Cover des Buches Verdammter Sex (ISBN: 9783806229851)
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Rezension zu Verdammter Sex von Margaret A. Farley

Fundierte christlich begründete Sexualethik

von WinfriedStanzick vor 10 Jahren

Rezension

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WinfriedStanzickvor 10 Jahren


In den USA schon im Jahr 2006 erschienen, wird das Buch der mittlerweile emeritierten Professorin für Sozialethik n der Universität Yale, Margaret A. Farley, nun im Theiss Verlag auch einem deutschsprachigen Publikum zugänglich gemacht. Seine Sprengkraft gewinnt das Buch nicht zuletzt dadurch, dass Margarte Farley Mitglied des katholischen Ordens der Barmherzigen Schwestern ist.

Nach seinem Erscheinen in den USA urteilte der Vatikan sehr schnell über das grundlegende Buch, es sei mit einer „authentischen katholischen Theologie“ nicht zu vereinbaren. Wenn man das Buch gründlich studiert, muss man sehr schnell zu dem Schluss kommen, dass dieses Urteil an den Haaren herbeigeholt ist. Denn die ausführlichen historischen Grundlegungen, mit denen die Autorin ihre Leserinnen und Leser an ihre zentrale Fragestellung einer „gerechten Liebe und gerechtem Sex“ heranführt, bevor sie dann Leitlinien für eine Sexualethik und Beziehungsformen im Kontext einer gerechten Liebe formuliert, sind nachhaltig biblisch fundiert und versuchen in einer Welt, in der eine Sexualität ohne ethische Fundierung die Menschen unfrei macht und versklavt, eine wichtige und notwendige Orientierung zu geben.

Das Buch zeigt überzeugend auf, wie dringlich die aktuellen Probleme der Sexualethik sind und vor allem, wie eng sie mit anderen aktuellen ethischen Problemen in dieser Welt zusammenhängen. „Was im sexuellen Bereich des menschlichen Lebens geschieht, ist nicht unabhängig von dem, was in anderen Bereichen geschieht – seien es Familie, Religion, Gesellschaft, Politik oder Wirtschaft. Ob sich Menschen frei entfalten können, ist nicht zuletzt eine Frage der Sexualität. Jeder weiß um die Erfüllung Freude, welche die menschliche Sexualität verspricht aber auch um die Verletzungen, die Gewalt, die Stigmata und die Ungerechtigkeiten, die unserem sexuellen Selbst zugefügt werden können. Vielleicht waren Worte des Heilens und der Hoffnung noch nie so notwendig wie heute, besonders vonseiten der Kirchen.“

Die ethischen Leitlinien für sexuelle Beziehungen und Handlungen die Farley aufstellt, sind es wert, ernstgenommen und diskutiert zu werden:

1. Unversehrtheit

2. Einvernehmlichkeit

3. Gegenseitigkeit

4. Gleichheit

5. Verbindlichkeit

6. Fruchtbarkeit

7. Soziale Gerechtigkeit

So manches, was sich heutzutage unter den Banner einer freien und selbstbestimmten Sexualität selbst feiert, kann und wird diesen Leitlinien nicht gerecht werden. Vielleicht hilft dieses Buch dazu, dass ethische und christlich fundierte an der biblischen Botschaft von der Freiheit des Menschen orientierte Positionen in der Debatte wieder mehr ins Spiel gebracht werden, auch in der Verkündigung der Kirchen.

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