Marianne Schneider

 3,6 Sterne bei 39 Bewertungen
Autor*in von Florenz.

Lebenslauf

Marianne Schneider, in München geboren, ist Übersetzerin aus dem Italienischen und Französischen und war an der Europäischen Schule für Literarische Übersetzung in Florenz tätig. In der Friedenauer Presse erschienen Übersetzungen von Anna Maria Ortese, Giacomo Leopardi und Alberto Vigevani. 2009 erhielt sie für ihr Lebenswerk den Deutsch-Italienischen Übersetzerpreis. Sie lebt in Florenz.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Marianne Schneider

Cover des Buches Florenz (ISBN: 9783803112033)

Florenz

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Erschienen am 17.08.2010

Neue Rezensionen zu Marianne Schneider

Cover des Buches Mit bösen Absichten (ISBN: 9783596171217)
Tilman_Schneiders avatar

Rezension zu "Mit bösen Absichten" von Alessandro Piperno

Tilman_Schneider
prall

Eine große Geschichte über eine jüdisch katholische Familie. Bepy Sonnino war ein Lebemann wie er im Buche steht und ließ in seinem Leben gar nichts aus und prägte mit seinem Lebensstil auch das Leben der weiteren Generationen. Sein Enkel Daniel, Strumpfhosenfetischist, führt uns Leser durch drei Generationen der Familie Sonnino. Es geht die große und kleine Liebe, Hass, Glück und Unglück, die feine römische Gesellschaft und die maßlose Gier nach dem großen Leben.                Frivol, bissig und ohne etwas auszulassen feuert Piperno diesen Gesellschaftsroman ab.

 

Cover des Buches Sommer am See (ISBN: 9783932109508)
Angelsammys avatar

Rezension zu "Sommer am See" von Alberto Vigevani

Angelsammy
Das Verpuppen des 14jährigen Giacomo

»Sommer am See«, eine Novelle, wurde erstmals 1958 aufgelegt. Der italienische Autor Alberto Vigevani lebte von 1918 bis 1999.


Dieses Buch sollte, nein, muß unbedingt wiederentdeckt werden. Aus der Rubrik: "Total unterschätzte Bücher". Sogar ich entdeckte es nur durch pure Koinzidenz. 


Die Handlung ist in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts angesiedelt. Der vierzehnjährige Giacomo entstammt dem bürgerlichen Milieu in Milano. 


Es ist ein Wendepunkt in seinem Leben. Jener Sommer. Kein Kind mehr, aber noch nicht erwachsen. Der klandestine nicht humane Hauptdarsteller neben ihm, ist der Comer See.


Alberto Vigevani war ebenfalls aus Mailand und Verleger. Warum erschien dieses schimmernde Juwel erstmals in Deutsch so spät in erster Auflage? 2007? 49 Jahre, nachdem literaturverliebte Stiefeletti sich an diesem Werk erfreuen hatten können. 


Man merkt, daß der Autor vom Proust'schen Duktus auf sehr einnehmende Art inspiriert worden war. 


Die Geschichte scheint ruhig und unspektakulär, aber es ist die Verpuppung des Giacomo und seine inneren Umbrüche, die Leser*in vom ersten Moment an irisierend bannen. 


Wie annual Usus, verbringen die Eltern auch in jenem Jahr den Urlaub am Comer See. 


Die Sprachgewalt ist poetisch und authentisch werden die psychischen Aufrüttler Giacomos geschildert. 


Eine linde Wehmut nach dem für immer verlorenen, vermeintlichen Paradies der Kindheit, die er spürt, aber ( noch ) nicht in voller Breitseite verbal ausformulieren könnte, wenn man ihn denn fragte. 


Die Neugier und Unruhe wegen der rapide anmutenden Veränderungen, das sich Hingezogenfühlen zu Mädchen, erstmals so richtig bewußt. Alles in einer fragilen und schmetterlingssensiblen Anmut verfasst. 


Giacomo und die anderen Charaktere sind in Pastell gezeichnet, mit einem ungeheuren Tiefensog. 


Eine Geschichte, zutiefst human und durch des Autoren ausgeprägt hohen Talentes larger than life. 


Eine Elegie ebenso. Denn es ist die Ruhe vor dem drohenden verheerenden Sturm. Giacomo spiegelt selbstredend fiktionalisiert den Schriftsteller, weil beide Juden sind bzw. waren. 


Mit dem Wissen, daß die Vigevanis zwar hatten flüchten können, aber als Exilanten bei den Eidgenossen leben mußten, verleiht dem Werk eine ernste und melancholische Note. 


Marianne Schneider hat das Nachwort geschrieben, in welchem man noch einiges über Alberto Vigevani erfährt. Es gibt noch weitere Literatur aus seiner Feder. 


