Inhalt: Albert Campion wird von seinem alten Studienfreund Marcus um Hilfe gebeten. Im Zuhause seiner Verlobten geht seltsames vor und nach dem Funde zweier Leichen scheint niemand mehr sicher zu sein. Campion ermittelt gemeinsam mit dem Polizisten Stanislaus Oates und muss dabei sehr vorsichtig vorgehen.
Meinung: Der Krimi bietet viele verschlungene Rätsel, die Campion nach und nach auflösen muss. Der Schauplatz ist dieses Mal ein altehrwürdiges Haus mit einer Familie als Bewohner, die in einer längst vergangenen Zeit festsitzt. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses sind sehr unterschiedliche Charaktere, die alle ihre Geheimnisse hüten, sie wollen einerseits Campion unterstützen, sind andererseits aber nur widerwillig dazu bereit, ihm die Wahrheit zu erzählen.
Mit der zweiten Leiche nimmt der Krimi an Fahrt auf, da nicht klar ist, wer das nächste Opfer sein könnte oder welche Beweggründe es gibt. Campion ermittelt, gibt sich aber wie gewohnt schweigsam, wenn man von den Tipps an seinen Freund Oates absieht.
Charakteristisch für Margery Allinghams Krimis ist der fein durchdachte Fall, der raffiniert aufgebaut ist und die Leserin vor Fragen stellt, die sie nicht selbst beantworten kann - man muss unbedingt zu Ende lesen. Fast jede Figur ist verdächtig, wobei man selbst kaum begründet jemanden ausschließen kann. Die Hinweise häufen sich nach und nach, man wird gemeinsam mit Campion beinahe in die Irre geführt und kommt am Ende zu einer Lösung, die wirklich jeden Hinweis berücksichtigt und vor allem schlüssig ist.
Campion ist ein großartiger Charakter, der sich selbst nicht als Privatdetektiv bezeichnen möchte, dem aber auch nichts anderes einfällt. In diesem Band gibt es Hinweise auf seine Herkunft, die dennoch weitestgehend im Dunkeln bleibt. Campion gibt sich absichtlich etwas dumm und unbedarft, ist aber für seine Freunde - oder schlaue Bekannte - durchschaubar. Oft setzt er daher ein Pokerface ein, um nicht den kleinsten Hinweis auf seine Gedankenwelt zu verraten. Er ist hochintelligent und mit Leib und Seele bei den Ermittlungen dabei. Sein trockener und hintergründiger Humor ist großartig und frischen das ernste Geschehen um die Mordfälle auf.
Insgesamt hat mir auch der zweite Band viel Freude bereitet und freue mich auch schon auf den angekündigten dritten Band. Mir fällt es stellenweise schwer, die Probleme, Sorgen und vor allem die Frauenrolle der Zeit in den Krimis zu akzeptieren, allerdings werde ich trotzdem mit viel Spaß weiterlesen!
Margery Allingham
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Neue Bücher
Campion. Im Schatten der Vergangenheit
Alle Bücher von Margery Allingham
Campion. Tödliches Erbe
Campion. Im Schatten der Vergangenheit
Der Hüter des Kelchs
Polizei am Grab (Police at the Funeral): Ein Albert Campion Roman
Blumen für den Richter: Ein Albert Campion Roman
Schlag mich mit Blindheit: Ein Albert Campion Roman
Achten Sie auf die Dame
Judashlohn: Ein Albert Campion Roman
Neue Rezensionen zu Margery Allingham
Mr. Campion ist kein Detektiv – er bevorzugt die Bezeichnung „Beauftragter in Sachen Abenteuer“. Als solcher soll er die Verlobte eines ehemaligen Schulfreundes beruhigen, die sich Sorgen um das verschwundene Mitglied des Haushaltes macht, in dem sie arbeitet. Doch dann taucht die Leiche jenes Mannes auf und Campion wird gebeten in Cambridge zu ermitteln.
Das ist der erste Fall für Campion den ich lese – und ich muss gestehen, dass ich weder mit ihm selbst noch mit dem Erzählstil so recht warm geworden bin. Campion blieb mir ein Rätsel. Er benimmt sich seltsam und wie es ihm gelingt zu ermitteln, konnte ich nie so ganz nachvollziehen. Dass der Schreibstil mir sperrig vorkam, kann daran liegen, dass die Erstausgabe des Buches ins Jahr 1933 fällt. Die Autorin wird aber als eine der „Queens of Crime“ gezählt. Da ich die Geschichten von Agatha Christie liebe wollte ich mich hier nun an einem Krimi von Allingham wagen. Naja, so ganz kam der bei mir nicht an.
Obwohl ich die Szenerie im altehrwürdigen Herrenhaus in Cambridge gut fand. Die sehr eigenen Charaktere, die dort in einer Familiensituation gefangen sind, die man als bedrückend bezeichnen kann, haben alle ihre Schrullen und eignen sich so hervorragend als Verdächtige. Wer denn nun der Mörder ist, bleibt lange offen und ist zuletzt eine gelungene Überraschung. Das muss man der Autorin lassen.
Fazit: Leider empfand ich den Erzählstil als recht zäh – das Ende hat meinen Eindruck von der Geschichte dann doch aufgewertet. Auf diese Auflösung wäre ich nie gekommen
Die Autorin wird in einem Atemzug mit Agatha Christie genannt. Sie gehörte zu den vier Queens of Crime im goldenen ZDeitalter. Das ihre Geschichten neu aufgelegt werden ist ein Glück für uns Fans. Denn es ist ein ganz eigener Stil in diesen Krimis. Es wird weniger Wert auf Blut, Gefahr und viele Opfer gelegt, sondern viel mehr auf Raffinesse bei den taten, unbedarfte Beteiligte und Ermittler die nebeneinander arbeiten und sich zwar ausstauschen aber ihren Ermittlungsansatz allein bearbeiten, kein großes Team in dem jeder ein Indiz oder einen Hinweis bearbeitet. Hier ist es Campion als eine Art Privatdetektiv und Inspektor Oates als polizeilicher Ermittler.
Campion ist eine sonderbare Figur. Er gehört anscheinend einer höheren Gesellschatsschicht an, ist aber nicht vermögend. Er ist intelligent und beliebt, lebt aber allein ohne Familie. Wenn er seine Brille absetzt wirkt er älter und intelligenter als mit. Das unbedarfte fast dümmliche Aussehen ist ein Stilmittel mit dem er die Menschen die er befragt in die Irre führt. Ihn bei seinen Ermitltlungen zu begleiten ist wie ein Spaziergang mit einem Hund, mal hier hin mal dort hin, mal stehen bleiben, mal laufen. Eine neue alte Art Krimi die vor allem durch die sehr raffinerten Verbrechen sehr spannend sind.
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