Margrit Schriber

 4,3 Sterne bei 125 Bewertungen
Autorin von Die hässlichste Frau der Welt, Die falsche Herrin und weiteren Büchern.

Lebenslauf

MARGRIT SCHRIBER wurde 1939 in Luzern als Tochter eines Wunderheilers geboren. Sie arbeitete als Bankangestellte, Fotomodell, Immobilienverwalterin und schrieb in dieser Zeit 19 Bücher, in denen sie Frauen eine Stimme gab, die nie eine Stimme hatten. Mit ihrem eigenständigen, bildstarken Erzählen und ihren originellen Heldinnen gehört sie zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen der Schweiz. Ihre Lesereisen führten sie durch Europa und mehrmals auch zu verschiedenen Universitäten der USA. Sie lebt in Zofingen und in der französischen Dordogne, ist Mitglied bei Autorinnen und Autoren der Schweiz, Pro Litteris, Deutsch-Schweizer PEN und BPW. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen, unter anderem den Aargauer Literaturpreis für ihr Gesamtwerk. 


Botschaft an meine Leser

Zu meinem neuesten Roman: DIE VIELGELIEBTE MEINES MANNES, Verlag Nagel & Kimche Zürich, 2020

Ich habe meine Figuren Rosy und Charly durch den Spottspalier eines kleinen Dorfs geschickt und die dreizehnjährige Kitty den Höhen und Tiefen ihrer ersten Leidenschaft ausgesetzt. Wieso? Weil ich gerne ein Schicksal kreiere? Oder weil ich alt werden musste, um Himmel und Hölle einer Liebe zu begreifen? Wohl alles zusammen. Vielleicht ist es sogar so, dass ich mir mit diesem neunzehnten Buch etwas von der Seele schrieb.

Neue Bücher

Cover des Buches Die Stickerin (ISBN: 9783037621110)

Die Stickerin

 (1)
Neu erschienen am 16.03.2024 als Gebundenes Buch bei Bilger, R.

Alle Bücher von Margrit Schriber

Cover des Buches Die hässlichste Frau der Welt (ISBN: 9783423141437)

Die hässlichste Frau der Welt

 (58)
Erschienen am 01.10.2012
Cover des Buches Das Lachen der Hexe (ISBN: 9783312003730)

Das Lachen der Hexe

 (17)
Erschienen am 04.02.2006
Cover des Buches Das zweitbeste Glück (ISBN: 9783312004812)

Das zweitbeste Glück

 (10)
Erschienen am 26.09.2011
Cover des Buches Glänzende Aussichten (ISBN: 9783312010622)

Glänzende Aussichten

 (6)
Erschienen am 29.01.2018
Cover des Buches Syra die Stripperin (ISBN: 9783905927306)

Syra die Stripperin

 (5)
Erschienen am 20.11.2012
Cover des Buches Die Vielgeliebte meines Mannes (ISBN: 9783312011612)

Die Vielgeliebte meines Mannes

 (3)
Erschienen am 27.01.2020
Cover des Buches Aussicht gerahmt (ISBN: 9783719305130)

Aussicht gerahmt

 (2)
Erschienen am 01.01.1976
Cover des Buches Kartenhaus (ISBN: 9783952316399)

Kartenhaus

 (2)
Erschienen am 26.11.2008

Neue Rezensionen zu Margrit Schriber

Cover des Buches Die Stickerin (ISBN: 9783037621110)
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Rezension zu "Die Stickerin" von Margrit Schriber

Ein amerikanisch-appenzellisches Fairy Tale
LEXIvor 17 Tagen

Ein amerikanisch-appenzellisches Fairy Tale

„Sie war schon immer eigen. Anders halt. Besonders. Ein bisschen crazy!“

In ihrer aktuellen Neuerscheinung nimmt die Schweizer Autorin Margrit Schriber das Leben und Wirken einer außergewöhnlichen Frau aus Eggerstanden im Kanton Appenzell unter die Lupe. Den Einstieg in diese interessante Abhandlung bildet die Stobete der Erben im Rathaussaal von Appenzell, die nach dem Tod der exzentrischen Dollarmillionärin Maria Antonia Räss zusammenkommen. In unzähligen Rückblicken wird jede Facette dieser außergewöhnlichen Frau beleuchtet – beginnend von ihrer Kindheit als chancenlose Tochter eines Geißenbauern, geprägt von Entbehrungen und harter Arbeit. Den Hunger und die bittere Kälte im Webkeller ihres Arbeitgebers wird Maria Antonia Räss niemals mehr vergessen, aber auch die Heimat und die Liebe zu ihrer Familie bleiben bis an ihr Lebensende tief in ihr verwurzelt.