Ich wünschte, dieser sehr lesenswerte Autor bekäme mehr Beachtung, jene, die er sehr verdient hätte. Chapeau an den zwar kleinen, aber feinen Verlag Friedenauer Presse! 

Cover des Buches So sprach Achill (ISBN: 9783455405798)
Monika_Brigittes avatar

Rezension zu "So sprach Achill" von Alessandro Baricco

Monika_Brigitte
Was liegt in der Natur des Menschen?- Krieg oder Frieden

"Es will etwas heißen, wenn man in diesen Jahren die Ilias liest. Oder sie >>neu schreibt<<, wie ich es versucht habe. Es sind Kriegsjahre. (...) In der Schule wird sie uns wohl anders erzählt. Aber das ist ihr Kern. Die Ilias ist ein Denkmal für den Krieg. So ergibt sich naturgemäß die Frage: Welchen Sinn hat es, in einer Epoche wie der jetzigen einem Denkmal für den Krieg so viel Raum, Aufmerksamkeit und Zeit zu widmen? (...) Aber das ist eine sehr komplexe Frage, die sich gewiss nicht hier und nicht von mir lösen lässt." (S. 183-184)

...Aber der Autor Alessandro Baricco versucht es im Vergleich mit eines der ältesten schriftlich fixierten fiktionalen Werke Europas, der Ilias von Homer aus dem 8 Jahrhundert v Chr.

Die Ilias beschreibt einen Teil des trojanischen Krieges, welcher vor 3000 Jahren stattfand. In 24 Gesängen berichtet der ominöse Schriftsteller Homer vom Zorn des Achill und wie die Götter sich in den trojanischen Krieg einmischten und vom Olymp aus die Geschicke der Menschen lenken.

Alessandro Baricco lässt in seiner Adaption die Auftritte der Götter aus (erwähnt sie nur beiläufig), und erklärt seine Herangehensweise im Vorwort. Dadurch schrumpft die Ilias zur reinen Handlung, welche Baricco auf moderne Weise aber sehr passend umschrieb. Er nutzt verschiedene Perspektiven von unterschiedlichen handelnden Personen von Achill über Helena bis hin zu Odysseus und Agamemnon.

Wer die Geschehnisse des trojanischen Krieges nicht kennt, möchte ich hier nicht spoilern. Also hier eine kurze Zusammenfassung der Vorgeschichte von mir:

Ein goldener Apfel rollt zu Füßen von Hera (Göttin der Ehe -Zeus Frau), Athene (Göttin der Weisheit & Tochter von Zeus) und Aphrodite (Göttin der Liebe und Leidenschaft). Auf dem Apfel stand in schönen Lettern geschrieben "Für die Schönste". Zeus sollte entscheiden, wem der drei Göttinnen der Apfel zusteht. Verständlicher Weise wollte Zeus diese Entscheidung nicht fällen und bestimmte einen Sterblichen, der wählen sollte. Er bestimmte Paris, einen Sohn des trojanischen Königs Priamos.

Die Göttinnen versuchten ihn von sich zu überzeugen. Hera versprach Reichtum, Athene Ehre und ewiger Ruhm, aber Aphrodite versprach ihm die Liebe der schönsten Frau der Welt - Helena. Paris gab Aphrodite den goldenen Apfel.

Doch Helena war die Frau des Menelaos, einem griechischen König, dessen Bruder der reichste und mächtigste (aber auch der brutalste) König unter den Königen Griechenlands war - Agamemnon. Helena verliebte sich in Paris und floh mit ihm nach Troja - und damit nahm das Schicksal seinen Lauf.

Das Besondere

Besonders an dieser Nacherzählung der Ilias ist nicht die Erzählung an sich –obwohl diese sehr mitreißend geschrieben ist- sondern die Gedanken und Meinungen des Autors Alessandro Baricco, welche er im Nachwort ausführt. Er versucht eine Erklärung zu finden, wie die Ilias bis heute überlebt hat, obwohl deren Handlung uns heutzutage so fern liegt. Wie kann diese Faszination erklärt werden? Was können wir von Achill, Hektor, Odysseus und vielen weiteren lernen?

Fazit

SO SPRACH ACHILL von Alessandro Baricco erzählt die Geschichte der Ilias und des trojanischen Krieges nach. Diese Umsetzung ist bewegend, kurzweilig und mit abwechselnden Perspektiven erzählt! Das Nachwort des Autors regt zum Nachdenken an. Was ist die Natur des Menschen? Krieg oder Frieden? Ein Buch für jeden Interessierten der griechischen Mythologie!

 

So sprach Achill| Alessandro Baricco| übersetzt von Marianna Schneider| Hoffman und Campe Verlag| 2011| 191 Seiten| 15,00€




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