Maria Àngels Anglada

 3,9 Sterne bei 37 Bewertungen

Lebenslauf von Maria Àngels Anglada

Maria Àngels Anglada, 1930 in Vic geboren, 1999 in Figueres gestorben, gilt als eine der renommiertesten Autorinnen Kataloniens, die sowohl für ihre Prosa als auch für ihre Gedichte, literaturkritischen Studien und Essays verehrt wird und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. "Die Violine von Auschwitz" ist ihr bekanntestes Werk, das sich allein in Katalonien über 100 000 Mal verkaufte und in 12 Ländern erscheint.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Maria Àngels Anglada

Cover des Buches Die Violine von Auschwitz (ISBN: 9783442742981)

Die Violine von Auschwitz

 (37)
Erschienen am 07.11.2011

Neue Rezensionen zu Maria Àngels Anglada

Cover des Buches Die Violine von Auschwitz (ISBN: 9783442742981)

Rezension zu "Die Violine von Auschwitz" von Maria Àngels Anglada

Die Violine von Auschwitz
Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren

Auch unter den Nazis gab es Personen, die noch menschlich waren, zumindest halbwegs. Aus der Sicht eines KZ-Häftlings erzählt, der sein Verhalten den abstrusen Vorstellungen der Aufseher anpasste und dadurch überlebte.

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Cover des Buches Die Violine von Auschwitz (ISBN: 9783630873268)
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Rezension zu "Die Violine von Auschwitz" von Maria Àngels Anglada

Rezension zu "Die Violine von Auschwitz" von Maria Àngels Anglada
WinfriedStanzickvor 10 Jahren

Der vorliegende Roman der 1930 in Vic in Katalonien geborenen und 1999 in Barcelona gestorbenen Autorin ist tatsächlich die literarische Entdeckung, als die ihn der Verlag in seiner Ankündigung beschreibt. 1996 erschien das Buch erstmals auf Katalanisch in Barcelona, doch erst seine Übersetzung ins Spanische elf Jahre später verschaffte ihm seinen unglaublichen internationalen Durchbruch mit Übersetzungen in mittlerweile über einem Dutzend Ländern.

Jorge Semprun, selbst Insasse eines KZ`s der Nazis und Überlebender hat viel dazu beigetragen, denn er nannte "Die Violine von Auschwitz" von allen Texten über die Lager der Nazis, die nicht von Überlebenden stammen, jene Erzählung, die die meiste Wahrheit transportiere. Er war von dem Buch so bewegt, dass er ein Drehbuch verfasste, das bislang aber auf eine Verfilmung wartet.

Maria Angels Anglada kleidet ihre bewegende Geschichte in eine Rahmenhandlung. Im Dezember 1991 lernt der Musiker Climent bei einem Gastspiel in Krakau die polnische Geigenspielerin Regina kennen. Er ist von dieser Geigerin, ihrem Spiel und vor allem von ihrem Instrument dermaßen beeindruckt, dass er unbedingt wissen möchte, was es mit Reginas Instrument auf sich hat. Und Regina erzählt ihm die Geschichte der Violine von Auschwitz" und übergibt ihm beim Abschied ihre mühsam ins Englische übertragenen Aufzeichnungen. "Du musst sie Angels geben, dachte ich nach den ersten paar Seiten..."

Und das hat er getan und Angels hat einen Roman daraus gemacht, wie man ihn so tatsächlich in der Literatur über Auschwitz in dieser Kraft und Stärke selten gelesen hat.

Erzählt wird von dem jüdischen Geigenbauer Daniel, der im Dreiflüsselager, einem Nebenlager von Auschwitz inhaftiert ist. Demütigende Arbeit bis weit über den Rand der Erschöpfung, katastrophales Essen und unvorstellbare hygienische Bedingungen kennen wir aus den Berichten von Primo Levi und vielen anderen. Daniel findet immer wieder Freunde und begegnet Gesten, die ihm das Überleben im Lager ermöglichen. Er bewältigt viele Situationen, die ihm das Leben retten. Doch seine größte Bewährungsprobe hat er zu bestehen, als der Lagerkommandant ihm den Auftrag erteilt, eine Geige nach den Maßen einer Stradivari zu bauen.

Dieser eigentlich unerfüllbare Auftrag gibt Daniel Auftrieb. Während seiner akribischen Arbeit unter letztlich unmöglichen Bedingungen an der Geige kann er für kürzere Zeitabstände die Gräuel und die Todesherrschaft des Lagers vergessen und flieht phasenweise in seine eigene Welt, in der die Schönheit, die Eleganz und die Anmut der Musik und der sie hervorbringenden Instrumente dominieren.

Doch es dauert nicht lange, da erfährt Daniel, dass die ihm gestellte Aufgabe Teil einer unmenschlichen Wette ist. Für den Fall, dass die Geige nicht den Vorstellungen des Lagerkommandanten entsprechen sollte, muss Daniel als Versuchskaninchen für die berüchtigten Experimente des KZ-Arztes Rascher zur Verfügung stehen. Dessen Unterkühlungsexperimente sind im ganzen Lager berüchtigt und haben auch schon vielen Menschen das Leben gekostet.
Daniel weiß nicht, bis wann er die Geige fertig stellen muss, er weiß nur, das ihm wenig Zeit bleibt.

Maria Angels Anglada hat aus dem ihr vorliegenden Material einen authentischen Roman gemacht, dem es auf 160 Seiten gelingt, eine Dichte und eine sprachliche Kraft zu entwickeln, die ihn zu den außergewöhnlichsten literarischen Zeugnissen über Auschwitz macht.
Gleichzeitig ist er ein Dokument tiefer Menschlichkeit und ein Zeugnis von der Völker überspannenden Faszination der Musik.

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Cover des Buches Die Violine von Auschwitz (ISBN: 9783630873268)
sabatayn76s avatar

Rezension zu "Die Violine von Auschwitz" von Maria Àngels Anglada

Rezension zu "Die Violine von Auschwitz" von Maria Àngels Anglada
sabatayn76vor 11 Jahren

'Und ich komme an einen Ort, wo alles Licht erloschen ist.'

Inhalt:
Bei einem Konzert lernt der Pariser Musiker Climent die polnische Geigerin Regina kennen und zeigt große Begeisterung für den Klang ihrer Geige. Regina erzählt daraufhin von der Geschichte der Geige: ihr Onkel Daniel hat dieses Instrument im Konzentrationslager gebaut, an ihr hing das Schicksal und das Leben von Daniel, und sie ist das Einzige, das ihr von ihrer Familie geblieben ist.

Mein Eindruck:
Maria Àngels Anglada vermischt in ihrem Roman 'Die Violine von Auschwitz' Realität und Fiktion. Den einzelnen Kapiteln vorangestellt sind authentische Dokumente vom Lagerleben, die Geschichte selbst beruht jedoch nicht auf Tatsachen. Die Autorin selbst ist keine Überlebende der Shoa, ihr Roman zeugt nicht von ihren eigenen Erfahrungen in einem KZ, und meiner Meinung nach spürt man dies beim Lesen. Zwar liest sich der Roman flüssig, ist sprachlich überzeugend und packend erzählt, doch fühlte ich mich emotional unbeteiligt, und es fehlte mir das 'gewisse Etwas', das ich zum Beispiel beim Lesen der Bücher von Imre Kertész, Max Mannheimer oder Ana Novac habe.

Mein Resümee:
Sehr empfehlenswert!

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