Cover des Buches Vamos a la playa: Eine Schriftstellerin wandert aus (ISBN: B00NPTL8LS)
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Rezension zu Vamos a la playa: Eine Schriftstellerin wandert aus von Manuela Martini

Ein neuer Anfang

von Katzenpersonal_Kleeblatt vor 9 Jahren

Rezension

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Katzenpersonal_Kleeblattvor 9 Jahren
Wer kennt sie nicht, die Momente, wo man alles hinschmeißen möchte und einem Gedanken über das Auswandern kommen. Den einen würde es gern in andere Kontinente ziehen, den anderen zieht es in ein europäisches Land.
Manuela Martini und ihre Lebenspartnerin Simona erfüllen sich diesen Traum.
Die beiden Frauen wagen den Schritt und ziehen nach Spanien, nach Andalusien.
Sie stellten während eines Urlaubes fest, dass es genau das ist, was sie wollen. Die Gegend gefiel ihnen und die Lebensart der Menschen dort sowieso.

Manuela, die Autorin ist, kann überall schreiben, da ist es egal, wo sie wohnt. Ihre Frau Simona ist Physiotherapeutin, gab ihre Praxis auf, packte ihre Behandlungsbank ein und los ging es in einem alten Opel.

In Spanien angekommen, fehlt die Sonne. Es regnet und nicht zu knapp. Sie lernen beide ein anderes Spanien kennen als das, was sie aus dem Urlaub kennen.
Die ersten Hürden müssen genommen werden. Eine Wohnung zu bekommen, kann doch nicht so schwer. Oh doch, kann es, denn man benötigt den N.I.E.-Schein. Ich hielt diesen Schein erst für einen Scherz, als ich davon gelesen habe, aber in Spanien geht ohne dem nichts. Keine Wohnung, kein Telefon, Gas für den Ofen? - natürlich nicht.

Der Leser ist von Anfang an mit dabei, wenn es für Manuela und Simona heißt, Fuß in Spanien zu fassen. Auch mit der Sprache hapert es noch ein wenig, denn nach nur einem Spanischlehrgang ist man nicht wirklich der Sprache mächtig.
Aber die beiden kann nichts erschüttern, sie beißen sich durch.

Die Autorin beschönigt nichts und lässt den Leser sowohl an Erfolgen wie auch an Misserfolgen teilhaben. Ganz profane Dinge müssen gestemmt werden, z.B., für welchen Friseur entscheide ich mich?
Sie finden Freunde und richten sich dort ein. Nach einigen Umzügen sind sie auch endlich soweit, dass sie einen Garten ihr eigen nennen können und das bedeutet, Simona kann sich endlich den lang gehegten Wunsch nach einem Hund erfüllen. Natürlich wird es nicht der gewünschte und es bleibt auch nicht bei nur einem Hund.

Humorvoll, aber auch nachdenklich berichtet Manuela Martini von ihrem Ankommen in Spanien. Es ist schon bewundernswert, wie die beiden sich dort einrichten und auch beruflich Fuß fassen.
Ihre Ängste und Sorgen, die sie während der ganzen Zeit beschäftigen, kann man sehr gut nachvollziehen, denn wen lässt es schon kalt, wenn man alles hinter lässt und völlig neu in einer fremden Umgebung anfangen will.

Als wirklich allerletzte Option haben sie ja noch immer, wieder zurück nach Deutschland zu gehen. Aber sie sind sich einig, das ist für sie keine Option.

Ich habe die beiden sehr gern begleitet, wäre aber bei einigen Gelegenheiten sehr gern live dabeigewesen. Ein aufregendes Abenteuer haben sie gemeistert und es ist wahrscheinlich noch nicht zu Ende.

Von der Autorin Manuela Martini hatte ich noch nie etwas gelesen und wurde richtig überrascht, wie viel sie schon veröffentlicht hat, was völlig an mir vorbei gegangen ist. Das muss ich nachholen, denn mit ihrem Schreibstil hat sie mich bei diesem Buch schon überzeugt.

Ein wunderbares, unterhaltsames Buch von zwei Frauen, die auszogen und in der Fremde eine Heimat fanden.
Ich empfehle das Buch sehr gern weiter.
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