Rezension zu Schlaflose Nacht von Margriet de Moor
Schlaflose Nacht
von photovivie
Kurzmeinung: Sicherlich nicht schlecht, aber für mich nicht das Richtige.
Rezension
photovivievor 8 Jahren
Margriet de Moor ist niederländische Autorin, Jahrgang 1941. Schlaflose Nacht erschien in einer früheren Fassung vor über zwanzig Jahren unter dem Titel Auf den ersten Blick.
Eine Frau erlebt zum wiederholten Male eine schlaflose Nacht. Sie denkt zurück an ihre kurze Ehe, die mit dem Suizid ihres Mannes endete; an das Kennenlernen und an die Zeit nach seinem Tod und ihrer Spurensuche nach dem Grund. Zugleich erzählt sie von dem Treffen mit einem Mann, einer von vielen, den sie nach Aufgeben einer Anzeige traf, um nicht mehr alleine sein zu müssen. Auch er durchlebte eine schwere Trennung. Und womöglich bedeutet diese Begegnung ja nun endlich eine Veränderung im Leben dieser Frau, die sich nicht von ihrer Vergangenheit lösen kann.
Mein Leseverhalten dieser Novelle war sonderbar. Die ersten zwei Seiten hatte ich starke Probleme mit dem Schreibstil. Ich wusste gar nicht recht, ob ich weiterlesen kann. Ich stockte viel, musste beinahe jeden Satz einzeln wiederholen, um ihn aufzunehmen. Doch nach weniger als fünf Seiten war ich absolut gefesselt und verschlang die nächsten Seiten, bis ich keine Möglichkeit mehr hatte, weiter zu lesen. Als ich dann etwas später weiter las, fiel mir der Einstieg wieder schwer, sodass ich es wieder beiseite lag. Auch am nächsten Tag kam ich nicht wieder rein; erst die letzten dreißig Seiten war ich dann wieder gebannt.
Schwer fiel mir auch das Thema, das sehr schwer ist; leichter möglicherweise, wenn man sich eher mit der Protagonistin identifizieren kann (Verlust des Partners oder eine Scheidung, Einsamkeit, Älterwerden). Margriet de Moor machte es mir nicht unbedingt leicht, mich in sie hineinzuversetzen oder Mitgefühl mit ihr zu empfinden.
Was de Moor allerdings als tolle Autorin kennzeichnet, ist der Aufbau der Geschichte mit seinen Auf und Abs und gelegentlichen Erzählsprüngen, denen ich aber immer gut folgen konnte.
Auf der Rückseite des Schutzumschlags findet sich ein Zitat der Publizistin und Literaturkritikerin Sigrid Löffler, die de Moors Schreibstil sehr gut beschreibt:
Sie psychologisiert nicht, sie pathologisiert nicht, sie erklärt nicht, sie urteilt nicht. Sie erzählt einfach – mit ihrer ganzen Lebensklugheit und Erfahrung und mit leisem Humor.
Für mich war Schlaflose Nacht nicht das richtige Buch. Andere erwartet aber eine für sie möglicherweise großartige Novelle.
Schau für weitere Rezensionen doch gern mal auf meinem Blog www.buchstuetze.wordpress.com vorbei!
Margriet de Moor ist niederländische Autorin, Jahrgang 1941. Schlaflose Nacht erschien in einer früheren Fassung vor über zwanzig Jahren unter dem Titel Auf den ersten Blick.
Eine Frau erlebt zum wiederholten Male eine schlaflose Nacht. Sie denkt zurück an ihre kurze Ehe, die mit dem Suizid ihres Mannes endete; an das Kennenlernen und an die Zeit nach seinem Tod und ihrer Spurensuche nach dem Grund. Zugleich erzählt sie von dem Treffen mit einem Mann, einer von vielen, den sie nach Aufgeben einer Anzeige traf, um nicht mehr alleine sein zu müssen. Auch er durchlebte eine schwere Trennung. Und womöglich bedeutet diese Begegnung ja nun endlich eine Veränderung im Leben dieser Frau, die sich nicht von ihrer Vergangenheit lösen kann.
Mein Leseverhalten dieser Novelle war sonderbar. Die ersten zwei Seiten hatte ich starke Probleme mit dem Schreibstil. Ich wusste gar nicht recht, ob ich weiterlesen kann. Ich stockte viel, musste beinahe jeden Satz einzeln wiederholen, um ihn aufzunehmen. Doch nach weniger als fünf Seiten war ich absolut gefesselt und verschlang die nächsten Seiten, bis ich keine Möglichkeit mehr hatte, weiter zu lesen. Als ich dann etwas später weiter las, fiel mir der Einstieg wieder schwer, sodass ich es wieder beiseite lag. Auch am nächsten Tag kam ich nicht wieder rein; erst die letzten dreißig Seiten war ich dann wieder gebannt.
Schwer fiel mir auch das Thema, das sehr schwer ist; leichter möglicherweise, wenn man sich eher mit der Protagonistin identifizieren kann (Verlust des Partners oder eine Scheidung, Einsamkeit, Älterwerden). Margriet de Moor machte es mir nicht unbedingt leicht, mich in sie hineinzuversetzen oder Mitgefühl mit ihr zu empfinden.
Was de Moor allerdings als tolle Autorin kennzeichnet, ist der Aufbau der Geschichte mit seinen Auf und Abs und gelegentlichen Erzählsprüngen, denen ich aber immer gut folgen konnte.
Auf der Rückseite des Schutzumschlags findet sich ein Zitat der Publizistin und Literaturkritikerin Sigrid Löffler, die de Moors Schreibstil sehr gut beschreibt:
Sie psychologisiert nicht, sie pathologisiert nicht, sie erklärt nicht, sie urteilt nicht. Sie erzählt einfach – mit ihrer ganzen Lebensklugheit und Erfahrung und mit leisem Humor.
Für mich war Schlaflose Nacht nicht das richtige Buch. Andere erwartet aber eine für sie möglicherweise großartige Novelle.
Schau für weitere Rezensionen doch gern mal auf meinem Blog www.buchstuetze.wordpress.com vorbei!