Cover des Buches E5 (ISBN: B071P4RF5K)
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Rezension zu E5 von Marcus Schneider

Eine spannende Alpenüberquerung

von mabuerele vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Spannende Bergwanderung! Keiner traut keinem!

Rezension

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mabuerelevor 7 Jahren

„...Ihr seht diesen fantastischen Sonnenuntergang.Diese herrliche Idylle. Aber auch im Paradies gibt es Unglück. Es lauert hinter jeder Ecke, gerade in den Bergen. Der moderne Mensch vergisst so oft, wie nah der Tod ist...“


Eine Gruppe von Wanderern trifft sich im Büro der Bergschule. Sie alle wollen an einer Alpenüberquerung entlang des Fernwanderwegs E5 teilnehmen. Die Mehrzahl hat die Teilnahme bei der örtlichen Tombola gewonnen. Nur zwei der Teilnehmer, nämlich Giulia Schröder und Cynthia Wertheim, gehören nicht zu den Gewinnern. Giulia begleitet ihren Mann, Cynthia ihren Chef. Eine unangenehme Überraschung trifft Thomas, als er mitbekommt, dass auch Dr. Adalbert Holtmann, Cynthias Chef, an der Tour teilnimmt. Dem geht er sonst möglichst aus dem Weg.

Der Autor hat einen fesselnden Roman geschrieben. Die Einordnung des Buches lässt sich nicht so einfach vornehmen. Es wurden gekonnt Elemente eines Thrillers mit einer Reisebeschreibung gekoppelt

Die Geschichte wird aus Sicht von Thomas Birkmüller erzählt. Er ist Controller in der Waldstein AG in Tutzenhausen. Er wirkt von sich überzeugt und eine Spur überheblich. Die Reise kommt ihm gerade recht, da ihn seine Frau vor die Tür gesetzt hat und die Begegnungen mit den Kindern genau terminiert.

Mit Axel und Bohne sind zwei IT-ler aus der gleichen Firma wie Thomas dabei.

Bei Robert und Giulia Schröder ist schnell klar, dass sie die Hosen an hat.

Der Schriftstil des Buches lässt sich angenehm lesen. Der Autor versteht es, ihn abwechslungsreich zu gestalten.

Da wäre zum einen die tägliche Wanderroute. Sie wird so exakt beschrieben, das ich das jeweilige Bild im Kopf hatte. Thomas mag Sonnenuntergänge und findet dafür passende Adjektive und schöne Metapher. Auch die Gefahrenstellen jeder Etappe werden deutlich. Schnell wird klar, dass so eine Alpenüberquerung kein gemütlicher Sonntagsspaziergang ist. Er fordert von manchem der Teilnehmer das Letzte an Kraft und Willen. Thomas ist trainiert und kommt gut zurecht.

Die Tour könnte trotzdem richtig Spaß machen, wäre da nicht die latente Missstimmung unter den Teilnehmern. Wäre Holtmann nicht schon unbeliebt, hätte er es nach wenigen Stunden geschafft, es zu werden. Er hält sich für den Größten und muss sich von Hansi, dem Bergführer, erst einmal sagen lassen, wer am Berg das Sagen hat: Mehrmals weist Hansi darauf hin, dass sie in Extremsituationen aufeinander angewiesen sind. Obiges Zitat stammt von ihm.

Gut herausgearbeitet und sehr informativ sind die Gespräche, die Thomas während der Wanderung führt. Hier zeigt sich, dass nicht nur Holtmann, sondern auch andere in der Gruppe ziemliche Ecken und Kanten haben und bereit sind, über Leichen zu gehen, wenn es ihrem Ziel nutzt.

Nach einem Unfall, der durch Thomas` rasches Handeln halbwegs glimpflich ausgegangen ist, wächst die Gruppe nicht etwa zusammen. Die Gegensätze nehmen im Gegenteil weiter zu.

Von Tag zu Tag erhöht sich der Spannungsbogen. Thomas ahnt, dass etwas in der Luft liegt. Doch keiner glaubt ihm. Er macht sich bei den meisten unbeliebt. Alte Wunden werden aufgerissen und Eifersucht zieht ein. Gerade die komplexen menschlichen Beziehungen geben der Handlung ein unnachahmliches Gepräge. Auch wenn Thomas nicht fehlerfrei ist, wird er mir doch von Tag zu Tag sympathischer. Er ist einer der wenigen, der Mitgefühl zeigt.

Eine große Rolle spielen die Emotionen der Protagonisten. Wut, Angst und Misstrauen durchziehen permanent die Handlung.

Auf den ersten Seiten beginnt Thomas seinen Bericht flott und humorvoll. Der Humor vergeht ihm aber ziemlich schnell.

Das Cover mit dem Bild der Berge passt.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Das lag zum einen an den hohen Spannungsbogen, der sehr heterogen zusammengesetzten Gruppe und nicht zuletzt an der wunderbar beschriebenen Strecke über die Berge.

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