Cover des Buches Und du bist nicht zurückgekommen (ISBN: 9783458176602)
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Rezension zu Und du bist nicht zurückgekommen von Marceline Loridan-Ivens

Ein Zeugnis der besonderen Art

von HappiestGirl vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Ein Buch, das wirklich unter die Haut geht und einen nachdenklich zurückläßt.

Rezension

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HappiestGirlvor 9 Jahren

Inhalt:

Marceline ist fünfzehn, als sie zusammen mit ihrem Vater ins Lager kommt. Sie nach Birkenau, er nach Auschwitz. Sie überlebt, er nicht. Siebzig Jahre später schreibt sie ihm einen Brief, den er niemals lesen wird.

Einen Brief, in dem sie das Unaussprechliche zu sagen versucht: Nur drei Kilometer sind sie voneinander entfernt, zwischen ihnen die Gaskammern, der Geruch von brennendem Fleisch, der Hass, die Unausweichlichkeit der eigenen Verrohung, die ständige Ungewissheit, was geschieht mit dem anderen? Einmal gelingt es dem Vater, ihr eine kleine Botschaft auf einem Zettel zu übermitteln. Aber sie vergisst die Worte sofort – und wird ein Leben lang versuchen, die zerbrochene Erinnerung wieder zusammenzufügen.
Marceline Loridan-Ivens schreibt über diese Ereignisse und über ihre unmögliche Heimkehr, sie schreibt über ihr Leben nach dem Tod, das gebrochene Weiterleben in einer Welt, die nichts von dem hören will, was sie erfahren und erlitten hat. Und über das allmähliche Gewahrwerden, dass die Familie ihren Vater dringender gebraucht hätte als sie: »Mein Leben gegen deines.«

Meine Meinung:

Ein unglaubliches Zeugnis seiner Zeit. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, selbst in der Situation zu stecken, selbst die Gefangene gewesen zu sein. Ich war zu Tränen gerührt und obwohl das Buch mit seinen wenigen Seiten schnell gelesen war, mußte ich zwischendrin immer mal kurz pausieren und sinnieren. Dieses Buch ist sowohl eine Hommage an ihren Vater und erinnert sehr ausdrucksstark an die Zeit des 2. Weltkrieges und wie es nicht nur die Gefangenen, sondern auch ihre Angehörigen verändert hat. Ich habe wirklich einige Male schlucken müssen und fand es sehr schade, dass sie ihren Vater nie hat „gehen lassen“. Dadurch hat sie sicher das Leben einige Male nicht genießen und das Beste draus machen können, hat aber dennoch viel in ihrem eigenen Leben bewegt.

Fazit:

Ein Buch, das wirklich unter die Haut geht. Ein echtes Zeitdokument deutscher Geschichte, dass auch nach dem Lesen noch nachhallt.

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