Cover des Buches Das Herz kommt zuletzt (ISBN: 9783827013354)
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Rezension zu Das Herz kommt zuletzt von Margaret Atwood

Nicht ganz überzeugend!

von Petris vor 7 Jahren

Rezension

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Petrisvor 7 Jahren
Nachdem ich Margaret Atwood bisher fälschlicherweise als Krimiautorin eingestuft hatte, und ich nur selten Krimis lese, war mir zwar ihr Name bekannt, aber ich hatte bis vor Kurzem noch nichts von ihr gelesen. Dann fiel mir ihr aktueller Hexensaat, ein Titel der genialen Shakespeare-Serie des Verlages Hogarth, in die Hände, und ich war begeistert von ihrer Art zu schreiben.

In diesem Jahr ist auf Deutsch gleich noch ein Titel der Autorin erschienen, die Dystopie, Das Herz kommt zuletzt. Der Klappentext klang spannend, eine Empfehlung einer Freundin gab es auch, also nichts wie los ins Abenteuer.

Stan und Charmaine, ein junges, sympathisches Paar, hat in der Wirtschaftskrise Haus und Wohnung verloren. Er findet keinen Job mehr, sie kellnert schlechtbezahlt. Leben müssen sie im Auto, immer gefährdet durch Banden, die keine Skrupel haben und raubend und gewalttätig durch die Straßen ziehen. Da scheint das „soziale Projekt“ Positron, bei dem jeder Arbeit und Wohnung bekommt, sozusagen eine Stadt in der Stadt, als Erlösung und Befreiung. Obwohl der Deal (man ist ein Monat im Gefängnis, ein Monat frei, was die Stadt wie ein Perpetuum Mobile finanzieren soll) schon sehr schräg und wenig erstrebenswert klingt. Mehr soll hier nicht verraten werden, denn natürlich ist nicht alles wie versprochen.

Ehrlich gesagt fand ich die Beschreibung des Lebens im Projekt etwas langweilig und zäh. Spannend wurde es, als die Situation kippte, doch auch nur kurz, denn viele Elemente waren einfach zu unrealistisch und konstruiert. Auch das Ende konnte mich nicht ganz überzeugen.

Erzählungen von Utopien dieser Art, die erst gut scheinen, oder wenigstens gut gemeint, und dann kippen, gibt es in der Literatur sehr viele. Vor allem hervorragend erzählte, da ist es schon schwer mitzuhalten. Das ist hier nicht wirklich gelungen.

Weil es dennoch eine gute Idee ist und zwischendurch auch wirklich spannend, bekommt der Roman trotzdem vier Sterne von mir!
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