Mareike Fallwickl

 4,3 Sterne bei 954 Bewertungen
Autorin von Dunkelgrün fast schwarz, Die Wut, die bleibt und weiteren Büchern.
Autorenbild von Mareike Fallwickl (©Gyöngyi Tasi)

Lebenslauf

Für das Schreiben geboren: Mareike Fallwickl wurde 1983 in Hallein bei Salzburg geboren und studierte Allgemeine und Historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft in Salzburg. Seit 2008 arbeitet sie als freie Lektorin, Texterin und Konzeptionistin.

Schon als Kind entdeckte sie ihr Faible für Sprache und verschlang Bücher über Bücher, inzwischen sind es 100 pro Jahr. Darüber hinaus bloggt sie seit 2009 in ihrem Literaturblog „Bücherwurmloch“. 2017 war sie zum ersten Mal offizielle Bloggerin des Deutschen Buchpreises und zum zweiten Mal Jurorin für den Blogbuster – einem Preis für literarische Nachwuchstalente ohne Verlagsvertrag.

Irgendwann entschied sie sich, nicht mehr nur rezensieren und lektorieren zu wollen, sondern griff selbst zu Papier und Stift. Dass ihr das Schreiben im Blut liegt, war schon früh klar. Ihre Deutschlehrerin bat sie, kürzere Hausaufgaben zu verfassen, da sie nicht so viel Zeit hätte, dies alles zu korrigieren. 

Austoben konnte sich Mareike Fallwickl Jahre später in ihrem Romandebüt „Auf Touren“ (2012), ein erotischer Roman, der durch Salzburgs Straßen führt. Für ihren zweiten Roman „Dunkelgrün fast schwarz“ erhielt sie ein Arbeitsstipendium des Bundeskanzleramts der Republik Österreich. 

Neue Bücher

Cover des Buches Liebe Jorinde oder Warum der Feminismus unsere Söhne braucht (ISBN: 9783910372429)

Liebe Jorinde oder Warum der Feminismus unsere Söhne braucht

Erscheint am 15.04.2025 als Gebundenes Buch bei Kjona Verlag.

Alle Bücher von Mareike Fallwickl

Cover des Buches Dunkelgrün fast schwarz (ISBN: 9783328104841)

Dunkelgrün fast schwarz

(322)
Erschienen am 12.08.2019
Cover des Buches Die Wut, die bleibt (ISBN: 9783499009129)

Die Wut, die bleibt

(241)
Erschienen am 17.10.2023
Cover des Buches Und alle so still (ISBN: 9783498002985)

Und alle so still

(162)
Erschienen am 16.04.2024
Cover des Buches Das Licht ist hier viel heller (ISBN: 9783328106500)

Das Licht ist hier viel heller

(126)
Erschienen am 08.03.2021
Cover des Buches Leseglück (ISBN: 9783845831879)

Leseglück

(38)
Erschienen am 23.08.2019
Cover des Buches Bücher auf Rezept (ISBN: 9783845831909)

Bücher auf Rezept

(3)
Erschienen am 23.08.2019
Cover des Buches Auf Touren (ISBN: 9783847510642)

Auf Touren

(2)
Erschienen am 01.12.2013

Neue Rezensionen zu Mareike Fallwickl

Cover des Buches Die Wut, die bleibt (ISBN: 9783499009129)
MelB2508s avatar

Rezension zu "Die Wut, die bleibt" von Mareike Fallwickl

MelB2508
Wütend, aufwühlend - der Roman wird bei mir bleiben

Als Helene sich zu Beginn der Geschichte sich aus dem 12. Stock vom Balkon in den Tod stürzt, war ich entsetzt. Sie ist 3fache Mutter von Lola, 14, Maxie, 5 und Lucius, 1,5. 

Es ist mitten in der Corona Pandemie in Salzburg. Von Helene wird kein Abschiedbrief gefunden, ihre Tat ist spontan gewesen und hinterlässt eine furchtbare Lücke, die ich mir - selbst 3fache Mutter - nur voller Schrecken vorstellen konnte. 

