Cover des Buches Die Handschuhmacherin (ISBN: 9783784433783)
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Rezension zu Die Handschuhmacherin von Manuela Martini

Drei Generationen, eine Vergangenheit...

von Miamou vor 9 Jahren

Kurzmeinung: "Mit einem Fado zurück in die Vergangenheit": Die Handlung hätte mehr Potential gehabt. War aber keine klassische Familiengeschichte.

Rezension

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Miamouvor 9 Jahren
Eleonore, Paula, Tess – Großmutter, Mutter und Enkelin verbindet ein dunkles Geheimnis aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Alles beginnt mit einem Fado-Text, der Tess so fasziniert, dass sie kurzentschlossen nach Lissabon fliegt und der unerfüllten Liebe ihres Großvaters zu einer Handschuhmacherin nachspürt. Der schwermütige Fado und das pulsierende Lissabon – zwei Teile eines Puzzles. Tess will nun alle Bruchstücke zusammensetzen. Wird es ihr gelingen, die wahre Geschichte ihrer Familie aufzudecken? Ihre Suche führt die junge Frau nicht nur bis ans Ende der Welt nach Patagonien, sondern auch zu sich selbst.

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Ich habe das Buch bei einer Leserunde gewonnen und möchte mich vorab recht herzlich dafür bedanken.

Mit „Die Handschumacherin“ entführt uns Manuela Martini nach Amerika, Lissabon und Partagonien und verwebt diese Schauplätze mit einem Familiengeheimnis, welches sich über drei Generationen hinweg entwickelt hat und seine Wurzeln zu Beginn des 2. Weltkriegs hat.

Generell liegt eine gewisse Schwermütigkeit auf der gesamten Handlung, was sich durch die Themen Tod, Alzheimer, Vergangenheitsbewältigung und unglückliche Liebe einfach daraus ergibt. Das gesamte Buch umgibt die geheimnisvolle Idee eines Fado – Textes. Der Schreibstil ist wirklich toll und auch die Beschreibungen der Orte (besonders Lissabon) sind sehr bildgewaltig.

Die Handlung an sich, wirkte mir an manchen Stellen zu konstruiert und man bekam den Eindruck, dass Tess zu viele Sachen einfach in den Schoß fielen und sie sich gar nicht anstrengen musste um Einiges aus ihrer Vergangenheit zu erfahren. An manchen Stellen bekam man dann das Gefühl, als ob sie bewusst gesteuert wurde. Die stilistische Idee, die Geschichte zeitweilig als Tagebuchform oder Gespräche zwischen Paula und Carlos zu erzählen fand ich sehr gelungen und lockerte alles zwischenzeitlich sehr auf. Auch bekommt man hier ab und an das Gefühl, dass gewisse Geschehnisse nur für den Leser bestimmt sind, da die Charaktere des Buches nur bedingt damit in Berührung kommen.

Obwohl das Ende tatsächlich Fragen offen lässt, finde ich es dann doch der Handlung angemessen. Da sich ja durch das gesamte Buch ein eher ruhiger Ton und ein flacher Spannungsbogen zieht, wäre ein überladenes Ende doch eher eine Themenverfehlung gewesen. Meiner Meinung nach, wird der Leser hier auch dazu eingeladen, zwischen den Zeilen zu lesen.

Ich gebe zu, dass ich auch mit anderen Erwartungen an das Buch herangegangen bin und ich auch auf etwas ganz Anderes gehofft habe. Die Handlung hatte für mich viele Anfänge und nur manches wurde beendet.

„Die Handschuhmacherin“ war nicht mein Lesehighlight 2015, aber auch nicht das Schlechteste…


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