Manuela Reichart

 3,7 Sterne bei 15 Bewertungen
Autor*in von Zehn Minuten und ein ganzes Leben, Taschenliebe und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Manuela Reichart lebt und arbeitet in Berlin als Autorin, Radiomoderatorin und Herausgeberin (u.a.der Anthologie Doch uns schlug kein Gewissen, 2011). 2015 erschien ihr Buch Schon wieder Verspätung. Reisebekanntschaften im Dörlemann Verlag.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Manuela Reichart

Cover des Buches Zehn Minuten und ein ganzes Leben (ISBN: 9783100636041)

Zehn Minuten und ein ganzes Leben

(8)
Erschienen am 23.05.2012
Cover des Buches Doch uns schlug kein Gewissen (ISBN: 9783596903016)

Doch uns schlug kein Gewissen

(1)
Erschienen am 10.03.2011
Cover des Buches Schon wieder Verspätung! (ISBN: 9783038200208)

Schon wieder Verspätung!

(1)
Erschienen am 17.06.2015
Cover des Buches Taschenliebe (ISBN: 9783442757046)

Taschenliebe

(1)
Erschienen am 16.10.2017

Neue Rezensionen zu Manuela Reichart

Cover des Buches Die Tapetentür (ISBN: 9783552072473)
efells avatar

Rezension zu "Die Tapetentür" von Marlen Haushofer

efellvor 3 Jahren
Wohin führt die Tapetentür?

Der Roman „Die Tapetentür" handelt von der 30-jährigen Bibliothekarin Annette, die ein einsames Leben führt. Als sie sich in einen Mann verliebt und ein Kind erwartet, heiratet sie. Die Geschichte wird zum Teil aus einer Erzählperspektive und zum Teil in Form von Annettes Tagebucheinträgen erzählt. Das Werk besteht vor allem aus Annettes Reflexionen über sich selbst, ihr Leben, ihren Alltag und anderen Menschen. Immer wieder werden auch gesellschaftliche und philosophische Fragen behandelt.

Interessant zu lesen, im ersten Teil gibts viel mehr Tagebucheintragungen von Annette, dann werden die Überlegungen zum Leben allein oder über andere Menschen, vorallem über den Vater ihres noch ungeborenen Kindes viel ausführlicher, fantastisch gar philosophisch. Nach der Todgeburt bleibt nur die Erkenntnis, sich nicht das Leben zunehmen, sondern für ihren alten Onkel zu sorgen, der sich auch um sie sorgt.

Von Marlene Haushofer hat mir der Roman "Die Wand" viel besser gefallen

Cover des Buches Doch uns schlug kein Gewissen (ISBN: 9783596903016)
Monika_Brigittes avatar

Rezension zu "Doch uns schlug kein Gewissen" von Manuela Reichart

Monika_Brigittevor 4 Jahren
Doch uns schlug kein Gewissen

„Was lernt man daraus für den Ehebruch? Man kann ihn lassen oder auch nicht, je nachdem, ob man kann oder nicht und will oder nicht.“ (S. 355 –Nachwort von Manuela Reichart)

Ob Anna Karenina, Effi Briest oder Madame Bovary –in der Weltliteratur kommen überall Seitensprünge vor. Nicht nur bei Tolstoi; Fontane und Flaubert, sondern auch bei Goethe; Schnitzler; Dostojewski; Maupassant; Keller; Iwan Bunin; Émile Zola; Ingmar Bergman und vielen Weiteren. Ein Thema, das die Menschen Jahrhunderte übergreifend und fortwährend beschäftigt. Also ein thematisch weites Feld, welches stilistisch ganz unterschiedlich verarbeitet werden kann-humorvoll über bedrückend bis qualvoll. Eine umfangreiche und unterhaltsame Zusammenstellung ganz unterschiedlicher Texte liefert der Fischer Verlag.