Immer abwechselnd lesen wir nun aus Sicht der Tochter Lola und aus Sicht der besten Freundin Sarah, wie es weiter geht - und am Ende des Romans stellt sich mir jedenfalls nicht mehr die Frage des WARUM, wenn ich auch noch immer mit Sicherheit sagen kann, dass ich nicht wie Helene hätte handeln können. 

Der Roman ist streckenweise wirklich hart zu lesen. Mich persönlich traf es wirklich hart, nochmal in diese Zeit zurück geworfen zu werden - ich habe die Pandemie Zeit als unfassbar schrecklich empfunden und mir sogar psychologische Hilfe geholt, zum ersten und einzigen Mal in meinem Leben. 

Noch viel krasser aber war es zu lesen, wie Lola wird und welche Fragen sie aufwirft und wie sie diese beantwortet. Mit der Kompromisslosigkeit der Jugend geht sie an existenzielle Fragen heran - und beantwortet sie nicht immer so, wie ich das gut heißen kann, aber auf jeden Fall so, dass ich am Ende des Romans nicht mehr werten oder herabwerten kann, wer und wie sie geworden ist. Ich bewundere sie auch nicht und ich bin klar gegen Gewalt und Selbstjustiz, aber ich muss durchaus anerkennen, dass sie mit sich im Reinen zu sein scheint.

Sarah ist eine Figur, die mir viel näher ist. Sie versucht, zu helfen und rutscht dabei in eine seltsame Rolle, die sie nicht gewollt hat, um die sie nicht gebeten hat, die ihr aber alternativlos erscheint. Ich verstehe, warum sie aufräumt und putzt, ich verstehe, warum sie sich um die hilflosen Kinder zu kümmern versucht, ich verstehe sogar, warum sie keine Konfrontation mit dem Vater der Kinder und Witwer ihrer besten Freundin sucht. 

Ich bin noch ganz im Bann des Romans und muss ehrlich sagen, dass ich sehr viel davon sehr sehr stark fühle und es mich wirklich nachdenklich macht. 

Eine 100%ige Leseempfehlung für jeden, nicht nur für Frauen und Mädchen, die sich vermutlich eher angesprochen fühlen werden. 

Cover des Buches Und alle so still (ISBN: 9783498002985)
J

Rezension zu "Und alle so still" von Mareike Fallwickl

Jo_Cobalt
Ich kann die Leute, die es zu ‚feministisch‘ finden, nicht verstehen

  • Wir folgen Ruth, Nuri und Elin durch eine fiktive Geschichte, in der sich Frauen, die ihr Leben lang durch Care Arbeit erschöpft sind, entschließen, zu resignieren. Man legt sich auf den Boden, protestiert still, ohne Forderungen. Wie die Gesellschaft darauf reagiert, ist Inhalt dieses Buches. Dabei folgen wir den drei Protagonist*innen durch den Verlauf dieses stillen Protests. Bei dieser Gesellschaftskritik handelt es sich meiner Meinung nach keines Weges um ein feministisches Manifest, sondern um eine Kritik am Patriarchat. Die Männer, denen von heute auf Morgen sämtliche Care Arbeit hinterlassen wird, durchaus im Stich gelassen von ihren Frauen, Müttern und Kolleginnen, reagieren erst höhnisch, dann unverständlich, dann aggressiv.
    spoiler: 

