Rezension zu "Schicksal" von Zeruya Shalev
Atara wird von ihrem Vater ein Leben gekränkt und in ihrer Kindheit riss er ihr sogar büschelweise die Haare aus. Auf dem Sterbebett findet der Vater für seine Verhältnisse zärtliche und versöhnliche Worte. Allerdings spricht er von einer Rachel. Atara ist sofort klar, sie ist der Schlüssel zu ihrem Schicksal. Als sie es endlich schafft diese Frau ausfindig zu machen und mit ihr ein Treffen zu arrangieren, stösst auf eine verschlossene Tür, die ihr nicht aufgemacht wird. Rachel ist verwirrt. Mit dieser Frau, die sich als Tochter von Meno ausgibt, kommt der Schmerz der brachialen Trennung vor 70 Jahren in ihr wieder hoch. Die Erinnerungen erfassen sie derart durchringend, dass sie sich nicht imstande sieht, sich mit der Frau zu treffen. Aber als ihr Sohn sie besucht, steht Atara noch immer vor dem Haus und kommt mit ihm zu ihr hoch. Sie erzählt den beiden, wie sich mit Meno den Lechi angeschlossen hat. Zusammen wollten sie für Freiheit Israels kämpfen.
Atara und Rachel erzählen ihren Lebensweg. Was man bei der einen nicht so detailliert erfährt, schildert die andere. Obwohl Maria Schrader und Eva Meckbach ihrer Charaktere durch Stimme eine Authentizität verleihen, hatte ich manchmal Mühe die Frauen auseinanderzuhalten.
Ich habe zu diesem Buch gegriffen, da es leider nicht allzu viele Literatur über den Konflikt in Israel gibt. Auch wenn es fiktive Romane sind, erhalten die Menschen dort eine Stimme und Aufmerksamkeit.