„Sie hat sich aus dem Nichts zu den Sternen katapultiert!“ und „Sie sprengte das appenzellische Maß!“ wissen ihre Hinterbliebenen zu berichten. Jene Frau, die sich selbst als „Crazy Woman“ bezeichnete, deren Herz für die Broderie schlug, die all ihre Träume und Hoffnungen in den Stoff stickte, war bereits zu Lebzeiten eine Legende. Mutig wagte sie den großen Schritt und wanderte aus, „mit nichts im Gepäck als einer Sticknadel aus englischem Stahl, einem Ballen feinstes Leinen aus Frankreich und der Appenzeller Tracht, aber in der festen Absicht, sich dort ein einigermaßen vernünftiges Leben zu sticken.“ Mit eisernem Willen, Fleiß und Disziplin, unzähligen schlaflosen Nächten voller Arbeit und einsamen Entscheidungen bahnte sich die tüchtige Schaustickerin aus der Schweiz ihren Weg an die Spitze. Maria Antonia Räss erschuf in New York ihr eigenes „Fairy Tale“. Sie griff nach den Sternen, gründete ein Broderiehaus und avancierte zur Königin der Spitzen.

Den Berichten der Verwandten entnimmt man Einzelheiten über ihren Werdegang, ihr kluges Taktieren, die enge Zusammenarbeit mit den Geschwistern in der Heimat und das Leben in Amerika. Das Liebesleben der sogenannten „Crazy Woman“, der Umgang mit ihren Angestellten, Bekannten und Freunden, aber auch die Auswirkungen des Krieges und der Erfindung der Papiertaschentücher auf ihre Broderie waren Themen dieses Buches und gekonnt in die Geschichte verflochten.

Maria Antonias Eskapaden und ihre Kontakte mit berühmten Persönlichkeiten brachten die Einwohner in der Heimat zum Staunen. Die Stickerin aus Eggerstanden wurde zu einer Frau von Welt – die Mode-Ikone brachte bei ihren Besuchen neben zahlreichen Aufträgen auch jede Menge Glamour in die Appenzeller Wellenhügel.

Über diese faszinierende Persönlichkeit zu lesen war keine Sekunde langweilig! Ich hatte dabei diese anziehende, kleingewachsene Frau mit dem herzförmigen Gesicht und den eindringlichen schwarzen Augen dank der Abbildungen im Buch auch tatsächlich vor Augen. Maria Antonia Räss hat sich ihren Weg mit einer Stahlnadel bis an die Spitze gebahnt und ihr eigenes Fairy Tale gelebt. Und dennoch blieb sie im Herzen stets eng mit ihrer Heimat verbunden.

„Unsere Ohren sind Stille gewohnt. Wir können jedes Geräusch herausfiltern. Bläss zottelt mit den klirrenden Milchtansen über den Schotterweg. Ein Bauer dengelt seine Sense. Die Schellen aufgescheuchter Geißen klingeln ihre wilde Sinfonie. Stickende seufzen beim Sticheln zum Himmel. Und gelegentlich klappert eine Schere, die auf den Beistelltisch gelegt wird. Wenn die Jüngste in eine Karotte beißt, sehen alle von der Arbeit auf. Abends flechten wir die Hände ineinander, dann schleift noch der Wind seine Schleppe übers Gras. Tannen orgeln. Und Regen trommelt im Nussbaum auf eine Million Tambourins. Von den Hagelgeschützen auf dem Ziegeldach nicht zu reden. Diese Geräusche nehmen uns den Atem. Sie sind unser Herzton. In der Ferne vermissen wir ihn. Sehnsucht zerreißt unsere Brust. Zum Sterben kehren wir in die Wellenhügel zurück.“