Die Frauen beginnen, in großen Kommunen zu wohnen, als man beginnt, sie zu verhaften. Männer suchen diese Häuser auf, um ihre Frauen zurückzuholen. Kurz flehend, zeternd, dann bedrohend. Als die Frauen sich nicht fügen, werden sie von Mobs geschlagen, vergewaltigt oder umgebracht. Entgegen der Meinung anderer Rezensenten, finde ich absolut nicht, dass hier alle Männer über einen Kamm geschert würden. Einmal, weil es gier auch nicht um die Männer selbst geht, sondern um eine übertriebene Darstellung der Folgen patriarchalischer Strukturen. Strukturen, die es alle gibt, aber vielleicht weniger intensiv innerhalb einer Community. Wir folgen außerdem einem Mann, Nuri, durch diese Welt des Protests, und er selbst struggelt, mit Kapitalismus, Armut, Einsamkeit, Sexualität, dem fehlen des emotionalen Austausches mit Freunden, mit dem Fehlen einer richtigen Vaterfigur. Wir erleben, wie er und sein Freund Valentin sich zusammenraufen, wie eine Gruppe Männer Care Pakete für die Frauen im Exil packt, weil sie ihre Haltung verstehen, teilen. Wer das nicht bemerkt hat, hat entweder ordentlich überblättert, oder verweigert, dieses Buch als das zu sehen, was es vermutlich sein soll: ein Mittel zur Reflektion der Haltung in unserer patriarchalisch geprägten Gesellschaft. Im übrigen finde ich absolut naiv, zu glauben, dass die Reaktion der Männer-Mobs im Buch unrealistisch wäre. Ich verweise an dieser Stelle auf die historischen Aufzeichnungen zum Ende des zweiten Weltkrieges. Berlin bei der Befreiung durch die sowjetischen Soldaten. Hier wurden weibliche Personen allen Alters vergewaltigt und verstümmelt, einfach aus Prinzip. Deutsche Soldaten haben anderswo genauso gehandelt. Ein Blick in der Gegenwart in den Sudan zeigt ähnliche Handhabe. Seit den 90ern wird ein Bürgerkrieg dort vor allem an Mädchen und Frauen ausgelassen. Kinder entstehen hier bereits in zweiter Generation aus Massenvergwaltigung. Unzufriedenheit und Wut wurde schon oft in der Geschichte der Menschheit durch sexuelle Unterdrückung ausgelebt - und hier waren es stets Männer. Sind die alle schlecht die Männer? Wer weiß. Wer aber denkt, man sei hier als deutscher Mann in der Gegenwart gegen solche Dynamiken immun, hat einfach das Glück, in einer stabilen Gesellschaft zu leben, und wir alle hoffen, dass wir nie in eine Krise gelangen, die prüft, ob das Szenario wirklich in jedem Fall unrealistisch ist. Am Ende ist ‚und alle so still‘ ein Gedankenexperiment. Nicht zu Ende gedacht, aber das muss auch gar nicht sein. Elemente, die die Gesellschaft erschaffen hat, werden hier zum Äußersten getrieben. Leiden tun hier alle, aber manche mehr als Andere.

Cover des Buches Die Wut, die bleibt (ISBN: 9783499009129)
N

Rezension zu "Die Wut, die bleibt" von Mareike Fallwickl

Norell
Klare Empfehlung!

Mareike Fallwickls "Die Wut, die bleibt" ist ein schonungsloser und intensiver Roman, der sich mit der Macht weiblicher Wut und der gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten auseinandersetzt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Suizid der Mutter, der das Leben ihrer Familie und Freundinnen nachhaltig erschüttert. Während die Hinterbliebenen in einem Netz aus Trauer, Ohnmacht und aufgestauter Wut gefangen sind, beginnt eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den Rollen, die Frauen in unserer Gesellschaft auferlegt werden.

Fallwickl trifft bereits zu Beginn des Romas mit der drastischen und schockierenden Schilderung des Suizids der Mutter einen emotionalen Nerv. Die Wucht dieses Ereignisses zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, und die Figuren müssen nicht nur mit dem Verlust umgehen, sondern sich auch mit den zugrunde liegenden Problemen unserer patriarchalen Gesellschaft konfrontieren. Besonders eindrucksvoll ist die Art und Weise, wie Fallwickl die unterschiedlichen Facetten der Trauer und der weiblichen Ohnmacht auslotet, und dabei keine Seite auslässt: von der lähmenden Hilflosigkeit bis zur zerstörerischen Wut.

