Das Buch beginnt gleich mit einer Überraschung. Eine ältere Dame suchte per Inserat eine Reisebegleitung und es treffen sich sechs vollkommen unterschiedliche Menschen an einem Bahnhof, die alle geglaubt haben die einzige Begleitung zu sein. Doch es kommt noch überraschender: Per Video teilt die Dame mit, dass die sechs Personen gemeinsam eine Reise unternehmen sollen, sie selbst kann nicht mitfahren, aber sie trägt alle Kosten. Und dann verspricht sie der Gruppe noch eine Million Euro, wenn sich jemand aus der Gruppe zu einer schweren Schuld bekennt. Was nun? Abreisen? Durchhalten? Sein Gewissen erforschen?
Es entsteht eine interessante Gruppendynamik, man kommt sich näher, diskutiert heftig, zieht sich zurück, verliebt sich sogar und am Ende der Reise wartet eine neue Überraschung.
Die zahlreichen Wendungen machen dieses Buch sehr spannend und ziehen einen in die Handlung hinein, man kann kaum aufhören zu lesen. Auch die Zusammenstellung der Gruppe hat mir sehr gut gefallen, alle Schichten sind präsent, alle politischen Ansichten, alle Lebensentwürfe. Und alle haben - wie wohl jeder Mensch - irgendwann Schuld auf sich geladen.
Das Buch regt zum Nachdenken an. Wie hätte ich gehandelt? Wann habe ich etwas falsch gemacht? In welcher Situation habe ich Schuld auf mich geladen? Fragen, denen man nicht ausweichen kann.