Rezension
ZwergPinguinvor 13 Jahren
Dieses Buch von Levy fand ich äußerst schwach und habe mich regelercht darüber aufgeregt. In der ersten Hälfte war es vor allem Susan, deren egoistische Entscheidungen mich so erbost haben - dass sie über den Kopf ihres Lebensgefährten hinweg entscheidet, wie es für sie am Besten ist, dass sie nicht einmal ansatzweise danach fragt, wie es ihm damit geht und dass sie ihm ihre Entscheidungen erst in letzter Minute mitteilt. Gleichzeitig erwartet sie auch noch in ihrem Innern, dass er ihr über Jahre der Distanz hinweg treu bleibt, obwohl sie ihn wie den letzten Dreck behandelt. Philip dagegen ist ein blasse Figur, dessen Verhalten sich erstmal darauf beschränkt, bemitleidenswert einsam zu sein und unter Susans Entscheidungen zu leiden. Trotz seiner angeblich so tiefen Liebe zu ihr bleibt er leidenschaftslos und passiv, erduldet alles und macht nie eine Szene.... keiner von beiden realisiert die zunehmende und vor allem vorhersehbare Entfremdung in ihrer Beziehung. Im zweiten Teil geht es dann im Prinzip so weiter, Philip kümmert sich ohne Weiteres um Susans Tochter - ohne auch nur den geringsten Zweifel oder ein bißchen Wut über Susans bestimmendes Verhalten. Diesmal ignoriert er die Gefühle seiner Frau und richtet seinen ganzen Lebensmittelpunkt auf Susans "Hinterlassenschaft" (die Tochter) aus. Frau und Sohn spielen kaum noch eine Rolle und er verhält sich nun ebenso egoistisch gegenüber seiner Familie wie Susan ihm gegenüber.... Ein Buch über die Liebe? Fehlanzeige! Eher ein Buch über grenzenlose Selbstsucht (einer angeblich so selbstlosen Frau, bedenkt man ihr soziales Engagement...) und Egoismus - sozusagen ein Leitfaden dafür, wie man eine Beziehung/Ehe nicht führen sollte.... das Ende klingt dann wie ein halbes Happy-End, das in der Realität so aber überhaupt nicht glaubwürdig erscheint. Schade um die Lesezeit!