Rezension
«Zu perfekt, um wahr zu sein»
von Maren Bevensen
Nachdem ich «Weibliche Revanche» mit Genuss gelesen hatte, habe ich mir das Buch, das an den Debütroman der Autorin anschließt, als E-Book gekauft. Ich habe mich gefreut, Stephanie und Tobias wiederzutreffen.
Zum Inhalt:
Einige Zeit ist seit den Vorfällen um Mutter und Sohn in der scheinbar idyllischen Kleinstadt im Kölner Umland vergangen, und Tobias hat inzwischen eine Ausbildung begonnen.
Stephanie begibt sich mit ihrem Chef Thorsten auf eine Seminarreise in die nahegelegene Großstadt. Die beiden übernachten dort, und Stephanie landet quasi zufällig abends zu Gast in einem Swingerclub. Da ihr das Ambiente schlussendlich wenig behagt, macht sie sich angetrunken auf den Heimweg und trifft auf den charmanten und gutaussehenden Polizisten Jan, der sie helfend zurück ins Hotel begleitet.
Zwischen ihr und Jan entwickelt sich eine leidenschaftliche Romanze, und Stephanie vergisst ihr Umfeld darüber. Tobias hingegen traut Jan überhaupt nicht, und auch Stephanies beste Freundin Elke meldet Zweifel an.
Haben die beiden recht oder wollen sie ihr das Glück madig machen?
Fazit:
Das Buch las sich ähnlich leicht wie der Vorgänger, doch fehlten mir persönlich der besondere Charme und der Biss, was mir gerade bei «Weibliche Revanche» sehr gut gefallen hat. Obwohl Tobias autistisch veranlagt ist, reagiert er recht «normal» mit Ausnahme seiner relativ niedrigen Frustrationstoleranz, die aber auch andere Menschen ohne Autismus zeigen. Insgesamt fand ich den Plot zwar spannend, und ich habe gern abends nach Feierabend geschmökert, doch hätte für meinen Geschmack noch mehr «Drumherum» geschehen dürfen. Z.B. die Vorgänge hinter den Kulissen der Kleinstadt, die ich im vorherigen Buch wahrhaftig gefeiert habe (z.B. der ewig lüsterne Apotheker), waren nicht präsent.
«Zu perfekt, um wahr zu sein» ist auf jeden Fall lesenswert, doch fand ich das erste Werk der Autorin deutlich stärker, sodass ich allen, die Maren Bevensens Bücher bislang nicht kennen, zunächst unbedingt «Weibliche Revanche» ans Herz - oder besser noch in den Einkaufskorb – legen möchte. :-)