Rezension zu "Peppi findet gute Freunde. [Ill.: Aiga Rasch-Naegele. Schreibschrift: Gunda Otto]" von Margarete. Bierbaum
misspiderNach über 40 Jahren habe ich dieses Buch wieder hervorgekramt. Bruchstückhaft konnte ich mich an die Geschichte, vor allem aber an einige der Illustrationen erinnern. Im Wesentlichen geht es um einen Jungen, der mit Tieren sprechen kann, und das war auch der Hauptgrund dafür, dass ich das Buch mit meinem Sohn gelesen habe - derzeit sind solche Tierabenteuer schwer angesagt.
Zunächst hat mich die Einleitung etwas erschreckt, in der ganz unbedarft vom 'Negerkind' Peppi die Rede ist - allerdings ist das Buch von 1969 und somit einer Zeit entsprungen, in der die Verwendung des Wortes noch üblich war.
Aber zur Geschichte selbst: heute wirkt sie schon recht simpel, sowohl in ihrer Handlung als auch dem Bild, das von den Menschen vermittelt wird. Die Farbigen aus Peppis Dorf schneiden dabei nicht gut ab, während die weißen Männer freundliche Forscher sind. Doch auch wenn man daraus diverse Schlüsse über ein sehr stereotypes Weltbild oder sogar Vorurteile ziehen mag, waren es für mich nur kleine Randnotizen. Die eigentliche Geschichte dreht sich um die witzigen Sticheleien von Papagei Paru, die vielen Tiere mit denen Peppi befreundet ist und die spannende Rettung der Männer vor dem Feuer. Die Illustrationen sind schlichte schwarz-weisse Zeichnungen; diese mögen heutzutage billig wirken, sollten aber aufgrund des Alters des Buches nicht mit aktuellen Standards verglichen werden - sie waren durchaus üblich zu der Zeit.
Für mich hat das Buch durchaus seinen Reiz behalten, auch wenn ich es jetzt mit anderen Augen betrachte und mir mehr Details auffallen als früher. Vor allem aber es hat Freude gemacht einen kleinen Ausflug zurück in meine Kindheit zu unternehmen. Daher von mir ein zusätzliches Nostalgie-Sternchen.