Rezension zu Die Violine von Auschwitz von Maria Àngels Anglada
Rezension zu "Die Violine von Auschwitz" von Maria Àngels Anglada
von sabatayn76
Rezension
sabatayn76vor 13 Jahren
'Und ich komme an einen Ort, wo alles Licht erloschen ist.' Inhalt: Bei einem Konzert lernt der Pariser Musiker Climent die polnische Geigerin Regina kennen und zeigt große Begeisterung für den Klang ihrer Geige. Regina erzählt daraufhin von der Geschichte der Geige: ihr Onkel Daniel hat dieses Instrument im Konzentrationslager gebaut, an ihr hing das Schicksal und das Leben von Daniel, und sie ist das Einzige, das ihr von ihrer Familie geblieben ist. Mein Eindruck: Maria Àngels Anglada vermischt in ihrem Roman 'Die Violine von Auschwitz' Realität und Fiktion. Den einzelnen Kapiteln vorangestellt sind authentische Dokumente vom Lagerleben, die Geschichte selbst beruht jedoch nicht auf Tatsachen. Die Autorin selbst ist keine Überlebende der Shoa, ihr Roman zeugt nicht von ihren eigenen Erfahrungen in einem KZ, und meiner Meinung nach spürt man dies beim Lesen. Zwar liest sich der Roman flüssig, ist sprachlich überzeugend und packend erzählt, doch fühlte ich mich emotional unbeteiligt, und es fehlte mir das 'gewisse Etwas', das ich zum Beispiel beim Lesen der Bücher von Imre Kertész, Max Mannheimer oder Ana Novac habe. Mein Resümee: Sehr empfehlenswert!