Picknick des Todes...
von parden
Kurzmeinung: Zwischendurch etwas langatmig - ansonsten wieder eine angenehme Krimiunterhaltung, begleitet von schönen Landschaften und gutem Essen...
Rezension
PICKNICK DES TODES...
Auf der einsamen Vogelinsel Île de Terre wird ein ermordetes Liebespaar aufgefunden. Jemand hat ihnen die Kehlen durchgeschnitten und mit dem Blut der Opfer eine Botschaft hinterlassen. Commissaire Philippe Lagarde tappt im Dunkeln, jede Spur scheint ins Leere zu führen. Kurz darauf werden zwei skelettierte Leichen gefunden. Auch an diesem Tatort entdecken die Ermittler eine zynische Botschaft des Mörders. Als ein weiteres Liebespaar plötzlich nicht mehr erreichbar ist, muss der Commissaire sich fragen: Ist er auf der Jagd nach einem Serienmörder?
Der Tod der lokalen Bürgermeisterin erschüttert das ganze Dorf. Pikant ist nur, dass sie nackt ermordet wurde, gemeinsam mit ihrem heimlichen Liebhaber auf der abgelegenen Vogelinsel vor der Küste, inmitten eines Picknicks in freier Natur. Aufgrund des personellen Engpasses bei der Polizei wird Kommissar Philippe Lagarde einmal mehr aus seinem Ruhestand gerufen, um mit seiner langjährigen Erfahrung möglichst schnell einen Ermittlungserfolg zu erzielen.
Die unerfahrene Gendarmin Annie Lucas soll Lagarde in Sainte-Mère-Eglise in seinen Ermittlungen unterstützen. Die Befragungen der in Frage kommenden Täter gestalten sich recht langatmig und werden unterbrochen durch einen weiteren makabren Fund. Wieder ein nacktes Liebespaar, abgelegen in freier Natur, die Spuren eines Picknicks noch ersichtlich. Doch diese Leichen sind bereits reichlich verwest bzw. mumifiziert. Was haben die beiden toten Liebespaare nur miteinander zu tun?!
Trotz der politischen Brisanz (immerhin eine tote Bürgermeisterin) und dem angeblichen Druck der Medien (abesehen von einer Pressekonferenz wird hier nichts Konkretes geschildert) lässt es Lagarde für meinen Geschmack recht gemächlich angehen. Die Mittagspause erstreckt sich zuverlässig über mehrere Gänge eines vollständigen Menüs, begleitet von passenden Getränken, und auch abends wird viel Wert gelegt auf kulinarische Leckerbissen.
Einerseits macht dies natürlich das Flair dieser Krimiserie aus, andererseits geraten die Prioritäten dadurch für mich zuweilen doch in eine Schieflage. Kommt Zeit, kommt Rat, könnte das Credo der Ermittlungen von Philippe Lagarde sein. Verbunden mit den zahlreichen beeindruckenden Landschaftsschilderungen wirken die Mordfälle dadurch eher wie ein lästiger Störfaktor, den man irgendwie wieder loswerden muss.
Die Auflösung des Falls empfand ich dann zwar als überraschend, aber doch auch als arg konstruiert. Das Motiv des Täters war für mich nicht wirklich nachvollziehbar, insofern blieb mir am Ende nur ein ernüchtertes: 'Hm...'
Die Autorin hat hier einen netten Wohlfühlkrimi geschrieben, der mit einigen Wendungen zu überraschen weiß, der es mit der Spannung aber nicht gerade übertreibt. Die Stimme von Bernd Reheuser passt zu der Vorstellung des Hauptcharakters, und entsprechend unaufgeregt erscheint auch sein Vortrag (ungekürzte Hörbuchfassung: 7 Stunden und 21 Minuten).
Ich bleibe aber weiter neugierig auf andere Folgen der Reihe!
© Parden