FAZIT: „Die Stickerin“ ist ein Roman über eine außergewöhnliche Frau, die mutig ihren Weg suchte und nach den Sternen griff. Die Lebensgeschichte dieser ebenso talentierten wie smarten Geschäftsfrau wurde mir von der Schweizer Autorin Margrit Schriber auf unnachahmliche Weise nahegebracht. Der brillante Schreibstil, eine bildhafte Beschreibung von Charakteren und Szenerie sowie die akribische Recherche der historischen Hintergründe machten dieses beeindruckende Werk zu einem herausragenden und überwältigenden Leseerlebnis. Ich hatte nie zuvor von appenzellischer Stickerei gehört und mich völlig unbefangen und neugierig in diese Materie vertieft. Nach Lektüre dieses Buches werde ich dieses außergewöhnliche Kunsthandwerk und die unermessliche Arbeit, die hinter diesen hochwertigen und zauberhaften Produkten steht, niemals mehr vergessen. Margrit Schriber hat die Geschichte der Maria Antonia Räss zu Papier gebracht und sie für alle Zeiten davor bewahrt, in Vergessenheit zu geraten. 

Begeisterte fünf Bewertungssterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

Cover des Buches Das Abenteuer, eine Frau zu sein (ISBN: 9783312012589)
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Rezension zu "Das Abenteuer, eine Frau zu sein" von Margrit Schriber

Ein Leben für die Literatur
LEXIvor einem Jahr

Ein Leben für die Literatur

„Ich möchte einen Tupfen in den Himmel setzen. Den Schlenker meiner Unterschrift. Ein Mensch sollte sich in die Sterne schreiben. Es ist mein Credo. Das Leben ist viel zu kurz, viel zu einmalig, um es zu verschwenden.“ (Margrit Schriber)

Ich machte vor fast genau dreizehn Jahren durch das Buch „Die hässlichste Frau der Welt“ die Bekanntschaft der Autorin Margrit Schriber und setzte im Anschluss danach meine Lektüre mit den beiden historischen Romanen „Das Lachen der Hexe“ und „Die falsche Herrin“ fort. Bereits die ersten Seiten zogen mich aufgrund des exzellenten Schreibstils, einer hervorragenden Recherche sowie eines fesselnden Plots in den Bann. Historische Gegebenheiten wurden mit einer akribischen Liebe zum Detail vermittelt, bei den Protagonisten handelte es sich um starke Frauen, Persönlichkeiten, die jeweils ein Opfer ihrer Mitmenschen und der Zeit wurden. Weitere Bücher folgten, und meine Begeisterung ist bis zum heutigen Tag ungebrochen. Die Charakterzeichnung der Protagonisten ist stets in hohem Maße authentisch, die Autorin schreibt in klarer Sprache und Emotionen weckend. Ihre Werke empfand ich als tief beeindruckend, zum Nachdenken anregend, wobei ich aus jeder Lektüre immer wieder Zitate und Gedanken als „Perlen“ auf meinen Lebensweg daraus mitnehmen durfte.

Die kürzlich herausgegebene Autobiographie der Schriftstellerin weckte natürlich unverzüglich mein Interesse und bescherte mir in den letzten Tagen eine wahrhaft fesselnde und faszinierende Lesezeit. Denn Margrit Schriber präsentiert mit dieser Neuerscheinung ein äußerst persönliches Buch, in dem sie sehr viel über sich selbst preisgibt. „Das Abenteuer, eine Frau zu sein“ befasst sich mit ihrer Kindheit und ihrem Werdegang, es erlaubt Einblicke in ausgewählte Werke sowie Details zu deren Entstehung und den Protagonisten – starke Frauen, die in einer falschen Zeit geboren wurden und für den Versuch, ihre Träume zu verwirklichen, bestraft wurden. Man liest darüber hinaus auch von weiteren Erinnerungen, den Motivationen, Vorlieben, Aversionen und Eigenheiten, der Gefühls- und Gedankenwelt sowie den Wünschen und Träumen der Autorin. Das Buch enthält unzählige kleine Fragmente, die diese großartige Schweizer Autorin ihrer Leserschaft vor allem aber als Mensch, und nicht nur als Schriftstellerin, nahebringen. 

