Der erste Thriller der Paul Kalkbrenner-Reihe geht gleich richtig ab. Und zwar in den Untergrund im wörtlichen Sinne. Wie in riesigen Metropolen wie zum Beispiel New York oder Moskau gibt es hier unter den Straßen Berlins ein verborgenes Leben voller Dreck, Krankheit und Gefahren. Der Autor schreibt fesselnd und entführt den Leser in eine dunkle Welt unserer ach so zivilisierten Gesellschaft und liefert gleichzeitig ein authentisches Berlin-Portrait der schmutzigen Seite ab. Ich hab mich beim Lesen gut ins Jahr 2006, dem Erscheinungsdatums des ersten Teils, hineinversetzen können, was nicht nur an der Erwähnung von „Fuffis im Club“ von Sido oder „Zeig mir den Weg nach unten“ von Knorkator lag, sondern auch das kultige SO36 kommt vor. Auch typische Gestalten wie Punks, die auf dem Bahnhof gebrauchte Tickets weiterverkaufen kommen mir bei der Erinnerung an meie Berliner Zeit in Erinnerung.
Der Roman startet mit mehreren Handlungssträngen und es ist erstmal spannend, wie die einzelnen Fäden zusammenlaufen. Auch der Fall packt durch seine Brutalität und die klaustrophobischen Ausflüge der Protagonisten tragen ihr Übriges zur Dauerspannung bei.
Am Ende ist alles etwas anders, als bei Beginn des Buches gedacht und nicht alle Figuren kommen durch.
Ein harter, gelungener Einstieg in eine raue Berlin-Reihe.
Es gibt mittlerweile 13 Teile und einige Kurzgeschichten um Kommissar Kalkbrenner und nächstes Jahr sind schon weitere Teile in Planung. Ich werde sie alle lesen.