Die Tochter, eine der zentralen Figuren, steht beispielhaft für die junge Generation, die sich nicht länger den tradionellen Mustern beugen will. Sie hinterfragt, sie diskutiert, sie reflektiert und schließlich formt sie eine Gang, die auf Rache aus ist. Diese Entwicklung ist kontrovers: Während ihre politische und gesellschaftliche Bewusstheit beeindruckt, könnte man ihre Radikalisierung und die gewaltsame Vergeltung als extreme Reaktion betrachten, die nicht für alle Leser stimmig ist. Doch diese Eskalation steht symbolisch für die Frustration, die entsteht, wenn Wut lange genug unterdrückt wird. Fallwickl wirft damit eine provokante Frage auf: Welche Optionen bleiben, wenn der Versuch, auf friedliche Weise Gerechtigkeit zu erlangen, ungehört verhallt?

Der Roman lässt keinen einfachen Ausweg oder klare Antworten zu. Er zeigt die Komplexität der Emotionen und die Zerrissenheit seiner Figuren, die nach einem Weg suchen, ihre Wut in einer Welt zu kanalisieren, die sie oft ignoriert. Fallwickls Erzählweise ist dabei dicht, kraftvoll und poetisch - sie lässt die Leser die Ohnmacht und Wut der Figuren hautnah miterleben. 

Es ist ein Buch, das schmerut, provoziert und nachdenklich macht. Es ist nicht nur eine literarische Auseinandersetzung mit Trauer und Wut, sondern ein wichtiges gesellschaftliches Statement über Ungleichheit, Ungerechtigkeit und den Umgang damit. Dabei regt es dazu an, über weibliche Wut in einer patriarchalen Gesellschaft nachzudenken.

Ein Roman, der zum Diskutieren einlädt und der sich nicht davor scheut, schwierige Fragen zu stellen. 

Gespräche aus der Community

Brauchen wir den Feminismus noch? Was für eine Frage!

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Weil jeder Tag ein SEHR guter Tag ist, das Patriarchat abzuschaffen!

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Paulina86s avatar
Letzter Beitrag von  Paulina86vor 7 Monaten

Gute Frage🤔. Wahrscheinlich gibt es das auch, ich denke aber mal vergleichsweise weniger

In meinem neuen Booktube Video stelle ich euch meine liebsten Bücher 2020 vor

Zum Thema
0 Beiträge

Mit diesem Buch zieht das »Leseglück« bei Euch ein.

99 Leseempfehlungen für gute Laune, zusammengestellt von zweien, die man mit Fug und Recht als Experten bezeichnen kann: Autorin und Buchbloggerin Mareike Fallwickl sowie Buchblogger und Buchhändler Florian Valerius.

Macht mit, um eines von 25 Exemplaren zu gewinnen und Euch mit den beiden Autoren über ihr Leseglück auszutauschen.

305 BeiträgeVerlosung beendet
Buechergartens avatar
Letzter Beitrag von  Buechergartenvor 5 Jahren

Ich möchte mich von Herzen entschuldigen, dass meine Rezension zur Leserunde erst jetzt kommt! Beim Abschluss meines Lesetagebuches 2019 habe ich, voller Entsetzen, festgestellt, dass ich die Rezension zu "Leseglück" zwar geschrieben, aber dann anscheinend nicht online gestellt habe. Dies möchte ich jetzt nachholen und mich dabei auch nochmal, für die Möglichkeit dieses schöne Büchlein kennen zu lernen, bedanken!


https://www.lovelybooks.de/autor/Florian-Valerius/Lesegl%C3%BCck-1989577811-w/rezension/2425229455/

(Auch auf WLD, Lesejury, etc.)

Zusätzliche Informationen

Mareike Fallwickl im Netz:

Community-Statistik

in 1.158 Bibliotheken

auf 304 Merkzettel

von 33 Leser*innen aktuell gelesen

von 32 Leser*innen gefolgt

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