Cover des Buches Menschenteufel (ISBN: 9783897056688)
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Rezension zu Menschenteufel von Marcus Rafelsberger

Rezension zu "Menschenteufel" von Marcus Rafelsberger

von SteffiStolprig vor 14 Jahren

Rezension

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SteffiStolprigvor 14 Jahren
--Vorischt Spoiler-- Oberinspektor Laurenz Freund erhält einen grausamen Fall. Im Prater wird eine Leiche mit Bocksbeinen und Hörnern gefunden. Freud hat eigentlich gar keine Zeit für die Leitung einer Soko, da er sich um seinen dementen Vater kümmern muss. Es tauchen noch weitere Halbmensch - Halbtierleichen auf. Gleichzeitig ermittelt eine junge Kollegin, Lia Petzold, sehr eigens in einem anderen Fall bei dem es um einen zusammengeschlagenen, schwarzen Amerikaner geht. Der Amerikaner war auf der Suche nach Menschen auf einem Foto, das aus der Nachkriegszeit stammt. Einer davon ist ein amerikanischer Soldat, der 1948 ermordet wurde. Der Amerikaner wurde von einem Mann gefunden, der ebenfalls mittlerweile verschwunden ist. Petzold und Freund ermitteln auf eigene Faust und werden auch beinahe von einer weiteren Gruppe getötet. Am Ende nimmt das Buch eine ungeahnte Wendung und kommt einem Kinderschmuggelring auf die Spur. Die Kinder werden befreit, der Amerikaner findet seine Mutter und Petzold kann aus ihrer gehassten Abteilung gehen. Der erste Eindruck des Buches war ganz gut. Ich hab im Netz von dem Buch gelesen. Also wollte ich es schnellstmöglich haben. Das Buch war noch verpackt in Folie, zu Hause wurde ich dann erst mal etwas skeptisch als ich es auspackte, denn das erste was herauskam war eine Werbepostkarte vom Tatort, was mich jetzt nicht gerade positiv ansprach. Auch der Buchrücken sprach mich nicht sofort an, so heißt es dort: „Was ist er: Terrorist oder Teufel? Was zählt mehr: Vergangenheit oder Gegenwart? Wer hat recht: Er oder Sie?“ Für mich klang das mehr nach einer Lovestory doch diese bleibt eigentlich aus, gut mit viel Fantasie kann man eine Beziehung zwischen der Kommisarin Lia Petzold und dem amerikanischen Kollegen Shakleton sich denken, allerdings ist es wohl eher nur ein Flirt. Alle Charaktere sind sehr gut beschrieben aber dennoch bleibt noch Raum für eigenes Vorstellungsvermögen, auffallend ist dass der Autor sehr viel wert auf Kleidung legt, vor allem bei der Damenwelt wird intensiv auf deren Outfits eingegangen. Eigentlich werden alle brisanten Themen einmal angesprochen: die Emanzipation durch Petzolds harte Stellung im Team, Rassismus und sogar Drogen - durch nichtvorhandenes Betäubungsmittel ;). Freunds Vater ist der Unterhaltungsbonus im Buch, wer schon mit dementen Menschen zu tun hatte, weiß wie anstrengend es ist und kann es gut nachempfinden was Freund durchmachen muss, allerdings verleitet es doch immer wieder zum Schmunzeln. Allgemein werden alle älteren Charaktere sehr neckisch dargestellt und man findet bei jedem eine Eigenschaft die man selbst schon erlebt hat. Menschenteufel ist gut struktiert es wechselt zwar immer wieder die Ansichten aber man kommt dennoch sehr gut mit. Es ist wirklich kurzweilig und ich musste es zu Ende lesen. Am Ende wird man als neugieriger Leeser belohnt denn es kommt schnell zum Ende und zieht sich nicht Seitenlang hin. Ob es nun wirklich ein Krimi ist, dessen bin ich mir nicht sicher. Den teilweise wird es schon sehr gruselig und sehr detailiert beschrieben; Ich selbst verbinde Krimi ja eher immer mit dem etwas laschen dahingeplätschere. Als typischer Krimi kann man es definitiv nicht abtun. Auch der dunkel gestaltete Titel und das Bild hätten mich jetzt eher auf Thriller schließen lassen. Der Schauplatz Wien wird natürlich sehr schön herausgearbeitet, man merkt schon nach kurzem Lesen und nur ständige Wienurlauberin, dass hier jemand am Werk ist, der Wien kennt und schätzt, kein Wunder als Wiener.
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