Cover des Buches Die Handschuhmacherin (ISBN: 9783784433783)
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Rezension zu Die Handschuhmacherin von Manuela Martini

Es ist Fad(o)...gib mir mein Leben zurück...

von bearelic vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Die Story hinter dem tollen Cover konnte mich leider nicht überzeugen. Am Ende bleiben mir zu viele Fragen offen.

Rezension

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bearelicvor 8 Jahren
Inhaltsangabe:

Alles beginnt mit einem Fado-Text, der viele Fragen offen lässt und der Tess so fasziniert, dass sie kurzentschlossen nach Lissabon fliegt auf der Suche nach der rätselhaften Vergangenheit ihrer Familie. Eleonore, Paula, Tess – Großmutter, Mutter und Enkelin verbindet ein dunkles Familiengeheimnis aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Eleonore, die Älteste, die in die schicksalshaften Ereignisse von damals verstrickt ist, leidet an Alzheimer und hat sich in ihre eigene Welt zurückgezogen. Paula, ihre Tochter, erleidet einen tragischen Unfalltod, bevor sie die wahren Hintergründe herausfinden kann und Tess, die Enkelin, die versucht die Bruchstücke der Familiengeschichte zusammen zu setzen. Wird es Tess gelingen, die wirkliche Geschichte ihrer Familie aufzuspüren? Ein schwermütige Fado-Sänger und das pulsierende Lissabon sind zwei Teile des Puzzles. Zusätzlich taucht ein Tagebuch aus jener Zeit auf, das die Geschichte einer großen Liebe erzählt, eine Liebe, die nicht nur das Leben zweier Menschen für immer verändert hat. In Die Handschuhmacherin spannt Manuela Martini einen weiten zeitlichen Bogen von den 1940er Jahren bis in die Jetztzeit und nimmt den Leser mit auf eine Reise von Chicago über Lissabon nach Patagonien. „Die Handschuhmacherin“ ist ein spannender Roman über die Liebe und die Suche nach den eigenen Wurzeln.

Meine Meinung:

Obwohl Titel, Cover und Inhaltsangabe mich wirklich angesprochen haben, konnte mich die Geschichte letztendlich nicht ganz überzeugen. Der Ablauf mit den unterschiedlichen Zeitebenen fand ich eine gute Idee und der Schreibstil angenehm zu lesen.

Die Protagonistin Tess wirkt sympathisch, aber weniger kämpferisch. Die Suche nach ihrer Vergangenheit und das Rätsel um das Tagebuch ihres Großvaters könnten eine großartige Idee sein, wenn Tess nicht alles so zufallen würde. Die Geschichte wirkt sehr glatt, oft fehlt der Spannungsbogen, obwohl die Erlebnisse der Großeltern mit der Flucht und der verlorenen Liebe wirklich Potenzial hatten und sehr interessant schienen. Davon hätte ich gerne etwas mehr erfahren, denn die Tagebucheinträge über die Vergangenheit waren ein Lichtblick zwischen der gegenwärtig geschilderten Suche von Tess nach der Wahrheit. Auch sonst verblassen die Charaktere, bis auf Eleonore, weitestgehend.

Die ganze Geschichte wirkte letztlich auf mich zu konstruiert, um zum Ende noch glaubhaft zu wirken und manches ließ mich ratlos und mit offenen Fragen zurück. Selbst der Titel scheint mir nach Beendigung des Buches nicht wirklich passend gewählt, da "die Handschuhmacherin" in Lissabon nur kurz in der Geschichte aufflackert, aber nicht Kern der Handlung ist.


Fazit:

Der Roman ist zur kurzweiligen Unterhaltung sicher ganz nett, auch wenn die Erzählung eher vor sich hin plätschert und den Leser mit zu vielen offenen Fragen eher ratlos zurück lässt. Wer jedoch keine hohen Erwartungen an die Geschichte hegt, kann sich gerne daran versuchen.

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