Margret und Heinz Wittmer wandern im August 1932 auf die Galapagosinsel „Floreana“ aus. Warum, das weiß man nicht genau. Ebenfalls dabei ist der Stiefsohn von Heinz. Auf der Insel lebt bislang ein deutscher Zahnarzt Dr. Ritter mit seiner Lebensgefährtin Dore Strauch. Er praktiziert nicht mehr und ist mit seinen philosophischen Ansichten sehr undurchsichtig. Die Insel ist teilweise karg, teilweise mit üppiger Vegation ausgestattet. Der Bau des ersten Hauses nahe eine Quelle im Inselinneren ist mühsam, aber die Wittmers kommen gut voran. Als jedoch eine junge Baronin mit ihrem Liebhaber und einem Diener und weiteren Angestellten ebenfalls dort siedeln möchte, sogar ein Hotel für Millionäre plant, beginnen die Schwierigkeiten. Hautnah erlebt man als Leser, wie diese Geschichte weitergeht und in dem Verschwinden zweier Personen und einer mysteriösen Vergiftung eines Dritten ihren ersten Höhepunkt findet. Der erste Teil des Buches könnte fast ein Krimi sein (er wurde sogar verfilmt). Aber auch die Folgezeit, während des zweiten Weltkrieges und nach Kriegsende, ist sehr lesenswert, denn die Erlebnisse um die Baronin und Dr. Ritter machen nur einen Teil des Buches aus. Margret erzählt ihre Lebensgeschichte dabei so flüssig und spannend, als ob man bei der Besiedelung, den Rückschlägen und Tragödien, den Geschehnissen mit den merkwürdigen Nachbarn, der Geburt ihrer Kinder auf der Insel dabei wäre. Sie führte nämlich Tagebuch und ihre Aufzeichnungen sind Grundlage des Buches. Ich finde es sehr bemerkenswert, dass die Familie nie den Mut verloren hat und was sie ohne Hab und Gut auf dieser kaum besiedelten Insel aus ihrem Leben gemacht haben. Ich habe das Buch geradezu verschlungen und konnte gar nicht aufhören zu lesen (wobei ich die Neuauflage der Büchergilde gelesen habe). Das Buch war für mich ein diesjähriges Lesehighlight.
Margret Wittmer
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Margret Wittmer
Postlagernd Floreana
Neue Rezensionen zu Margret Wittmer
Ich habe dieses Buch bei der Büchergilde Unterwegs gekauft, weil mich Romane mit Handlungen über Orte interessieren, die man nicht mal einfach so bereisen kann. Ich war bereits beim Klappentext fasziniert von der Tatsache, dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt und die Familie Wittmer tatsächlich vor gut 100 Jahren den mutigen Schritt gewagt hat, das zivilisierte Deutschland zu verlassen, um auf einer einsamen Insel im Galappagos Archipel ein neues Leben in völliger Bescheidenheit und auf sich allein gestellt zu beginnen. Das Buch ist sehr faszinierend und hätte für mich sogar aus drei Bänden bestehen können, da es zum Ende hin in den Jahresabhandlungen sehr schnell geht und gegen die 60er Jahre endet. Ich wüsste gerne, wie die Protagonistin noch bis zu ihrem Tod im Jahr 2000 das Leben auf der Insel verbracht hat und wie sich die Insel bis dahin im Hinblick auf den von den Wittmers aufgebauten Tourismus verändert hat.
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