eine junge Frau flieht aus dem Senegal
von irismaria
Rezension
"Nennen wir sie Eugenie" von Maria Braig beruht auf einer wahren Geschichte einer jungen Frau, die aus dem Senegal flieht, weil sie zwangsverheiratet werden soll und bei dieser Gelegenheit bekannt, wird, dass sie eine Frau liebt, was im Senegal unter Strafe steht. Die Autorin hat auf der Grundlage dieses wahren Schicksals eine Geschichte geschrieben, die stellvertretend für viele Flüchtlingsschicksale steht. Man erlebt mit Eugenie die Trennung von ihrer Geliebten und die Entscheidung zur Flucht, die Situation in einer Sammelunterkunft und die Ungewissheit über ihr weiteres Schicksal. Doch Eugenie erlebt nicht nur Hilflosigkeit und Bürokratie, sondern trifft auch auf Menschen, die ihr helfen wollen.
"Nennen wir sie Eugenie" ist eine bewegende Geschichte, die den vielen Flüchtlingen ein Gesicht gibt. Die eingestreuten Infokästen finde ich hilfreich, Eugenies Erlebnisse einzuordnen. Leider ist das Buch mit 132 Seiten sehr kurz, ich hätte mir die ganze Erzählung ausführlicher gewünscht. Davon abgesehen kann ich den Roman sehr empfehlen, es ist ein Buch, das aufrüttelt und nachdenklich macht.