Marente de Moor

 3,3 Sterne bei 24 Bewertungen
Autorin von Phon, Amsterdam und zurück und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Sie hat das Schreiben im Blut: Marente de Moor ist 1972 in Den Haag, in den Niederlanden, als Tochter der Schriftstellerin Margriet de Moor geboren. Sie studierte an der Universiteit van Amsterdam Slawistik und verbrachte dann mehrere Jahre in St. Petersburg, wo sie Theaterwissenschaft studierte. Während dieser Zeit schrieb sie Artikel für De Groene Amsterdammer, die 1999 als „Petersburger Erzählungen“ zusammengefasst und als Buch veröffentlicht wurden. Schließlich kehrte sie nach Amsterdam zurück und arbeitete fortan als Redakteurin für die Wochenzeitung HP/De Tijd. Seit 2009 ist de Moor Kolumnistin bei Vrij Nederland. 2007 veröffentlichte sie ihren Debütroman „De overtreder“, der 2010 auch auf Deutsch als „Amsterdam und zurück“ erschien. Für ihren Roman „Die niederländische Jungfrau“ wurde de Moor 2011 mit dem AKO Literatuurprijs und 2014 mit dem European Union Prize für Literature ausgezeichnet.

Alle Bücher von Marente de Moor

Cover des Buches Phon (ISBN: 9783446270817)

Phon

(16)
Erschienen am 23.08.2021
Cover des Buches Amsterdam und zurück (ISBN: 9783518463222)

Amsterdam und zurück

(5)
Erschienen am 13.02.2012
Cover des Buches Aus dem Licht (ISBN: 9783446261761)

Aus dem Licht

(2)
Erschienen am 18.02.2019
Cover des Buches Die niederländische Jungfrau (ISBN: 9783518422533)

Die niederländische Jungfrau

(1)
Erschienen am 19.09.2011
Cover des Buches De Nederlandse maagd (Dutch Edition) (ISBN: 9789021438627)

De Nederlandse maagd (Dutch Edition)

(0)
Erschienen am 31.10.2011

Neue Rezensionen zu Marente de Moor

Cover des Buches Phon (ISBN: 9783446270817)
mapefues avatar

Rezension zu "Phon" von Marente de Moor

mapefue
Abbruch

Damit ich nicht den kynokephalischen Alptraum (siehe S. 143) bekomme habe ich das Lesen frühzeitig beendet. Kynokephalisch kommt von Kynokephal, eine hundeartige Rasse chimärischen Ursprungs. Na dann…

Cover des Buches Phon (ISBN: 9783446270817)
TochterAlices avatar

Rezension zu "Phon" von Marente de Moor

TochterAlice
Ein russisches Mysterium

Zunächst einmal: ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben. Einen wahrhaft russischen Roman, einen, der die russische Seele aufleben lässt, wenn nicht sogar feiert. Einen, der die Atmosphäre des nachsowjetischen Russland in seiner Tiefe ergründet, von Beginn an.

Es geht um ein Paar, das im westrussischen Wald lebt, bereits seit drei Jahrzehnten, Nadja und Lew. Sie sind Zoologen, beziehungsweise ist es Lew. Nadja war seine Studentin, sie hat das Studium nie abgeschlossen, sondern sich dem deutlich älteren akademischen Lehrer in die Arme geworfen - mir Erfolg. Denn er verließ sofort seine langjährige Ehefrau und zog mit ihr in die Wälder zwecks Führung eines idealistischen Lebens, das die Organisation praktischer zoologischer Sommerkurse beinhaltete. Berichtet wird aus Nadjas Sicht - es ist eine ausgesprochen subjektive Wahrnehmung, eine sprunghafte noch dazu. Wie es eben so ist, wenn man seine eigene Geschichte erinnert - man springt vom Hölzchen aufs Stöckchen und kann sich nicht immer auf sich selbst verlassen.

Dies hat die Autorin Marente de Moor - eine Niederländerin wohlgemerkt - aus meiner Sicht sehr gelungen dargestellt, wenngleich es das Lesen mitunter durchaus erschwert. Allerdings bleibt der Leser desöfteren auf der Strecke - so erging es mir zumindest: ich konnte weder den Entwicklungen noch den Emotionen der Erzählerin folgen, fühlte mich von ihr wieder und wieder allein gelassen, wenn sie bestimmte Erzählstränge - und zwar nicht wenige - ins Nichts verlaufen ließ.

