Cover des Buches Mittenrein ins Leben: Roman (ISBN: 9783843706353)
Rezension zu Mittenrein ins Leben: Roman von Maria Linke

Auf Neustart

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Nette Unterhaltung

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren
Es kommt knüppeldick für Hilde! Ihr Chef und gleichzeitig Ex-Schwiegervater stirbt. Der Mann, der ihr nach der schwierigen Scheidung die Stange gehalten hat, eher auf ihrer Seite, als auf der Seite seines Sohnes stand und ihr mit einem Sekretärinnenjob, eine auskömmliche Stelle und Unabhängigkeit ermöglicht hat, ist tot. Die Beerdigung ist noch nicht lange vorbei, da setzt ihr der Exmann den Stuhl vor die Tür, abgespeist mit ein 3 Monatsgehältern sitzt sie in der Eifel und weiß nicht, was die Zukunft bringen soll. Da ist Onkel Alfred und Tante Röschen, sie waren immer eine Stütze für sie, aber die beiden werden immer älter und trotzdem reden sie uneigennützig Hilde zu, in Köln einen Neuanfang zu wagen. Schließlich ist man mit 48 Jahren noch längst nicht abgeschrieben. Aber nach gefühlt 500 Bewerbungen und genauso vielen Absagen, erkennt Hilde, dass der Arbeitsmarkt nicht auf sie gewartet hat. Nichtstun ist auch keine Lösung, deshalb macht sie sich mit einer 1 Mann Putzagentur selbstständig. Aber bald hat die großherzige Hilde einen ganzen Stall von Schützlingen angesammelt, für alle hat sie ein offenes Ohr und hilft wo sie kann, weit über ihre bezahlte Putztätigkeit hinaus. Nur sie selbst bleibt dabei auf der Strecke. Als sie Antonia kennenlernt, eine junge, chronisch kranke Frau, nützen beide ihre Kochleidenschaft und gründen einen „Supperclub“. Letztendlich fügt sich alles zusammen, Hildes Schützlinge werden versorgt, versöhnt, verkuppelt oder begraben und endlich kann sie an sich selbst denken und ganz nebenbei auch an eine neue Liebe, die sich unerwartet entwickelt hat
.
Trotz aller Wendungen und Situationskomik, die die Autorin einsetzt, bleiben die Figuren letztendlich sehr eindimensional und blass. Warum Hilde, als herzensgut und liebevoll beschrieben, die Auswanderungspläne ihres Sohnes im Nebensatz abhandelt, bleibt unklar. Auch dass sie sich nach 20jähriger Berufstätigkeit als Sekretärin von ihrem Exmann einfach den Stuhl vor die Türe setzen lässt, ohne Abfindung oder ausreichende Sicherheit für den studierenden gemeinsamen Sohn, ist unlogisch. Aber es soll ja nur eine schöne Unterhaltung sein, deshalb sollte man diese Logiklöcher nicht allzu wichtig nehmen und sich einfach für einige Stunden ohne große Ansprüche unterhalten lassen. Dazu passt das sehr gut gestaltete, fröhliche Titelbild, das richtiges Sommergefühl vermittelt.
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