Cover des Buches ZERO - Sie wissen, was du tust (ISBN: 9783837124965)
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Rezension zu ZERO - Sie wissen, was du tust von Marc Elsberg

Rasanter Thriller, der zum Nachdenken anregt

von Aglaya vor 7 Jahren

Rezension

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Aglayavor 7 Jahren

Die Journalistin Cyn wird in das Online-Ressort ihrer Zeitung versetzt, doch von dem Thema hat sie eigentlich gar keine Ahnung. Als ihre Tochter ihre für Recherchezwecke erhaltene Cyberbrille ausleiht und deren Freund mit der Brille auf der Nase während der Verfolgung eines Verbrechers erschossen wird, beginnt Cyn die Suche nach den Ursachen und stolpert bald über ein beängstigendes Online-Experiment, mit dem die User einer Datensammelplattform beeinflusst werden. Dazu beschäftigt sie auch der Online-Aktivist "Zero": auf wessen Seite steht er?

Die Geschichte wird im Präsens aus wechselnder Perspektive erzählt. Die Hauptrolle spielt dabei die rund 40jährige Cyn, die sich als absoluter Technikbanause Hals über Kopf in ihr unbekannten Gefilden bewegen muss. Cyn war mir schon bald sehr sympathisch. Zu Beginn scheint sie zwar etwas in ihren Ansichten festgefahren zu sein, bald zeigt sie sich aber offen und neugierig auf die Möglichkeiten des Cyberspace. Als zwei Freunde ihrer Tochter sterben und auch sie selbst in Gefahr gerät, ist es ihr nicht nur wichtig, sich und ihre Liebsten zu beschützen, sondern auch die Übeltäter blosszustellen und die Welt vor den bestehenden Gefahren zu warnen. Neben Cyn gibt es noch viele andere, zum grössten Teil männliche Nebenfiguren, die aber leider ziemlich blass blieben und bei denen ich darum auch grosse Mühe hatte, sie zu unterscheiden. Es fiel mir insbesondere schwer mir zu merken, welcher Name zu welcher Gruppierung gehört, da in diesem Thriller mehrere Fraktionen gegeneinander arbeiten.

Die Handlung bringt Cyn von London über Wien nach New York, immer auf der Suche nach Zero und auf der Flucht vor ihren Gegnern, wobei Cyn nie so ganz sicher sein kann, wer die nun eigentlich sind. Das Tempo ist nach einer gewissen Einleitung ziemlich rasant, Blut fliesst hier allerdings kaum. So können sich auch Spannungsfans mit empfindlichem Magen mit auf die Jagd nach Zero machen. Ob die Geschichte in unserer Gegenwart oder in einer nahen Zukunft spielt, wird nicht klar gesagt, ich tippe allerdings auf Letzteres, da einmal erwähnt wird, dass 10 % der Bevölkerung Manhattans mit einer Datenbrille rumlaufe, was ich zur heutigen Zeit nicht für realistisch halte. Obschon die Handlung rein fiktiv ist, lassen sich jedoch erschreckende Parallelen zur heutigen Gesellschaft erkennen, womit "Zero – Sie wissen, was du tust" durchaus zum Nachdenken anregt.

Der Schreibstil ist, wie von Marc Elsberg gewohnt, eher einfach gehalten. Die vielen Handlungsstränge respektive Perspektiven werden wild abgewechselt, was die Übersicht ziemlich schwierig machte, da der Perspektivenwechsel für mich teilweise erst nach geraumer Zeit erkennbar wurde.

Die Hörbuchversion wird von Steffen Groth gelesen, der mir als Sprecher gut gefallen hat. Es ist zwar etwas ungewohnt, ein Hörbuch mit einer weiblichen Hauptrolle von einem Mann lesen zu lassen, aber der Sprecher passt sich den verschiedenen Figuren gut an, sodass man sie am Tonfall gut unterscheiden konnte.

Mein Fazit
Rasanter Thriller ohne viel Blut, der zum Nachdenken anregt.
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