"Dieses Buch kann mehr für die Gleichberechtigung tun als alle Reden dieser Welt" verspricht der Klappentext des ersten Romans der jungen Schwedin Maria Sveland. Unter Gleichberechtigung verstehe ich jedoch nicht, dass nur die schlechte Seite der Männer aufgezeigt wird.
Verpackt werden diese oberflächlichen Vorwürfe in der Geschichte Saras, die sich eine Auszeit von Familie und Alltag nimmt und allein nach Teneriffa fliegt. Auf ihrer Reise liest sie "Angst vorm Fliegen" von Erica Jong. Sie beneidet Erica um ihr ausschweifendes Leben in den 70er Jahren.
Sara selbst ist in den 80er Jahren aufgewachsen und sieht auch darin eine Ursache, dass die Frauen ihres Alters bitterfotzig sind. Eine Bitterfotze ist verbiestert, spießig, aggresiv und lustlos.
Auf über 270 Seiten zergeht Sara in Selbstmitleid. Sie ist gefrustet, weil sie ihr Leben als Mutter nicht erfüllt. Ich habe sie manches Mal fragen wollen, warum sie ihr Leben dann nicht selbst in die Hand nimmt und etwas ändert. Nur jammern nützt nichts.
Maria Sveland
Lebenslauf
Laut und wütend für den Feminismus: Maria Karolina Sveland wurde 1974 in Örebro, Schweden geboren. Nach einem Studium am Institut für Film- und Fernsehwissenschaften in Stockholm arbeitete sie als TV- und Hörfunkjournalistin.
2007 veröffentlichte Sveland in Schweden ihren Debütroman »Bitterfittan«, der für gewaltiges Aufsehen unter den Lesern, den Kritikern und den Medien sorgt und wochenlang auf den Bestsellerlisten stand.
Darin erzählt Sveland mit starker Sprache vom noch lange nicht beendeten feministischen Kampf für eine Gleichberechtigung der Geschlechter. Eine deutsche Übersetzung erschien 2009 unter dem Titel »Bitterfotze«.
Zehn Jahre später, 2019, folgt ein zweiter Band, in dem die Protagonistin Sara sich weiter gegen Vorurteile und Rollenbilder der Gesellschaft zur Wehr setzen muss – laut der Autorin hat sich nicht viel getan in dem Jahrzehnt.
Sveland selbst hat zwei Söhne, stellt aber klar, dass »Bitterfotze« kein autobiographischer Roman ist, sondern vielmehr auf nur von ihren eigenen Erfahrungen inspiriert ist.
Alle Bücher von Maria Sveland
Bitterfotze
Häschen in der Grube
Immer noch Bitterfotze
Bitterfotze
Neue Rezensionen zu Maria Sveland
Rezension zu "Bitterfotze" von Maria Sveland
Sara ist auf dem Weg in den Süden. Eine Reise, die sie weg führt von Mann und Kind. Ein wohlverdienter Urlaub eigentlich, wäre da nicht das schlechte Gewissen. Ein Gewissen, welches scheinbar nur Mütter plagt und Väter verschont, auch wenn diese die ersten Jahres ihres Kindes oft nur marginal miterleben. Doch warum ist es für Frauen so schwer auch mal an sich zu denken? Weshalb werden sie für diese kleinen Freiheiten des Alltags so streng ins Gericht genommen? Ist Schweden wirklich so emanzipiert, wie es sich gibt? Diese Fragen und mehr gehen Sara auf ihrer Reise im Kopf herum.
Vor fünf Jahren fand ich dieses Buch noch schrecklich – meine erste Testleserunde auf lovelybooks.de und dann ein solcher Schuss in den Ofen. Doch nach einigen Jahren Pause, die ich dafür nutzte erwachsen zu werden, kann ich die Richtung aus der Sveland kommt um dieses Buch zu schreiben, durchaus nachvollziehen. Es ist eine fiktionalisierte Bestandsaufnahme, vierzig Jahre Emanzipation, was nun? Oder vielmehr, was hat sich reell verändert, wenn sich überhaupt etwas verändert hat?
Dabei demontiert Maria Sveland das mustergültige Bild, welches wir Kontinentaleuropäer vom Land der Frauenquoten haben. Denn während die Rollen in den Anfängen von Hauptfigur Saras Ehe noch beneidenswert gleichberechtigt sind, kippt das Verhältnis sobald ihr Sohn auf der Welt ist. Wie soll es anders auch sein – sie bleibt zu Hause beim Kind und er geht arbeiten. Je mehr sich das Paar dem klassischen Rollenbild annähert, desto bitterer wird Hauptfigur Sara (auch hier kann ich nur sagen, wie soll es auch anders sein). Sveland beschreibt am Beispiel ihrer Figuren die schwedische Ehe und wie diese scheinbar ohne das Zutun der Beteiligten in ein Ungleichgewicht gerät, welches deutsche Frauen sicher genauso kennen und beklagen.
Sveland bleibt ihren Figuren jedoch treu, so wie deren Realität. Dies ist keine Kampfansage an die Männerwelt, keine Idealvorstellung der Welt in der sich die Frauen endlich von den Ketten des Patriarchats befreien, sondern einfach nur die Geschichte Saras, die allerdings einiges an Gemeinsamkeiten aufweist, mit dem was schwedische Frauen und Frauen aus ganz Europa sich so täglich von den Männern der Schöpfung bieten lassen müssen und wie wenig sie oft dagegen tun können, was zwangsläufig zu einer Bitterkeit führt, die selbst eine glückliche Ehe, wie die von Sara und ihrem Mann gefährden kann.
Ein intelligenter Roman für junge und jung gebliebene Frauen, die sich einmal auf sanfte Weise mit Frauenthemen auseinandersetzen möchten.
Rezension zu "Bitterfotze" von Maria Sveland
Gähn. Selbstmitleidsgeseiere von frustrierten Mädels die mit ihrem Leben nicht klarkommen braucht niemand. Konnte es nicht zu Ende lesen.
Schlechter Stil in jeglicher Hinsicht.
Gespräche aus der Community
Zusätzliche Informationen
Maria Sveland wurde am 26. November 1974 in Schweden geboren.
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