Rezension zu "Margarete Schütte-Lihotzky. Warum ich Architektin wurde" von Margarete Schütte-Lihotzky
Bellis-PerennisWarum ich Architektin wurde/Margarete Schütte-Lihotzky
In dieser Autobiographie gibt Autorin und Architektin Margarete Schütte-Lihotzky einen Abriss über einen Teil ihres Lebens.
Sehr sachlich, wie ein Bautagebuch, lässt sie die Leser an ihrem Leben teilhaben.
Ihr Ansatz Kaufkraft/Verdienst der Menschen in Relation zur Miete von Wohnraum zu setzen, hat auch heute noch Gültigkeit. Nur, das machen die wenigsten.
Vielleicht sollten die Bauverantwortlichen der Städte, Länder und Kommunen Schütte-Lihotzkys Vorschläge zur Hand nehmen. Da könnte es wieder „leistbare“ Wohnungen im sozialen Wohnbau geben. Doch ist die Situation heute eine andere als in der Zwischenkriegszeit. Die Menschen von heute erscheinen mir viel unbescheidener. Jeder will alles haben.
Sehr interessant sind ihre Überlegungen zur Arbeitserleichterung der berufstätigen Frauen. Oder die „kurzen Wege“ in der Küche. Ich habe meine Küche auf Grund ihrer Überlegungen umgeplant. Der Architekt unseres Hauses (natürlich ein Mann) hat diese Änderung mit einem erstaunten „Ah, das ist eine klasse Idee“ quittiert.
Viele private Fotos ergänzen das Buch. Ein paar Fotos von ihren Entwürfen hätten mir noch als Dokumentation ihres Schaffens sehr gut gefallen. Da ich muss vielleicht doch die Bibliothek der TU Wien bemühen.