„Das Abenteuer, eine Frau zu sein“ schildert den Weg eines mutigen jungen Mädchens zu einer Schreibenden, die zunächst lernen musste, an sich selbst zu glauben, bevor sie ihren Traum verwirklichen konnte. Für manche war Margrit Schriber anfangs nur eine „schreibende Bankangestellte“ oder „s’Schriberli“, sie musste Missgunst und Eifersucht männlicher Kollegen, die Zudringlichkeit und Schamlosigkeit der Massenmedien und sogar erniedrigende Bemerkungen nahestehender Menschen zu ihrem Erfolg als Autorin hinnehmen. Doch den Tiefschlägen in ihrem Leben stehen auch Höhepunkte entgegen – in Form von Anerkennung, Ehrungen, Respekt der Autorenkollegen sowie die Ermunterung von Lesern, Buchhändlern und Kritikern. Margrit Schriber bringt dem Leser in dieser Autobiographie ihre Motivation nahe, ihr Leben der Literatur zu widmen und erzählt von den wichtigen Menschen und Meilensteinen ihres Lebens. Das Buch steckt voller kluger Lebenserfahrung und Weisheit und offenbart sehr viel Persönliches über den Menschen Margrit Schriber. 

„Die Welt zu verändern, mute ich mir nicht zu. Aber ich will genau hinsehen. Wissen, wer wir sind, wie wir sind, wie wir unser Leben meistern. Ich lasse mich inspirieren von meinem Tag. Es gibt so viel, das uns aufjubeln und zu ungeahnten Höhenflügen aufschwingen lässt. Und es gibt tausend Möglichkeiten zu scheitern. In meinen Texten erzähle ich davon. Vom Lebensweg des Menschen. Seinem Mut, der Kraft, der Befähigung zu Großem, seinen Beziehungen, auch von den Grenzen.“

„Diese Tätigkeit macht mich glücklich. Sie füllt mich aus. Ich vergesse, dass ich nur ein Aufblitzen in der Geschichte der Schöpfung bin.“

„Rückblickend bedeutet Schreiben für mich der abenteuerlichste Akt meines Lebens.“

Fazit: Mit dieser beeindruckenden und faszinierenden Autobiographie hat die begnadete Autorin aus der Schweiz ihre Lebensgeschichte zu Papier gebracht, die sehr viel von der Persönlichkeit und dem abwechslungsreichen, von Höhepunkten und Tiefschlägen begleiteten Werdegang Margrit Schribers erzählt. 

Begeisterte fünf Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung, für Fans der Autorin ist dieses Buch aus meiner Sicht ohnehin ein absolutes „must read“!

 

Cover des Buches Das zweitbeste Glück (ISBN: 9783312004812)
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Rezension zu "Das zweitbeste Glück" von Margrit Schriber

Ein ausdrucksstarkes Geschwisterpaar
beccarisvor 2 Jahren

Eigentlich geht es um Julie Helene Bider, die erste bekannte Schweizer Stummfilmschauspielerin Leny Harold. Doch sie wird jeweils in einem Atemzug mit ihrem Bruder Oskar Bider, dem berühmten Aviatiker und Flugpionier genannt. Beides sind sehr auffällige Persönlichkeiten, die den grossen Auftritt in der Öffentlichkeit lieben und alles Gewöhnliche, Langweilige und Vorhersagbare hassen. Leny Bider geht von jung an einen eigenen Weg, sie fühlt sich in festen Strukturen, u.a. dem Mädchen-Pensionat Clos du Matin, eingeengt und versucht, wo sie nur kann, auszubrechen. Ihr schauspielerisches Talent wird schnell von einflussreichen Personen der Film- und Theaterszene entdeckt, da Leny gerne die Nähe zu Schauspielern, Regisseuren, Sängern und Künstlern aller Art sucht. Ihren Bruder Oskar vergöttert sie geradezu, denn wie sie ist auch er vom Abenteuerlichen und Aussergewöhnlichen gefesselt. Die beiden führen ein filmreifes Leben, das tragischerweise in einem ebenso filmreifen Tod im Juli 1919 endet.

Der geschichtliche Roman wird in der Ich-Form von der Lebenspartnerin des Vaters von Leny und Oskar Bider erzählt. Sie lässt dabei Originalzitate aus dem Tagebuch von Julie Helene Bider einfliessen. Sie und ihr Sohn, der Leny zeitlebens in fast krankhafter Weise verehrt, sind nach dem Tod der Mutter zum Vater Jakob Bider gezogen. Von Leny wird die Freundin des Vaters nie richtig akzeptiert und als "die Pariserin des Vaters", da von dort kommend, bezeichnet.

Eine interessante und bereichernde Lektüre in einer ausserordentlich schönen, der Zeit entsprechenden Sprache.

Gespräche aus der Community

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Zusätzliche Informationen

Margrit Schriber im Netz:

Community-Statistik

in 156 Bibliotheken

auf 52 Merkzettel

von 7 Leser*innen gefolgt

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