Maria Pourchet

 3,7 Sterne bei 12 Bewertungen
Autor*in von Feuer, Alle außer dir und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Maria Pourchet, 1980 in Épinal, Lothringen, geboren, ist eine der wichtigsten literarischen Stimmen Frankreichs und gilt als »weiblicher Houellebecq« (Die Literarische Welt). Bei Luchterhand ist 2023 der Roman »Feuer« erschienen, der u.a. für den Prix Goncourt nominiert war. Für ihren neuen Roman »Western« wurde sie 2023 mit dem renommierten Prix de Flore ausgezeichnet. Die promovierte Soziologin lebt heute als Schriftstellerin und Drehbuchautorin in Paris.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Alle außer dir (ISBN: 9783630877822)

Alle außer dir

 (2)
Neu erschienen am 28.08.2024 als Gebundenes Buch bei Luchterhand.

Alle Bücher von Maria Pourchet

Cover des Buches Feuer (ISBN: 9783442774876)

Feuer

 (9)
Erscheint am 12.02.2025
Cover des Buches Alle außer dir (ISBN: 9783630877822)

Alle außer dir

 (2)
Erschienen am 28.08.2024
Cover des Buches Feuer (ISBN: 9783844548709)

Feuer

 (1)
Erschienen am 09.05.2023

Neue Rezensionen zu Maria Pourchet

Cover des Buches Alle außer dir (ISBN: 9783630877822)
Luisabellas avatar

Rezension zu "Alle außer dir" von Maria Pourchet

Die Geschichte der ungebundenen Frauen ist noch sehr kurz — plaidoyer pour la liberté des femmes
Luisabellavor 25 Tagen

»Adèle, beteilige dich nicht an deiner eigenen Unterdrückung. Ich werde dir nichts Universelleres beibringen können.« (S.107) 💘

Marie liegt nach der Geburt ihrer Tochter Adèle 👶 im Krankenhaus. Die promovierte, gewollt-alleinerziehende Parisienne verschönt nichts an der Geburt und vergleicht das Gefühl ihres Körpers danach mit dem Beginn des Weltuntergangs. In dieser Situation beginnt sie ihre Tochter in Gedanken anzusprechen und schreibt ein Buch über ihre Reflexion der Situation, ihrer eigenen Tochter-Mutter-Beziehung, dem Frausein und den damit verbundenen Erwartungen, Anforderungen, Unzulänglichkeiten, Grenzen, Anfeindungen statt Schwesternschaft unter Frauen. 

Marie befreit sich mit dieser Brandrede selbst aus der toxischen Beziehung mit ihrer (narzisstischen) Mutter, deren Ansprüchen sie seit ihrer Kindheit nie gerecht werden konnte und dem damit verbundenen Erbe, das sie als Mutter nicht antreten möchte. Die Protagonistin sieht ihre Mutter durchaus als Kind ihrer Zeit und der patriarchalen Sozialisierung, aber hält dem entgegen, dass wir uns entscheiden können, was wir daraus machen. Sie verzeiht ihrer Mutter nicht, aber bringt Verständnis für diese Frau auf. Für Adèle wünscht sie sich andere Chancen und Liebe, wohl bewusst, dass sie einen Teil dazu beitragen kann. Und das tut sie. Im Schreiben findet sie ihre Ausflucht, ihre Rettung, ihre Ruhe. 

»Alle ausser dir« von Maria Pourchet ist ein eindrücklicher, flammender, großartiger Roman, der das Patrichariat und unsere Sozialisierung kritisiert, aber dabei aufzeigt, wofür es sich zu kämpfen lohnt: Die Freiheit der Frauen. 🔥 Es steht so viel zwischen den Zeilen, dass maus das schmale Buch direkt wieder von vorne lesen kann. Großartig ist der anklagende, wütende, zärtliche und reflektierende Schreibstil, das Auseinandernehmen der internalisierten, toxischen Glaubenssätze (kursiv geschrieben) und die Message dieses Romans ist einfach großartig💥🥵 

»Hör gut zu, Adèle. Die Geschichte der ungebundenen Frauen ist noch sehr kurz. Halte sie gut fest, deine Freiheit.« (S.169) ❤️‍🔥

Beaucoup d'amour pour ce roman féministe 🩷🧡💛 und ganz grosse Leseempfehlung 🖤


BTW: Wie schön ist bitte das Cover? 🥹

Cover des Buches Alle außer dir (ISBN: 9783630877822)
Hyperikums avatar

Rezension zu "Alle außer dir" von Maria Pourchet

Gelungene Befreiung aus einer prägenden Mutter - Tochter Beziehung
Hyperikumvor einem Monat

Marie lebt in Paris. Ihr Elternhaus in den Vogesen hat sie längst hinter sich gelassen, ihr Studium abgeschlossen und ihren Doktor gemacht. Sie ist fünfunddreißig, hat gerade entbunden und sich entschlossen, die kleine Adèle allein großzuziehen. Die Erste, die Marie nach der Geburt anruft, ist ihre Mutter. Nach zehn Stunden Schmerz, Blutungen und einer nicht wirkenden Periduralanästhesie wirft die Mutter ihr vor, sie habe sich nicht gründlich genug auf die Geburt vorbereitet. 