Namengebend für das Konvolut ist ein Gedicht von Ringelnatz, welches neben 43 weiteren Texten abgedruckt ist. Es gibt eine weitere Unterteilung in Verdacht; Vorspiel; Vollzug; Beweise; Danach; Entscheidung; Vermeidung; Überkreuz; Letzte Worte. Pro Teil gibt es 3- 6 Texte von Gedichten über Ausschnitten von Romanen, Novellen und Kurzgeschichten bis zu Zeitungsartikeln aus dem 18. Jahrhundert (betitelt mit „Vergangene Zeiten“). Ich bin nicht immer überzeugt von den Unterteilungen, die der Fischer Taschenbuch Verlag in seinen Sammelbänden vornimmt. Aber dieses Mal bin ich positiv überrascht, die Texte passen alle in ihre Untergruppierungen.

Die Herausgeberin Manuela Reichart hat sich viel Mühe gegeben und es geschafft neben einer ausgeglichenen Zusammenstellung auch noch ein informatives & unterhaltsames Nachwort über Untreue und Ehebruch in der Literatur zu schreiben.

Fazit

DOCH UNS SCHLUG KEIN GEWISSEN: DIE SCHÖNSTEN SEITENSPRÜNGE VON BACCACCIO BIS RINGELNATZ, herausgegeben von Manuela Reichart ist ein ausgeglichenes Konvolut an Gedichten, Zeitungsartikeln des 18. Jahrhunderts, Kurzgeschichten & Romanauszügen zum Thema Ehebruch, Untreue & Liaison– mal beschwingt-amüsant, mal tiefgründig-sinnierend.

DOCH UNS SCHLUG KEIN GEWISSEN – DIE SCHÖNSTEN SEITENSPRÜNGE VON BOCCACCIO BIS RINGELNATZ| herausgegeben von Manuela Reichart| Fischer Klassik| Fischer Taschenbuch Verlag| 2011 | 365 Seiten| 8,00€

Cover des Buches Zehn Minuten und ein ganzes Leben (ISBN: 9783100636041)
W

Rezension zu "Zehn Minuten und ein ganzes Leben" von Manuela Reichart

WinfriedStanzickvor 11 Jahren
Eine sprachlich knappe Annäherung an ein Leben, ein ganz normales Frauenleben


 

Eine Frau liegt im Krankenhaus. Sie wird sterben. Angehörige (?) sind bei ihr, würden gerne noch einmal mit ihr sprechen, sind aber davon überzeugt, dass die Sterbende sie nicht mehr hören kann. Es ist 21.45 Uhr.

 

Zehn Minuten später ist die Frau tot:

„Das war es. Wie spät ist es? 21 Ihr 55. Fünf vor zehn. Es ist zu Ende.

Was hat sie gesagt? Hast du es verstanden? Sie hat doch etwas gesagt. Ruf die Schwester.

Tanzen – ich hab ‚Tanzen‘ verstanden. Tanzen? Das kann nicht sein.

Ich wollte noch einmal mit ihr sprechen.

Sie so vieles fragen.“

 

Vielleicht war es Manuela Reichart selbst, die da am Sterbebett ihrer Mutter(?) sitzt und über versäumte Gespräche trauert. Vielleicht hat sie sich eine solche Situation auch nur vorgestellt, als sie die fragmentarischen Gedanken der sterbenden Frau in ihren letzten zehn Lebensminuten aufschreibt. Zehn Minuten, in denen „ein ganzes Leben“ vorbeizieht. Erinnerungen an die Kindheit, an die erste Liebe, die Tanzstunde, gewonnene und noch mehr verlorene Lieben, Glücksmomente und noch mehr Enttäuschungen. Begegnungen und verpasste Gelegenheiten, Einsichten und Glaubenssätze, Zweifel und Verzweiflung.

 

Es ist eine sprachlich knappe Annäherung an ein Leben, ein ganz normales Frauenleben, in dem es immer nur um die Liebe ging, meist um die, die sich nicht erfüllte. Doch an der Schwelle des Todes tanzt sie hinüber:

„Ja, ich schwebe. Wie seltsam. Alles ging so schnell: Das wäre es also.“

 

Und ein wunderschönes Gedicht von Rainer Maria Rilke begleitet sie:

„Nun wachen wir mit den Erinnerungen

und halten das Gesicht an das, was war;

flüsternde Süße, die uns einst durchdrungen,

sitzt schweigend neben mit gelöstem Haar.“

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