Rezension
Während Lefort sich offenbar keiner Schuld bewusst ist und keine Reue für seine Taten empfindet, wundert sich der Leser über Leforts plötzliche Stimmungsschwankungen.
In kurzen, knappen Passagen wird die Handlung aus verschiedenen Perspektiven erzählt, mal aus der Sicht Leforts, mal aus der Sicht seiner Frau Josephine oder aus dem Blickwinkel Elaine Sabatiers, die erst vor kurzem ihre Arbeit als Bedienung im Café ,,Moncoeur“ aufgenommen hat. Ihr ist Lefort von der ersten Minute an unsympathisch, dennoch bittet sie ausgerechnet ihn um Hilfe, als ihre Mutter ermordet wird.
Mara Ferr erzählt abwechslungsreich und mit überraschenden Wendungen in einer ungewöhnlichen, fast schon altertümlich wirkenden Sprache. Der Leser wird häufig direkt angesprochen, immer wieder gibt es Andeutungen, was ihn als nächstes erwartet.
Das macht das Buch interessant, allerdings sind die Handlungsmotive der Figuren nicht immer ganz nachvollziehbar. Vor allem am Schluss bleiben zu viele Fragen offen, sodass ein etwas unbefriedigendes Gefühl zurückbleibt.