Margaret Millar
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Margaret Millar
Liebe Mutter, es geht mir gut…
Banshee, die Todesfee
Ein Fremder liegt in meinem Grab
Da waren's nur noch neun
Fragt morgen nach mir
Wie du mir
Der Mord von Miranda
Die Feindin
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Rezension zu "Liebe Mutter, es geht mir gut…" von Margaret Millar
Nichts ist, wie es scheint …
Ich finde sie genial, die kanadische Schriftstellerin Margaret Millar. Das vorweg. Millars preisgekrönter Krimi: „Liebe Mutter, es geht mir gut“ fiel mir plötzlich wieder in die Hand, nach vielen Jahren.
Die Geschichte entfaltet sich langsam, und beginnt mit der verklemmt wirkenden Helen Clarvoe, die sehr wohlhabend ist, sich in einem abgewrackten Hotel eingemietet hat und hier seit Monaten lebt. Eine fade blasse Frau um die Dreißig. Helen verlässt ihr Apartment nie. Einkäufe erledigen andere für sie. Es scheint, dass nur das Telefon ihr Kontakt zur Außenwelt ist. Klingt harmlos. Aber jede Zeile wird von einem drohenden Unterton begleitet, zwingt so zum Weiterlesen.
Bald aber macht Helen einen gewaltigen Schritt, sie ruft ihren Vermögensverwalter Mr. Blackshear an, er muss ihr helfen, soll ins Hotel kommen, und eine Evelyn Merrick finden. Diese Evelyn rief sie an. Tat sehr vertraut, stellte sich als Jugendfreundin vor und wusste Dinge über Helen, die eigentlich keiner wusste. Nur Helen kann sich nicht an sie erinnern. Außerdem fehlt ihr plötzlich Geld, obwohl doch niemand ihr Apartment betritt. Der steif-förmliche Mr. Blackshear überwindet sich, nach jener Evelyn zu forschen, um der total aufgelösten Helen zu helfen. Je mehr er sich in Helen hineinversetzt, umso mehr ist er davon überzeugt, ihr helfen zu müssen.
Zu Helens Familie gehört der hübsche Douglas, ihr Bruder, der sich mit Fotografie beschäftigt. Sagt seine Mutter. Aber er beschäftigt sich mit etwas ganz anderem. Er lebt bei der Mutter, die ihn abgöttisch liebt und harsch kommandiert. Und die Mutter mag ihre Tochter Helen nicht. Aber sie schwärmt von jener mysteriösen Evelyn.
Eveyln ruft sie alle an. Sie weiß so viele intime Details von anderen und schreit sie ins Telefon. Immer von einem anderen Apparat aus, die in den Bars der Stadt zur Einrichtung gehören.
Mit dem hübschen Douglas geschieht Schreckliches. Und Helen ist verschwunden. Nur Evelyn Merrick weiß, wo sie ist. Am Telefon erzählt sie Eigenartiges über die Puffs in der Stadt. Endlich stößt Mr. Blackshaer auf Evelyn. Das soll die Frau sein, die alle bis aufs Messer bedrängt?
Die Lösung der Geschichte lässt mich aus allen Wolken fallen. Unaufgeregt, schnörkellos steuert Margaret Millar auf ein wahnwitziges Ende zu. Nichts ist, wie es scheint.
Margaret Millar, 1915 in Kitchener, Ontario geboren, gestorben 1994 in Santa Barbara, Kalifornien. Für „Liebe Mutter, es geht mir gut“ bekam Millar 1956 den Edgar Allan Poe Award.
Rezension zu "Banshee die Todesfee" von Margaret Millar
Das Cover mit der Puppe, die einen mit ihren strahlenden blauen Augen durchdringen anstarrt hat es mir sofort angetan. Auch den Titel fand ich sehr vielsprechend. Leider kommt besagt Todesfee nicht in dem Ausmaß vor in dem ich persönlich es mir gewünscht hätte.
Die achtjährige Annamay ist die kleine Prinzessin ihres Vaters. Deshalb hat er ihr im Garten am Fluss auch extra einen kleinen Palast bauen lassen. In ihrem Palast verbringt Annamay viel Zeit mit ihrer Cousine Dru. Rund um den Palast und am Fluss begegnet sie geheimnisvollen, seltsamen und schrägen Menschen aus der Nachbarschaft wie beispielsweise Mrs. Cassandra, den nackten, sonnenbadenden Mr. Cunningham oder auch einen Propheten im weißen Kleid. Als Annamay eines Tages spurlos verschwindet, werden Monate später nur noch ihre Knochen gefunden. Was ist passiert? Und hat vielleicht einer der Nachbarn daran Schuld? Annamays Vater und Pater Michael gehen der Sache gemeinsam auf den Grund.
„Banshee die Todesfee“ ist ein sehr ruhiges Buch. Sachlich und teils sehr nüchtern wird der Sache auf den Grund gegangen. Die Autorin kommt ohne Blut und Grausamkeiten aus und schafft es dennoch den Leser in seinen Bann zu ziehen. Immer wieder wird Annamays Schönheit herausgestrichen und man hat oft das Gefühl, dass den Menschen nur deshalb ihr Schicksal so nahe geht.
Die Gesellschaft und Umgebung in der Annamay aufwächst erinnert ein bisschen an Dornröschen. Das gut behütete Mädchen, das von allem Bösen ferngehalten werden soll und dem schließlich doch ein Unglück wiederfährt. So beinhaltet der Roman auch etwas an Gesellschaftskritik. Obwohl das englisch Original 1983 und die deutsche Übersetzung bereits 1987 erschienen ist, hat der Krimi noch nichts an Aktualität verloren. Lediglich die Rollen der Frauen und die Beschreibung der Umgebungen deuten auf ein etwas älteres Buch hin.
Fazit:
Trotz der vielen positiven Worte hat Margaret Millar nicht so richtig meinen Geschmack getroffen. Mir persönlich ist alles etwas zu ruhig und Schritt für Schritt ermittelt. Liebhaber von Krimis ohne viel Geschrei und Aufregung kommen hingegen bestimmt auf ihre Kosten.
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