Inhalt : Paul fährt mit seiner Frau Emma in den Urlaub. Paul wäre lieber zu Hause geblieben, da er aber nicht Nein sagen kann, fährt er mit Emma nach Italien zum campen. Seine Frau hat alles in den höchsten Tönen gelobt. Kaum angekommen, findet Paul alles öde. Alles nervt ihn. Meinung: Als kleine Schmunzelte kann ich es empfehlen. 50 Seiten in A 6 Form sind schnell gelesen. Für Leser die gerne kurze Geschichte lesen, kommen hier genau auf ihren Geschmack. Leider muss ich sagen, das es für mich kein Krimi war, sondern nur eine Urlaubsgeschichte die mit einem Streich endet.
Margit Heumann
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Wo er recht hat, hat er recht
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Neue Rezensionen zu Margit Heumann
An manchen Tagen kann sich das Wetter einfach nicht entscheiden. Es regnet, danach der schönste Sonnenschein und dann wieder Regen. Solch ein regnerischer Tag wäre definitiv ein Lesetag, wenn nicht jeder Tag ein Lesetag wäre.
Passend zu diesem Wetter scheint mir – und ja, ich fange mal wieder mit dem Wetter an – das Heftle von Margit Heumann „Wo er recht hat, hat er recht“. Eine der heutigen Regenphasen genügte schon für die Kurzgeschichte, die bei einem Format von A6 sowie 60 Seiten alles andere als lang ist.
Doch worum handelt dieses Heftle von Unartproduktion? Kurzgesagt, um Paul, der von seiner Kätzin Emma zu einem Campingurlaub überredet wird. Dort stört er sich so sehr an seinem Wohnwagennachbarn, dass er ihn auf den Campingplatztoiletten einsperrt.
Zwar wird die Geschichte auf dem Cover als „ein kurzer Krimi“ deklariert, was sie durch die Ausübung der Freiheitsberaubung ohne Zweifel auch ist, konzentriert sich jedoch hauptsächlich auf alles was zur Tat hinführte und erinnerte mich somit ehr an eine Art „Charakterstudie“, die direkt bei der Tat abrupt abbricht.
Das wäre jedoch auch das einzige was ich kritisieren würde. So finde ich zum einen den Schreibstil klasse. Es gab zwar teilweise einige Aufzählungen, doch jede von ihnen half Paul weiter zu porträtieren. Weiterhin war das Heftle auch ständig zum Schmunzeln gebracht. Auch seien an dieser Stelle die Illustrationen zu erwähnen, die das Heftle schmücken. Ich finde es so hübsch, wie sie – wie auch auf dem Cover sichtbar – auf Buchseiten gezeichnet sind.
Mein Lieblingszitat ist ohne Frage „[…] es schüttet, das kann die Blase nicht ernst meinen, sie soll mal aus dem Fenster schauen, bei dem Wetter jagt man keinen Hund vor die Tür auch nicht als Blase.“ auf Seite 25.
Zusammenfassend war es also eine wirklich humorvolle Kurzgeschichte, bei der mir aber der Krimi fehlte. (Und das Wissen, dass es Paul so viel besser gehen würde, wenn er einmal "Nein" gesagt hätte. Aber da bin ich ja auch schlecht. ;) )
Die Geschichte "Wo er Recht hat, hat er Recht" ist für mich kein Krimi, sondern die Schilderung eines Camping-Urlaubes mit all seinen Widrigkeiten. Der Mord (wenn es denn einer ist) lässt mich etwas ratlos zurück - die Geschichte wirkt etwas unvollendet, was nicht nur daran liegt, dass es garkeine Mordermittlungen o.ä. gibt.
Die Geschichte wird von Margit Heumann etwas schnodderig erzählt. Die Sprache hat zwar einen leichten österreichischen Einschlag, ist aber auch für Piefkes gut zu verstehen. Mir hat diese Sprache gut gefallen.
Die etwas düsteren Illustrationen von Hans-Werner Huberti passen gut zum Text und machen dieses kleine Bändchen zu etwas besonderem.
Apropos Bändchen - hier noch ein paar Infos zur Form: bei den Schundheften handelt es sich um Heftchen mit Texten und Illustrationen ohne festen Einband im Format einer Postkarte.
Gespräche aus der Community
Lust auf eine Leserunde zu einem Mini-Krimi, in dem alles schräg ist: Das Format. Die Illustrationen. Die Reihe. Der Plot. Der Stil. Ein Hefterl im Postkartenformat mit 60 Seiten und 20 skurrilen Zeichnungen, erschienen am 1. April 2017 in der Schundheft-Reihe des Verlags Unartproduktion. Für den Paul, von seiner Kätzin zum Campingurlaub gezwungen, wird der Wohnwagennachbar zum Horror, sodass er ihn am Ende in den Toilettenanlagen entsorgt.
Unter den Bewerbern verlose ich 10 Schundhefte #15.
Leserstimmen:
"Legerer Erzählton, assoziativer Gedankenstrom, nicht nur ein kurzer Krimi, sondern das angedeutete Porträt eines eigenwilligen Paares."
"Nach den ersten Sätze ahnt man den Schalk, der der Autorin beim Schreiben im Nacken gesessen haben muss und das eigene Grinsen hält bis zur letzten Seite an."
"Nicht nur Männer können so schreiben, dass es sprachlich ursprünglich wirkt, ungekünstelt und situationswitzig."
"Ein Sprachstil, der jedes Plauderherz höher schlagen lässt und man ganz nebenbei erfährt, wer welches Klopapier benutzt und warum Edelstahl so ungemein praktisch ist. Ein wahrhaftiges Vergnügen, auch wenn man am Ende die Kürze bedauert, aber in der Kürze liegt ja bekanntlich die Würze, und ach, lest es einfach ..."
Meine Frage dazu: Findet ihr den Stil des Covers passend zum Plot?
Ich freue mich auf zahlreiche Bewerbungen und werde natürlich hier häufig präsent sein.
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