Maria Groß‘ neues Kochbuch kommt unter dem auf den ersten Blick lapidar wirkenden Titel „Natürlich Maria“ daher. Denkt man ein Weilchen darüber nach bzw. gelangt zum Untertitel, der da lautet: „Das Glück liegt in den kleinen Dingen. Rezepte für das Leben.“, bekommt der Titel einen tieferen Sinn. Und der liegt darin, mit unkomplizierten Rezepten zu einem raffinierten Gericht zu gelangen und so das Leben zu verschönern. Mission erfüllt?
Mit ihrem Vorwort startet Groß einen (kurzen) Rundumschlag zu ihrer Lebensphilosophie, wie alles begann und was es mit ihrem Wirtshaus auf sich hat. Das Vorspeisenkapitel läuft unter der Überschrift „Die Welt ist bunt“ und enthält Rezepte zu Salaten, (kalten) Suppen, Tatar o. Ä. Weiter geht’s mit unkomplizierten Wohlfühlrezepten im Kapitel „Koch dich glücklich“, Glücksmomenten zum Teilen unter „Das Leben ist süß“ und endet mit Grundrezepten und Anregungen zur Vorratshaltung im Kapitel „Marias Basics“. Abgerundet wird das Ganze mit einem alphabetischen und einem Register nach Kapiteln, sodass das Nachschlagen bzw. Wiederfinden von Rezepten bzw. Zutaten ein Klacks ist. In der Regel besteht ein Kapitel aus einem vorangestellten Abriss und den Rezepten, die ab und an von kurzen Einschüben unterbrochen werden.
Schon anhand dieses kurzen Abrisses zum Inhalt wird klar, dass schon die Gliederung des Buches sich an Groß‘ Wunsch nach Einfachheit hält, aber auch eine sehr persönliche Note hat. Gemäß Groß‘ Fokus auf Regionalität und Nachhaltigkeit ist auch klar, dass Einschübe zu ihren Ansichten Titel wie „Vor der Haustür wächst, was wichtig ist“ tragen. Die Rezepte reichen von einfachen mit wenigen Zutaten zu etwas komplexeren Gerichten, für die man auch mal exotischere Zutaten (etwa Manitoba-Mehl) benötigt. Nicht wenige der Rezepte landen auf meiner Sobald-als-möglich-ausprobieren-Liste wie Linsensuppe mit Limette, Semmelknödel mit Pilzgulasch, Kräutercrêpes mit Schmand, Himbeergratin, Roggenbrötchen sowie Gebackener Spitzkohl, den ich erst kürzlich recht ähnlich in einem Restaurant gegessen habe. Natürlich ist „Natürlich Maria“ auch Marketing in eigener Sache, aber auf sympathische Art. Für die Alltagstauglichkeit wären Zeitangaben hilfreich gewesen, damit man abschätzen kann, wie lange man (ungefähr) braucht, bis ein Gericht auf dem Tisch steht. Alles in allem ist „Natürlich Maria“ aber ein Kochbuch, das die eigene kleine Welt mit Maria Groß‘ Rezepten in der Tat ein klein wenig besser, weil genüsslicher machen kann, insofern: Mission erfüllt.