Marian Engel

 3,9 Sterne bei 22 Bewertungen
Autor*in von BÄR.

Lebenslauf

Marian Engel (1933-1985) wurde in Toronto, Kanada, geboren. Sie studierte Franzöisch in Aix-en Provence und arbeitete als Übersetzerin in England. Für ihr Werk wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Toronto Book Award. »Bär« ist ihr bekanntester Roman, den sie 1976 veröffentlichte und für den sie mit dem General Gouverneurs Award, dem wichtigsten literarischen Preis Kanadas, ausgezeichnet wurde. Marian Engel war 1973 Gründungsmitglied und erste Vorsitzende der Writer‘s Union of Canada.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Marian Engel

Cover des Buches BÄR (ISBN: 9783442759569)

BÄR

 (22)
Erschienen am 28.02.2022

Neue Rezensionen zu Marian Engel

Cover des Buches BÄR (ISBN: 9783442759569)
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Rezension zu "BÄR" von Marian Engel

Nicht kuschelig, sondern rau
fredefinskevor 2 Jahren

Bereits 1976 erschienen , gehört Bär von Marian Engel wohl zu den Wegbereitern der feministischen Literatur, zu den ersten Büchern, die mit der weiblichen Sexualität spielen, sie ausleben und auf eine neue Ebene des Möglichen heben. 

Es geht um Lou, eine Bibliothekarin, die einsam in ihrem Haus lebt, für die Arbeit aus ihrer Höhle kommt und sich nach Berührung sehnt. Nur kennt sie niemanden in der Umgebung und hat stattdessen Sex mit dem Direktor des Instituts, bei dem sie arbeitet. Als sie im Sommer auf einer Insel den Nachlass von Oberst Jocelyn Cary katalogisieren soll, fragt sie sich zunächst, wie sie die absolute Einsamkeit überleben soll, doch sie ist nicht alleine: Auf der Insel lebt ein Bär, um den sie sich ebenfalls zu kümmern hat - hat ihr vorher nur niemand etwas von gesagt. Sein Fell ist kuschelig, seine Zunge rau, Lous Lust sprüht farbenfroh. 


Engel beschreibt die Beziehung zwischen Mensch und Natur, den Wandels Lous in Bezug auf den Ortswechsel, das Alleinsein und die neugewonnene Gesellschaft großartig, eröffnet Perspektiven und lässt viel Raum zur Interpretation. Sprachlich hatte ich Probleme, wirkt die Sprache oftmals doch ein wenig antiquiert, die Handlung ließ mich ein wenig zurückhaltend zurück. Dennoch: Ein wichtiges, fortschrittliches Werk!

Cover des Buches BÄR (ISBN: 9783442759569)
book_cactuss avatar

Rezension zu "BÄR" von Marian Engel

Nicht sicher...
book_cactusvor 2 Jahren

Achtung Spoiler:


Meine Meinung:

Ich dachte & war mir auch ziemlich sicher, dass das Wort "Bär" auf dem Klappentext metaphorisch gemeint ist - well, I was wrong. Die Frau hat wortwörtlich Sex mit einem Bären. Es wurde nichts "schön" geredet (wobei - ist das überhaupt möglich bei so einem Thema?), was mich echt geschockt und ganz ehrlich gesagt, etwas sehr angewidert hat. Das Nachwort hat dann schon wieder eher Sinn ergeben & ich konnte gewisse Verbindungen "sehen", die da beschrieben wurde bzw. kann ich schon irgendwie einsehen, was jetzt die Moral war oder auf was Marian Engel hinaus wollte... (?) Andererseits war es einfach nur seltsam, absurd und speziell. Empfehlen würde ich es jetzt nicht unbedingt, obwohl die Sprache (abgesehen gewisser Szenen, bei denen es mir too much war) sehr toll war. Vor allem wenn die Autorin die Landschaft Kanadas beschrieb oder das Innenleben der Protagonistin, wenn Selbstzweifel sie packten, was ihren Job betraf. Zudem hatte ich das Buch innert 3-4 Stunden durch und es war ein unterhaltsamer Begleiter auf einer langen Autofahrt. 

Vielleicht bin ich auch einfach zu blöd, wenn ich andere Rezensionen lese - aber ich hab's halt wirklich erst im Nachwort halbwegs verstanden, worum es eigentlich ging :,) 


Trotz allem würde ich aber nicht sagen, dass es ein schlechtes Buch war. Es war mir persönlich einfach zu bizarr.


Meine Bewertung:

3 Sterne


Cover des Buches BÄR (ISBN: 9783442759569)
esb07s avatar

Rezension zu "BÄR" von Marian Engel

Lou und der Bär
esb07vor 2 Jahren

Die Bibliothekarin Lou wurde von ihrer Institut nach Norden des Kanadas auf eine Flussinsel geschickt, um dort in für staatlichen Bibliothek geerbten Haus die Bücher katalogisieren. In einem Haus ohne jegliche Zivilisation und dazu gehörende Bär, deren Existenz sie erst auf dem Insel erfährt, wurde sie allein auf sich gestellt. Lou, die normalerweise eher unterwürfig und zurückhaltend lebt, musste sie sich nicht nur im rauen Natur zurechtfinden, sondern auch um den Bären kümmern. Einen Sommer lang lebt Lou und der Bär zusammen, nähern sie sich Stück für Stück an und als sie den Insel verlässt, ist sie nicht mehr die selbe Lou, die sie vor Monaten war...

Bereits in 1976 erschien „Bär“ von Marian Engel- die 1985 im Alter von 52 gestorben ist- wurde damals mit dem „General Gouverneurs Award“, dem wichtigsten literarischen Preis Kanadas, ausgezeichnet und bis heute einer der wichtigsten Romanen Kanadas gilt. Ich muss zugeben: bis diese Neuentdeckung vom BTB Verlag, war das Buch mir unbekannt und ob ich was verpasst habe, bin mir nicht so sicher. Denn ich habe es zwar gern gelesen, aber einige Schilderungen waren für mich doch etwas bizarr. Im Nachwort heißt es, dass die bestimmte Szene hier ganz bewusst geschriebenen worden, um realistisch zu wirken, also nichts mit Fantasie oder mit Fanatismus zu tun. Und ja.. Marian Engel hat wirklich ein lebensechten Schreibstil, denn Bär ist ein Bär, der gern mal Maden aß, auf seinem Hinterlassenschaft saß, furzt und rülpst und ich hatte das Gefühl, all das zu riechen. In eine feministische Geschichte solche Bemerkungen sein muss, ist Geschmackssache, über die man ewig diskutieren kann. Was mich allerdings wirklich gestört hat, ist: Bezeichnung der indigenen Völkern mit dem I-Wort. Das kann sein, dass dieses Buch fast 50 Jahre alt ist, meiner Meinung nach, suchen in einer Story wo es um die Selbstfindung von einer Frau geht, rassistische Wörter nichts.

„Bär“ ist ein starker Roman über eine Frau, die selbst unterdrückt und durch Einsamkeit in der Natur und durch einen Bär ihr anderes „ich“ entdeckt hat. Ein Buch, welches durchaus lesbar ist, aber von meiner Seite ist nicht unbedingt ein wichtiges literarisches Werk, dass man unbedingt lesen muss.

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