Margaretha Kopeinig

 4,5 Sterne bei 2 Bewertungen
Autor*in von Vertrauen, So kann Europa gelingen und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Margaretha Kopeinig, Mag., Dr., MA, Studium der Soziologie, Politikwissenschaft, Geschichte in Wien und Bogotá. 1992 bis 2019 KURIER-Redakteurin und Korrespondentin in Brüssel. 2019-2021 Chefredakteurin des Magazins „Burgenland-kompakt“ der burgenländischen Landesregierung. Aktuell freie Journalistin. Autorin zahlreicher Bücher zum Thema österreichische Innen- und Außenpolitik und Europa sowie Biografien über u.a. Jean-Claude Juncker, Martin Schulz, Jean Asselborn und Franz Vranitzky. Mehrere Journalisten-Preise.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Margaretha Kopeinig

Cover des Buches Vertrauen (ISBN: 9783218013598)

Vertrauen

(1)
Erschienen am 14.10.2022
Cover des Buches So kann Europa gelingen (ISBN: 9783218009676)

So kann Europa gelingen

(1)
Erschienen am 01.12.2014

Neue Rezensionen zu Margaretha Kopeinig

Cover des Buches Vertrauen (ISBN: 9783218013598)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Vertrauen" von Margaretha Kopeinig

Bellis-Perennis
Vertrauen = Transparenz und eine gerade Linie

Die Journalistin Margaretha Kopeinig hat sich eines kontroversiellen Themas angenommen: Wie Politik, Gesellschaft und Wirtschaft der Pandemie begegnen bzw. begegnet sind. 

In drei Kapiteln erläutern anerkannte Fachleute aus Medizin, Wissenschaft und Wirtschaft, wie sie gemeinsam mit dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig und seinem Krisenstab den durchaus umstrittenen Weg der strengeren Maßnahmen für Wien ein- und durchgesetzt haben. 

  • Brennglas Pandemie
  • Skepsis versus Wissen
  • Folgen und Konsequenzen 

Es scheint, als ginge das Vertrauen in die Politik Österreichs jeden Tag ein bisschen mehr verloren. Man kann es Teilen der Bevölkerung deswegen nicht einmal verdenken. Der Zick-Zack-Kurs während der Pandemie, die Skandale in der türkis/blauen Regierung und deren Auswirkungen in die nunmehrige schwarz/grüne lassen viele Menschen enttäuscht und verdrossen zurück.  

Was allerdings Sorge macht, sind die militanten Impfgegner, unter die sich rechtsradikal denkende Menschen mischen. Diese Minderheit hetzt die Verunsicherten gegen Wissenschaftler auf.  

Ich wurde auch von einem solchen Kollegen über die Gefahr des „Chippens“ bei der Impfung „aufgeklärt“. Als ich ihm erklärt habe, das würde mich des mühsamen Merkens der diversen Passwörter entledigen, und daher sogar wünschenswert, ist ihm der Mund offen geblieben. 

In ihrem Buch hat sich die Autorin nun mit zahlreichen Personen aus Politik, Medizin, Wissenschaft und Wirtschaft, wie es dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig gelungen ist, das Vertrauen in ihn und seine Experten zu behalten und sogar auszubauen. Ludwig setzt auf Transparenz und eine gerade Linie. Er hört auf Experten aus der Medizin und auf die Sozialpartner in der Wirtschaft. Dass dabei auch heftig diskutiert wird, weil nicht alle der gleichen Meinung sind, ist klar und wird offen kommuniziert. 

Interessanterweise hat sich Ludwig während der Pandemie keine Sorgen um eine mögliche Wiederwahl gemacht wie so mancher Landeshauptmann in den Bundesländern. Da sind ist der eine oder andere vor der (Tourismus)Wirtschaft eingeknickt, während Ludwig standhaft geblieben ist und die ziemlich unpopuläre Verlängerung des Lockdowns vor Weihnachten 2021 in Wien durchgesetzt hat. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern haben Ludwig und sein Expertenteam immer die Gesamtheit im Blick. D.h. Maßnahmen, um die Spitäler (in denen sich nicht nur Kranke aus Wien befinden) vor dem Kollaps zu retten, die Infrastruktur aufrecht zu erhalten und die Schulen so lange wie möglich offen zu halten. Nicht immer ist alles perfekt gelungen. Doch der größte Coup gegen das Virus ist in Wien mit dem Programm „alles gurgelt“ gelungen.  

