981 vorgenommen. Von der argentinischen Militärregierung wurde das Buch verboten, woraufhin Puig seine Heimat endgültig verließ. Er zog nach Mexiko, lebte einige Jahre in New York und Rio de Janeiro, wo er den Roman Sangue de amor correspondido (1982, dt. Herzblut erwiderter Liebe, 2000) auf Portugiesisch schrieb, und kehrte ein Jahr vor seinem frühen Tod im Jahre 1990 nach Mexiko zurück.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Manuel Puig

Cover des Buches Herzblut erwiderter Liebe (ISBN: 9783518396063)

Herzblut erwiderter Liebe

(4)
Erschienen am 16.05.2000
Cover des Buches Der schönste Tango der Welt (ISBN: 9783518396865)

Der schönste Tango der Welt

(0)
Erschienen am 13.12.2000
Cover des Buches Der Kuß der Spinnenfrau (ISBN: 9783518390412)

Der Kuß der Spinnenfrau

(25)
Erschienen am 01.01.1997
Cover des Buches Verdammt, wer diese Zeilen liest (ISBN: 9783518390634)

Verdammt, wer diese Zeilen liest

(2)
Erschienen am 01.01.1998
Cover des Buches Pubis Angelical (ISBN: 9780571149278)

Pubis Angelical

(0)
Erschienen am 14.09.1987
Cover des Buches Pubis angelical (Narrativa, Band 2) (ISBN: 9788432214912)

Pubis angelical (Narrativa, Band 2)

(0)
Erschienen am 05.02.2013

Neue Rezensionen zu Manuel Puig

Cover des Buches Der Kuß der Spinnenfrau (ISBN: 9783518373699)
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Rezension zu "Der Kuß der Spinnenfrau" von Manuel Puig

Thaila
Rezension zu "Der Kuß der Spinnenfrau" von Manuel Puig

Zwei Männer sitzen in einem argentinischen Gefängnis. Der eine, Molina, ist wegen seiner Homexesualität verurteilt, der andere, Valentin, ist Sozialist und sitzt wegen politischer Aktivitäten. Da er sich weigert seine Kameraden zu verraten, wird er regelmäßig gefoltert. Um die langen Stunden in der Zelle zu vetreiben, erzählt Molina ihm die Handlungen von Filmen nach. Obwohl es sich zum großen Teil um gruselig schlechte B-Movies handelt (unter anderem nazionalsozialistische Propaganda-Filme, die in Argentinien auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch populär waren), fühlt Valentin sich von diesen Geschichten getröst. Nachdem sein Essen von den Wärtern vergiftet wird, um ihn zu brechen, pflegt Molina ihn auch körperlich. Seine sehr zarte und anrührende Liebesgeschichte entspinnt sich zwischen den beiden.
Die Haupthandlung des Romans besteht fast ausschließlich aus den Dialogen der beiden. Nach und nach erfährt man nicht nur die Handlungen der nacherzählten Filme (was manchmal etwas ermüdend lang wurde), sondern auch Details aus ihrem Leben: Molinas Liebe zu seiner Mutter, Valentins Liebe zu einem Mädchen, das er für den politischen Kampf aufgegeben hat.
Daneben ist das Buch mit fast wissenschaftlichen Fußnoten über die Homosexualität gespickt, die mit der eigentlichen Handlung wenig zu tun haben.haben. Der Effekt ist ein wenig merkwürdig, aber nicht uninteressant. Dieser Roman ist vor allem ein Plädoyer ist, homosexuelle Lebensformen zu respektieren und als gleichwertig zu akzeptieren.
Ein sehr ungewöhnliches, spannendes Buch!

Cover des Buches Verdammt, wer diese Zeilen liest (ISBN: 9783518390634)
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Rezension zu "Verdammt, wer diese Zeilen liest" von Manuel Puig

kuubi
Rezension zu "Verdammt, wer diese Zeilen liest" von Manuel Puig

man kann dieses buch einfach nicht aus der hand legen. es ist so verworren und krank und doch will man immer mehr und mehr. ich habe lange zeit gedacht, dass irgendwann ein tiefer einschnitt die handlung zeichnen müsste, doch als ich am ende angekommen war, ohne den erwarteten wendepunkt zu verzeichnen, konnte ich nicht böse darüber sein.

die beispiele sind teilweise sehr schön und ausschweifend, die sprache eher klar und strukturiert und erfreut sich an kühler einfachheit.

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