Cover des Buches Valerias letztes Gefecht (ISBN: 9783423247177)
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Rezension zu Valerias letztes Gefecht von Marc Fitten

Rezension zu "Valerias letztes Gefecht" von Marc Fitten

von Jari vor 14 Jahren

Rezension

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Jarivor 14 Jahren
Zivatar heisst übersetzt "Gewitter". Und wie der Name des kleinen ungarischen Dorfes am Ende der Welt, an dem sogar die russischen Panzer desinteressiert vorbeirollten, lautet, braut sich über dem Dörfchen etwas zusammen. Es beginnt damit, dass Valeria, die strenge und gehässige Dorfhexe, die an nichts und niemandem ein gutes Haar lassen kann, sich auf dem Markt Hals über Kopf in den Töpfer verliebt. Auf einmal verhält sie sich merkwürdig. Die beinahe schon 70-jährige Valeria mischt sich auf einmal unters Volk, zieht Kleider mit Blümchenmuster an und lächelt sogar! Auch der Töpfer scheint nicht abgeneigt zu sein und nimmt sich vor, Valeria den schönsten Wasserkrug zu töpfern, den er je zustande gebracht hat. Und von Valeria inspiriert, entdeckt er sogar den Künstler in sich. Doch eine sieht dieses Geschehen gar nicht gerne: Ibolya. Ihres Zeichen Besitzerin der einzigen Kneipe im Dorf und knallharte Geschäftsfrau. Zwar hat sie mit dem Töpfer eine Affaire, doch nie wollte sie etwas Ernstes. Doch jetzt, da sie plötzlich eine Konkurrentin hat, merkt sie, wie viel ihr der Töpfer bedeutet. Ausserdem mag Ibolya es gar nicht, wenn ihr etwas weggenommen wird. Als dann auch noch der etwas kleinwüchsige Schornsteinfeger auftaucht, steht das kleine Dorf erst recht Kopf. In Marc Fittens "Valerias letztes Gefecht" geht es drunter und drüber. Mag man Zivatar anfangs noch als kleines, verschlafenes Nest sehen, ist es mit der Ruhe bald vorbei. Intrigen werden geschmiedet, es wird betrogen und bestochen und sich geprügelt. Aber es wird sich auch geliebt, Veränderungen werden in Gang gesetzt und schlussendlich kommt doch alles so, wies kommen muss. Die Geschichte lebt vor allem durch ihren Charme. Man leidet mit den Charakteren und kann sogar die resolute und etwas egoistische Ibolya verstehen, die alles versucht, um den Töpfer zurückzubekommen. Ebenso liest sich das Buch sehr leicht, was auch am einfachen und luftigen Schreibstyl von Marc Fitten liegt. Wer keine Ungarischkenntnisse aufweisen kann, muss sich nicht scheuen, das Buch zur Hand zu nehmen, denn auf ungarische Sätze wird verzichtet. Und wenn man daran denkt, dass ein "s" ein "sch" und ein "c" ein "z" ist, kann man auch die ungarischen Vornamen ohne weiteres aussprechen. Bei diesem Buch handelt es sich sehr wohl um eine Liebesgeschichte mit all ihren Tücken und Schönheiten, doch mit dem Unterschied, dass sich die Protagonisten alle schon in etwas gehobenerem Alter befinden. Auch dies gibt dem Buch einiges an Pluspunkten und dadurch hebt dich der Titel auch aus den anderen Titel des Genres ab. Das Buch geht einem sehr ans Herz und man ist mitten in der Geschichte drin. Auch wird sie nie langweilig oder kitschig (Valeria verhindert das in ihrer alles anderen als romantischen Art). Wer eine Geschichte lesen möchte, die den Sommer zurückbringt und in der er richtig schwelgen kann, sollte zu "Valerias letztes Gefecht" greifen. Man sollte sich weder vom Alter der Personen, noch von den beschriebenen Sexszenen abschrecken lassen. "Valerias letztes Gefecht" ist ein Buch für Herz und Seele!
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