Ein kleines aber feines Buch über ein dramatisches Thema. Jedes Kapitel ist wunderschön untermalt und in Szene gesetzt mit den Bildern von Marianne Stegmaier.
Nach der Ankündigung für dieses Buch konnte mir lange nichts darunter vorstellen wie es, wenn es fertig wäre, sein würde. Die Todsünden sind in unzähligen Filmen und Büchern auf verschiedenste Art interpretiert worden. Meistens extrem spannend, gruselig und dramatisch. Da ich andere Bücher der Autorin kenne und weiß, dass das nicht Frau Strübers Art zu schreiben ist, war ich sehr gespannt auf dieses Buch.
In 8 Kapiteln sowie einem Prolog und einem Epilog wird die Geschichte von Mara erzählt. Sie kommt in verschiedenen Leben, und damit unter verschiedenen Namen und Zeitepochen der Menschheit, mit den Todsünden in Kontakt. Jedem Leben und jeder Todsünde ist dabei ein eigenes Kapitel gewidmet. Mara geht jeweils anders mit ihnen um und zieht unterschiedliche Lehren daraus.
Alle Geschichten sind sehr individuell, man könnte sie auch unabhängig voneinander oder in anderer Reihenfolge lesen. Von Spannung bis Traurigkeit ist alles dabei. Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass der Einstieg in das jeweilige Kapitel früher in Maras Leben erfolgt wäre, damit man sie und ihre Handlungsweise besser versteht. Aber es erklärt sich auch alles im Laufe der jeweiligen Kapitel.
Der ganze Plot hat mich an mein eigenes erstes Buch erinnert (Melodie der Ewigkeit), in dem ja auch eine junge Frau ihre verschiedenen Leben betrachtet und eine Wiedergeburt der Seele oder des göttlichen Funkens in Erwägung gezogen wird. Nur war mein roter Faden damals die Liebe, die sich durch die Leben der Protagonisten zieht. Hier sind die verbindenden Elemente die sieben Todsünden.
Besonders interessant fand ich den Epilog, der Bezug auf unser heutiges Leben und den aktuellen Umgang mit den Todsünden beschreibt. Das Buch lässt einen sehr nachdenklich zurück und ist absolut lesenswert.