Zudem kam mir es mir zum Ende hin mehr und mehr vor, als würden doch so einige Klischees aufgefahren. Dennoch: wer gerne Romane über Russland liest, in denen es auch ein wenig schräg zugeht, könnte hier an der richtigen Adresse sein!

Cover des Buches Phon (ISBN: 9783446270817)
Belladonnas avatar

Rezension zu "Phon" von Marente de Moor

Belladonna
Natur und Poesie von Marente de Moors Erzählkunst haben mir gut gefallen

Beschreibung

Ohrenbetäubende Geräusche am Himmel über den einsamen Wäldern Westrusslands treiben Lew fast in den Wahnsinn. Seine jüngere Ehefrau Nadja, wohnt mit ihm in naturverbundener Einsamkeit, denn die Kinder sind schon lange erwachsen und aus dem Haus und so schweift sie in Gedanken immer wieder zu dem großen gemeinsamen Traum ab, den sie einst an diesen Ort verschlug.

Mit den Geräuschen kommen auch die Erinnerungen an die Vergangenheit und finstere Ereignisse zurück, die sie längst begraben glaubte….

Meine Meinung

Sehr gerne folge ich Geschichten in einsame Gebiete und an weit entfernten Orte, sodass ich bei Marente de Moors neuem Roman »Phon« einfach nicht widerstehen konnte. Als Schauplatz dient nämlich der mythenbehaftete russische Wald und außerdem verspricht die Geschichte, über ein dort lebendes Ehepaar, subtile Spannung durch die psychologischen Aspekte der Isolation.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Nadja erzählt, die sich als Studentin in ihren Professor verliebte, ihn später heiratete und schließlich gemeinsam mit ihrer großen Liebe den Traum von einer Forschungsstation in den russischen Wäldern träumte. Doch gegenwärtig ist Lew nur noch ein Schatten seiner selbst und während komische Geräusche aus dem Himmel eine berückende Atmosphäre schaffen, faselt Nadja etwas von einem Zugführer und die Wunden der Vergangenheit über das Scheitern ihres großen Traumes wird wieder aufgerissen.

Sehr gut gefallen hat mir die unheimlich dichte Stimmung, die Marente de Moor vor allen Dingen durch das Unwissen über die Vergangenheit erzeugt, aber auch aktuelle Ereignisse bleiben lange im Schatten. Diese subtile Art der Spannungsmache kriecht einem förmlich unter die Haut.

Weniger mitreißend empfand ich Nadjas Gedankenergüsse, die eine deprimierende Sicht der Dinge offenbaren, wohl aufgrund ihres gescheiterten Lebens und dem zerrütteten Zusammenleben mit Lew, also zum Teil vollkommen nachvollziehbar. Alles in allem sehr bedrückend und ohne Anzeichen einer Entwicklung.

In »Phon«, vom Verlag als psychologisches Verwirrspiel betitelt, habe ich mich tatsächlich zwischen der Handlung im Wald und der teils konfusen Gedankenwelt Nadjas verloren und Marene de Moor hat mich mit ihrem Roman vollkommen verwundert zurückgelassen. Ehrlich gesagt konnten mich weder die Figuren berühren, noch konnte ich der verwirrenden Entwicklung, inklusive Rückblenden auf das Leben des Zoologenpaars etwas abgewinnen. Allerdings empfand ich den Ausflug in die russischen Wälder, die Natur mit ihren Tieren sowie die Einsamkeit an sich sehr spannend und auf eine fast schon surreale Weise faszinierend. Das war auch der Grund, warum mich das Buch schließlich nicht losgelassen hat.

Fazit

Ein berückender Roman über scheiternde Träume und das Einsiedlerdasein in der russischen Wildnis. Natur und Poesie von Marente de Moors Erzählkunst haben mir gut gefallen, leider haben mich jedoch die Protagonisten vollkommen kalt gelassen, sodass ich keine Bindung zu ihnen aufbauen konnte.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 29.09.2021

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Zusätzliche Informationen

Marente de Moor im Netz:

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