Rezension zu "Sterben für die Freiheit - Sophie Scholl und Frauen des Widerstands" von Marc Veber
Die Graphic Novel “Sterben für die Freiheit” vereint die Biographien von vier Frauen, die jede auf ihrer Art für die Freiheit gekämpft haben. Dabei dürften in Deutschland lediglich die britische Pilotin Amy Johnson(1903 – 1941) und die Widerstandskämpferin Sophie Scholl (1921 – 1943) bekannt sein. Die engagierte Frauenrechtlerin Berty Albrecht (1893 – 1943) und die jüdische Widerstandskämpferin Mila Racine (1921 – 1945) genießen hingegen in Frankreich ein hohes Ansehen, so dass diese Graphic Novel sich sehr gut eignet, auch die Taten dieser Frauen hervorzuheben.
Vier Geschichten
Emmanuelle Polack hat zusammen mit den beiden Autoren Régis Hautière und Francis Laboutique eine fiktive Rahmenhandlung verfasst, um diese Biographien miteinander in Verbindung zu bringen. Diese Rahmenhandlung ist nicht nur schmuckes Beiwerk, sondern bietet auch die Möglichkeit, genau dann künstlerische Freiheiten in die Biographien einfließen zu lassen, wo Historiker keine gesicherten Erkenntnisse haben.
Die vier Biographien bleiben zwar dicht an der bekannten Wahrheit, aber es fließen immer wieder Details fiktiver Natur ein. Sehr gut in diesem Zusammenhang ist die Zusammenfassung der jeweiligen Biographien am Ende eines jeden Abschnitts, um dem interessierten Leser die wahren Hintergründe aufzuzeigen.
Eine weitere Besonderheit dieser Graphic Novel ist sicherlich die Optik, für die jeweils ein anderer Künstler verantwortlich ist. Besonders hervorheben möchte ich dabei die Zeichnungen von Marc Veber, die die Biographie von Sophie Scholl gezeichnet hat. Die realitätsnahen Zeichnungen sind eine Klasse für sich und es ist ein Augenschmaus, diese tragische Geschichte auf diese Weise mitzuerleben. Aber auch die anderen drei Künstler Pierre Wachs (Jamy), Ullcer (Berty) und Olivier Frasier (Mila) verstehen sehr eindetuig ihr Handwerk.
Fazit
Vier Frauen, vier Schicksale, vier unterschiedliche Stile. Mit der Graphic Novel “Sterben für die Freiheit” wird dem Ansehen und Wirken der vier Frauen auf ganz besondere Art und Weise gewürdigt und stellt in meinen Augen ein Kunstwerk gegen das Vergessen dar.