Primaria Dr. Barbara Maier, die Gynäkologin, die hier im Buch zu Wort kommt spricht mir aus der Seele, wenn sie sagt:  

„Ich war immer tolerant, habe mich bemüht humanistisch zu reagieren. Ich ändere jetzt gerade meinen Toleranzbegriff: Keine Toleranz mehr für Intolerante. Ich möchte diese Egomanie nicht mehr tolerieren, die Haltung: Ich will alles, aber ich gebe nichts, ich brauche mich nicht Solidarität kümmern, ich brauche nichts für die Gemeinschaft zu tun.“  (S.141)

Maske aufsetzen in öffentlichen Verkehrsmitteln und wenn wo sonst der Abstand zu anderen nicht gewährleistet werden kann, ist wohl das gelindeste Mittel.  

Ob es gelingen wird, das verlorene und leichtfertig verspielte Vertrauen in die Politik zurück zu gewinnen? Ansätze gibt es, aber es ist fraglich, ob die ausreichen. 

Fazit: 

Ein Buch das nachdenklich macht und dem ich gerne 5 Sterne gebe.

 

Cover des Buches So kann Europa gelingen (ISBN: 9783218009676)
Sikals avatar

Rezension zu "So kann Europa gelingen" von Margaretha Kopeinig

Sikal
So kann Europa gelingen

Ein Europa, das tief in einer Krise steckt, benötigt mehr als eine Standardantwort für sein Fortbestehen. Das Buch von Margaretha Kopeinig und Helmut Brandstätter zeigt Wege auf, welche sich logisch zu einem Kreis schließen und die Rettung Europas zwar nicht einfach, jedoch machbar erscheinen lassen.

Jeder Sozialdemokrat wird sich in den Worten der Interviewpartner wiederfinden – gleichgültig ob in den Aussagen von Werner Faymann zu österreichischen Landespolitikern oder in Sigmar Gabriels Antwort auf die vorherrschende Steuerpolitik für multinationale Konzerne.

So deutet Werner Faymann in seiner Antwort bezüglich der Macht der österreichischen Landespolitiker an, dass gewisse Schwierigkeiten, mit welchen Europa im Großen zu kämpfen hat, bereits auch immer im Kleinen bestehen. Vorbildwirkung stellt man sich eben anders vor und ein Umdenken der Politiker im Lande würde es vielleicht so manchem EU-Skeptiker leichter machen von seinem Standpunkt abzugehen.

Sigmar Gabriels und Federica Mogherinis Aussagen beziehen sich zwar weniger auf nationale Themen, treffen aber ebenso sicher die vorherrschende Meinung des „kleinen Mannes“. Konzerne, die auf ihre Gewinne nur Bruchteile von Steuern des „Bäckers um die Ecke“ bezahlen müssen, tragen mitnichten zu einem Erfolg von Europa bei. Ebenso steht die Frage der europäischen Außenpolitik im Raum – ob Russland und die Annexion der Krim oder das Freihandelsabkommen TTIP.

Die geführten Interviews wurden jeweils vor dem Hintergrund einer sachlichen Darstellung zum Thema geführt. So kommt unter anderem der Ökonom und Professor für Wirtschaftslehre Peter Bofinger ebenso zu Wort, wie der Professor für Makroökonomie Marcel Fratzscher.

Die Hintergrundrecherchen und deren Darstellung sowie die Aufarbeitung des Themas insgesamt hinterlassen den Eindruck, dass die beiden Autoren hier sehr überlegt an die vielleicht größte Frage Europas herangegangen sind. Angesichts der Tatsache, dass Europa auch von andere Regierungen als nur Mitte-Links gerichteten gelenkt wird, kann die Vorgehensweise der Autoren aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Meinungen anderer politischer Strömungen vollständig außer Acht gelassen worden sind. Dies mag zwar so beabsichtigt sein, lässt aber den Leser in genau dieser Frage ein wenig im Regen stehen.

Sieht man über die zuletzt erwähnte Tatsache hinweg, so liest sich das Buch insgesamt sehr flüssig der Schreibstil ist für ein Sachbuch kurzweilig und die Interviews wurden so wiedergegeben (oder schon so geführt), dass sie auch für den politischen Laien nachvollziehbar sind.

Insgesamt ein Buch, welches für jeden, dem das Thema Europa am Herzen liegt, empfehlenswert ist.

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