Bereits das Vorwort dieses kurzweiligen, interessanten, informativen + amüsanten Literatur-Almanachs macht neugierig....
Weiterlesend befand ich mich schnell an der imaginären Angelleine hängend, und musste gut eingestimmt weiterlesen. Wohlwissend ich werde kurzweilig informiert werden. Um am Ende des 82-seitigen eBooks sagen zu können, und das hier schwarz auf weiß zu dokumentieren:
1. Ich habe während des Lesens mehrfach ungläubig den Kopf geschüttelt, genauso wie ich in anderen Lesemomenten meine Gesichtsmuskeln zum Schmunzeln und Grinsen bewegt habe, um dann wieder den Kopf zum Nachdenken über das Gelesene zu benutzen.
2. Ich habe oft gedanklich meinen Leseplatz verlassen, und begann um die Ecke (gehend) zu Denken. Gedanklich offen und ungeschützt ließ ich sich mein Geist immer wieder „weggeleiten“ von den niedergeschriebenen Tatsachen.
Tatsachen, die von der Geschichte der Literatur und ihrer Vertreter der vergangenen Jahrhunderte bis heute berichteten, erzählten, informierten.
3. Das Gelesene dann kritisch betrachtend, gar dieses hinterfragend, blieb ich das ein ums andere Mal nachdenklich zurück.
Ich kann sagen, Marcel Gröls präsentiert in diesem Almanach der Literatur aus der Reihe HanserBox Interessantes Wissen, welches man sich als Leser gerne aneignet. Denn Unnütz ist hier nichts, und wenn dann von der Unterhaltenden Seite.
Marcel Gröls macht dem Leser vieles aus der aktuellen Zeitgeschichte, Verlags- und Buchgeschichte sowie Entwicklungen unserer (Lese)Gesellschaft bewusster.
Marcel Gröls informiert und unterhält ohne erhobenen Zeigefinger.
Er erzählt aus dem Nähkästchen der Literatur nicht mit falsch verstandenem Pathos, jedoch aber mit Respekt und Wertschätzung.
Inhalt
Gröls präsentiert sein aus vielen Inhaltsteilen verwobenes Sachbuch mit einem Augenzwinkern.
Doch was steht auf diesen 82 elektronischen Seiten?
Es ist unfassbar, in seiner Vielfältigkeit nicht aufzählbar und doch möchte ich einen Abriss aus den 40 Kapiteln geben.
Marcel Gröls erzählt von den (Lebens)Geschichten hinter den publizierten Buchgeschichten aller Genres. Er stellt eine Bandbreite an Fragen, die er gut recherchiert in den 40 Kapiteln beantwortet:
* Verbotene Autoren – verbotene Bücher:
Hier wird Martin Luther genauso aufgelistet, wie die Aufklärer Kant und Descartes sowie die Verfasser zeitgenössischer Weltliteratur wie Alexandra Dumas, Victor Hugo, J.D. Salinger und Heinrich Heine.
* Deutsche Jahresbestseller des Magazins „Der Spiegel“ versus Nobelpreisgewinner für Literatur:
Hier beleuchtet Gröls in mehreren Kapiteln die Welt der prämierten Bücher.
*Literatur-Kritiken versus Leserbewertung:
Wer hat mehr zu sagen und weiß besser Bescheid?
* Wie lebt es sich in der Verlagswelt als Frau oder Mann; als bekannter Autor oder unbekannter Autor; als Anders-Denkender und/oder Anders-Aussehender?
* Bestseller-Autoren versus Schauspieler: Wer "verdient" mehr?
* Kann man sich als Autor Marotten leisten? : Oder bringen Drogen, die Liebe, ein Lästermaul den Autor persönlich und beruflich weiter?
* Was bringt die Pressefreiheit? : Oder In welchem Land sollte man als Reporter, Journalist, Schriftsteller, Publizist lieber nicht den Mund soweit aufmachen?
* Was für einen Einfluss hat das Buch der Bücher – DIE BIBEL?
* Sprachliche Superlative stellt Gröls genauso vor, wie er dem Leser auch Fachbegriffe und sprachliche Besonderheiten vorstellt.
Immer wieder wechselt Gröls zwischen Information und Unterhaltung, um die beiden Sparten der elektronisch beeinflussten Mediengesellschaft zu bedienen. ;0)
Auf Informelle Kapitel, die mich auch kurzweilig unterhalten, folgen Kapitel mit Trivia & Sonstiges betitelt. Auch diese haben in ihren unterhaltenden Inhalten einen Informationswert für mich. Es sind durchweg überraschende inhaltliche Wechsel, die aber den Leser in seinem Lesefluss nicht unterbrechen.
Fazit
Es ist ein Sachbuch, welches die Schattenseiten des Autorenlebens genauso darstellt, wie den Leser mit Anekdoten und Kurzweiligem aus den unbekannten hinteren "Reihen" des oft bühnenreifen Lebens der Schriftstellerriege informiert, amüsiert und erstaunt. Ich bin gut von diesem Almanach unterhalten worden. Ich war interessiert und neugierig dabei. Ich habe mich gewundert und habe mit Hilfe der Informationen bewusst um die Ecke gedacht. Ich kann das Buch für besondere Lesestunden sofort empfehlen.