Rezension zu The Heart Goes Last von Margaret Atwood
Erschreckende Dystopie mit einer breiten Themenpalette
von Azalee
Kurzmeinung: Erschreckende Dystopie, die sich mit vielen Themen befasst, mich aber nicht immer fesseln konnte.
Rezension
Azaleevor 6 Jahren
Margaret Atwoods The heart goes last ist eine Dystopie, die durch ihre Auslöser erschreckend realistisch wird.
Ihr Buch spielt nicht hunderte Jahre in der Zukunft auf fernen Planeten, ihre Vision ist nicht ausgelöst durch einen Krieg, ihre Protagonisten werden von Mitläufern zu unfreiwilligen Rebellen und haben sich geblendet von Werbung für das Leben in dieser Welt entschieden.
Atwoods Roman spielt in den von der Weltwirtschaftskrise geplagten USA. Ihre Protagonisten Charmaine und Stan sind wie so viele unverschuldet in Armut geraten und leben nun in ihrem Auto.
Die Idee einer schillernden Zukunft in Positron lockt sie an. Dort hat wieder jeder ein eigenes Haus, eine Arbeit, ein geregeltes Einkommen.
Einziges Bedingung: man verbringt sein restliches Leben dort, Flucht ist nicht möglich.
All diese Vorteile dürfen die Bewohner nur jeweils einen Monat genießen, dann müssen sie für einen Monat in die stadteigene Gefängnisanlage, um ihren Dienst an der Gesellschaft abzuleisten. Im Gefängnis warten die dreckigen Jobs, die "die da draußen" nicht machen wollen. Das Leben dort ist eintönig, ohne Abwechslung.
Nach einem Monat Gefängnis geht es wiederum für einen Monat zurück in die Stadt wo das richtige Leben wartet.
Die Idee dieser Zukunftsvision präsentiert sich für Charmaine und Stan zunächst sehr verlockend und auch ihre Motive sind nachvollziehbar. Nach und nach zeigen sich die Schattenseiten.
Charmaine macht einen verhängnissvollen Fehler, der dazu führt, dass beide ihr gewohntes Leben in Positron verlieren und auch um ihre gemeinsame Zukunft bangen müssen. Unfreiwillig werden die beiden zu Hoffnungsträgern für einige wenige Eingeweihte. Warum diese Aufgabe ausgerechnet an Stan und Charmaine hängen bleibt, wird im Buch gut und nachvollziehbar ausgeführt.
Bis die Geschichte mich wirklich fesseln konnte, hat es aber etwas gedauert. Das liegt wohl daran, dass die Handlung etwas braucht, bis sie an Fahrt aufnimmt.
Je weiter der Roman voranschreitet, desto detaillierter arbeitet Atwood diese Zukunftsvision aus. Es geht längst nicht mehr nur um das Leben in der Stadt, sondern auch darum, wie das Leben außerhalb von dort beeinflusst wird. So ist dann auch kein wirkliches Happy-End möglich, denn zu viele Leute sind daran beteiligt.
Die Figuren sind gut ausgearbeitet, vor allem Stan fand ich sympathisch. Charmaine dagegen war mir oft zu naiv und ich konnte nicht wirklich verstehen, warum sie so bereitwillig alles tut, was man von ihr verlangt.
Atwoods Englisch ist zumeist gut verständlich, wenngleich es an manchen Stellen etwas schwieriger ist. Das Buch ist nicht in typischem Schulenglisch geschrieben, sondern enthält immer wieder dialektale Färbungen.
Ihr Buch spielt nicht hunderte Jahre in der Zukunft auf fernen Planeten, ihre Vision ist nicht ausgelöst durch einen Krieg, ihre Protagonisten werden von Mitläufern zu unfreiwilligen Rebellen und haben sich geblendet von Werbung für das Leben in dieser Welt entschieden.
Atwoods Roman spielt in den von der Weltwirtschaftskrise geplagten USA. Ihre Protagonisten Charmaine und Stan sind wie so viele unverschuldet in Armut geraten und leben nun in ihrem Auto.
Die Idee einer schillernden Zukunft in Positron lockt sie an. Dort hat wieder jeder ein eigenes Haus, eine Arbeit, ein geregeltes Einkommen.
Einziges Bedingung: man verbringt sein restliches Leben dort, Flucht ist nicht möglich.
All diese Vorteile dürfen die Bewohner nur jeweils einen Monat genießen, dann müssen sie für einen Monat in die stadteigene Gefängnisanlage, um ihren Dienst an der Gesellschaft abzuleisten. Im Gefängnis warten die dreckigen Jobs, die "die da draußen" nicht machen wollen. Das Leben dort ist eintönig, ohne Abwechslung.
Nach einem Monat Gefängnis geht es wiederum für einen Monat zurück in die Stadt wo das richtige Leben wartet.
Die Idee dieser Zukunftsvision präsentiert sich für Charmaine und Stan zunächst sehr verlockend und auch ihre Motive sind nachvollziehbar. Nach und nach zeigen sich die Schattenseiten.
Charmaine macht einen verhängnissvollen Fehler, der dazu führt, dass beide ihr gewohntes Leben in Positron verlieren und auch um ihre gemeinsame Zukunft bangen müssen. Unfreiwillig werden die beiden zu Hoffnungsträgern für einige wenige Eingeweihte. Warum diese Aufgabe ausgerechnet an Stan und Charmaine hängen bleibt, wird im Buch gut und nachvollziehbar ausgeführt.
Bis die Geschichte mich wirklich fesseln konnte, hat es aber etwas gedauert. Das liegt wohl daran, dass die Handlung etwas braucht, bis sie an Fahrt aufnimmt.
Je weiter der Roman voranschreitet, desto detaillierter arbeitet Atwood diese Zukunftsvision aus. Es geht längst nicht mehr nur um das Leben in der Stadt, sondern auch darum, wie das Leben außerhalb von dort beeinflusst wird. So ist dann auch kein wirkliches Happy-End möglich, denn zu viele Leute sind daran beteiligt.
Die Figuren sind gut ausgearbeitet, vor allem Stan fand ich sympathisch. Charmaine dagegen war mir oft zu naiv und ich konnte nicht wirklich verstehen, warum sie so bereitwillig alles tut, was man von ihr verlangt.
Atwoods Englisch ist zumeist gut verständlich, wenngleich es an manchen Stellen etwas schwieriger ist. Das Buch ist nicht in typischem Schulenglisch geschrieben, sondern enthält immer wieder dialektale Färbungen.