Sie wartete vor der Schule auf ihre Mutter, ganze Abende auf Männer, auf Antworten und am Tag der Geburt, auf die Pille, die ihr die Spannung aus der Brust nehmen soll. Das Warten hat sie gelernt. 

Marie kann sich an keine Umarmung erinnern, aber vernünftig war die Mutter in ihren Verboten: kein Fernsehen, keine Barbie, keine Bluejeans, keinen Zucker, kein Mehl, keinen weißen Reis, alles zum Besten des Kindes, das sich nach Kohlehydraten verzehrte.

Als sie mit der Mutter durch die Stadt ging, schaute ein Mann, im Alter ihres Vaters sie an. Die Mutter ohrfeigte sie, alle blieben stehen, blickten auf die Szene.


Das soll dir eine Lehre sein, mit wildfremden Männern zu flirten. S. 100


Nicht mir galt die Ohrfeige, die dafür sorgte, dass sie zehn Jahre lang den Blick vor Männern senkte. Sie war einfach die Erstbeste, die sie stellvertretend für alle gutbürgerlichen Frauen dieser Stadt in Empfang nehmen musste, für all jene, die, stolz und hochnäsig, meine Mutter am Rand hatten stehen lassen. S. 102

Fazit: Maria Pourchet beschreibt eine verheerende Kindheit. Ihre Protagonistin setzt sich im Krankenhaus mit den Demütigungen auseinander. Der Rahmen ist passend, weil es auch hier unterschwellige Vorhaltungen hagelt. Tausend Worte fallen ihr rückblickend ein, die ihr das Gefühl gaben wertlos zu sein. Die sie geprägt haben, so wie ihre Mutter von der eigenen Mutter gebrieft wurde. Maries Mutter hat alle eigenen Selbstzweifel und das Gefühl der Unzulänglichkeit schonungslos, wie Gift in die Tochter sickern lassen. Die Tochter, nun selbst Mutter geworden, will ihr Erbe durchbrechen, ihrer Tochter neue Chancen für den eigenen Lebensweg mitgeben und muss deswegen in die schmerzliche Innenschau. Die Sprache der Autorin ist bewusst anklagend. Sie lässt ihre Protagonistin zurückgeben, was sie selbst erdulden musste. Am Ende wird die Geschichte versöhnlich, der Knoten ist gelöst, Marie spürt Luft in sich aufsteigen, wo vorher kein Raum war. Eine überaus kluge, gelungene Beschreibung einer Befreiung aus einer vergifteten Mutter – Tochterbeziehung. 

Cover des Buches Feuer (ISBN: 9783844548709)
3lesendemaedelss avatar

Rezension zu "Feuer" von Maria Pourchet

Feuer von Maria Pouchet
3lesendemaedelsvor einem Jahr

Ein Mann und eine Frau treffen sich durch Zufall in Paris. Laure, Professorin und Mutter, erstarrt in ihrem leidenschaftslosen Familienleben. Clémant, der Banker, der auf höchster Ebene nach Gewinnmaximierung strebt, das Ansehen seines Arbeitgebers pushen soll, dennoch zuhause nur mit seinem Hund spricht und für Online-Sex viel Geld ausgibt. Sie stürzen sich in eine Affäre, deren Anziehungskraft einem ständigen Auf und Ab unterworfen ist. Doch Clémant gerät in einem depressiven Strudel, da sein Hund, der einzige beständige Halt seines Lebens, krebskrank wird. Laure hingegen sorgt sich um ihre 17-jährige Tochter Véra, die rebellisch ständig in Schwierigkeiten steckt, aber dennoch über eine sensible Antenne verfügt, um ihrer Mutter auf die Schliche zu kommen.
Die Schriftstellerin seziert schonungslos die Treffen des ungleichen Paares, die nicht nur miteinander, sondern auch ihre Umgebung in einen Abgrund reißen.

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Community-Statistik

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auf 7 Merkzettel

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