Rezension zu "Lautlose Welt" von Maria Wallisfurth
In "Lautlose Welt" berichtet Maria Wallisfurth vom Leben ihrer gehörlosen Eltern Anfang des 20. Jahrhunderts.
Damals wurde Gehörlosigkeit noch als Taubstummheit bezeichnet, vor diesem historischen Hintergrund wird dies auch in dem Buch so gemacht.
Die taubstumme Maria wächst mit vielen Geschwister auf einem Hof in der Eifel auf. Mühsam lernt sie an der Taubstummenschule in Aachen Sprechen und das Absehen von den Lippen. In den Ferien und nach der Schulzeit arbeitet sie hart auf dem elterlichen Hof und lebt das Landleben.
Nach einiger Zeit kehrt sie wieder nach Aachen zurück, arbeitet dort und lernt gleichaltrige Taubstumme kennen. Sie verliebt sich in Wilhelm und hofft auf eine glückliche Zukunft.
Die hörende Tochter von Maria und Wilhelm, Maria Wallisfurth, erzählt in diesem Buch die Geschichte ihrer Eltern. Sie nimmt dabei die Rolle eines unbeteiligten Erzählers ein.
Die Geschichte ist in der Gegenwart erzählt und ist in einfacher Sprache geschrieben. So erlebt man die Welt ähnlich wie die taubstumme Maria, die viele Eindrücke ohne sprachliche Kategorien wahrnimmt.
Manche Teile fand ich etwas langweilig, wenn sehr detailliert und langatmig Räume, Gärten, Dekorationen und Arbeitsweisen beschrieben werden. Es bringt einem den harten Alltag einer vergangenen Zeit näher.
Insgesamt gesehen ein interessantes Buch, das ich gerne gelesen habe, da ich auch beruflich mit Hörgeschädigten zu tun habe. Mag sein, dass es mir ohne den beruflichen Hintergrund weniger gefallen hätte.