Rezension zu "Die Patientin in der Pfauenvilla" von Margery Allingham
Eine hübsche Frau kehrt als Hausärztin in das friedliche Dorf zurück, wo sie aufgewachsen ist. Jeder kennt jeden, alle sind lieb und toll und wunderbar. Ihr Arbeitspartner warnt die Ärztin vor dem einzigen Ausländer, der ihm unsympathisch ist und der ihn auch noch für einen Verbrecher hält. Was er am Schluss wirklich ist. Der einzige Ausländer im Dorf entpuppt sich als Entführer und Mörder und noch dazu ist er äußerst hässlich, während alle anderen wunderschön sind. Wie soll man da der Autorin keinen Rassismus vorwerfen?
Es spielt nicht einmal so eine wichtige Rolle, dass er ein Ausländer ist. Jeder Normalbürger wäre zu so einem Verbrechen fähig. Und doch pocht die Autorin nicht nur darauf, sondern sie wiederholt es ständig, als wollte sie es dem Leser unter die Nase reiben und ihn ständig erinnern, dass die Bösen braune Augen haben. Alle anderen Figuren sind richtige Engel, die sich bereit erklären, für die Ärztin sich selbst zu opfern.
Das Buch selbst ist schlampig geschrieben und voll mit unschönen Formulierungen, die die Sprache verhunzen. Ihr Stil ist einfach, nüchtern, beschränkt auf die Handlung und den wenigen Fetzen an Details, die sie spärlich zwischen die Geschehnisse verstreut, als wäre es der Autorin selbst egal.
"Jeder Nerv in meinem Gesicht zuckte, als hätte ich es gegen ein Netzwerk von geladenen Drähten gedrückt" - Mir ist klar, dass jeder Autor einen eigenen Stil für die Beschreibung von Emotionen hat, aber das hier ist eindeutig eine schreckliche. Fast jedes Gefühl wird auf diese grauenhafte Art gezeigt und wenn sie es nicht abstrakt schreibt, fasst sie das Gefühl in einem einzigen Wort zusammen und erlaubt es dem Leser nicht, etwas mitzufühlen.
Dann gibt es Formulierungen, die sich über die Intelligenz der Leser lustig macht: "Er lachte kurz, aber ohne Heiterkeit." Er legt ihr das Herz vor die Füße, spricht über seinen Schmerz und lacht dann über die Ironie. Natürlich lacht er ohne Heiterkeit, das würde jeder merken und doch tut die Autorin so, als wäre der Leser beschränkt und bräuchte diese Erklärung.
Das Buch ist schlecht, eine Zumutung für die Literatur, der Spannungsbogen flach, die Figuren schrecklich, die Handlung ein zusammengewürfeltes Irgendwas und der Lesefluss wird von den Formulierungen der Autorin ständig unterbrochen. Es funktioniert nicht