Rezension
sumsidievor 10 Jahren
Ach, ich bin hin und her gerissen zu diesem Buch, weil ich beim Lesen viel Freude hatte, aber am Ende enttäuscht war. Iris und Laura wachsen als Töchter des Besitzers einer Knopffabrik am Anfang des 20. Jahrhunderts in einer ländlichen Gegend Amerikas sehr behütet auf. Da es wenig sozial Gleichgestellte gibt, bleiben sie oft unter sich. Iris, die ältere der beiden Schwestern, schreibt als alte Dame ihre Erinnerungen über ihre Jugend auf. Und diese zwei Personen wollen für mich so gar nicht zusammen passen. Die renitente Alte, die etwas zynisch ist und ihren eigenen Kopf hat, und die junge Iris, die sich einfach nur vom Schicksal treiben lassen zu scheint. Und auch wenn zwischen ihrer Jungend und dem Selbstmord ihrer Schwester, welcher der große Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist, einiges passiert, sehe ich nicht wie die beiden Persönlichkeiten zusammenkommen. Und das ist ja eigentlich das Thema des Buches, die prägenden Jahre werden von der Protagonistin beschrieben, aber die Verbindung zu ihrer gealterten Persönlichkeit wird trotzdem nicht hergestellt. Schade, das war am Ende wirklich eine große Enttäuschung. Und auch sonst, fand ich die Ursache des Selbstmordes der Schwester am Ende einfach nur unbglaubwürdig ins Leben der Schwestern eingebettet.